Beiträge von MJM

    Guten Tag,
    MDK und ich diskutieren folgenden Fall:
    Ein Dialyse-Patient wird vor Dialysebeginn notfallmäßig mit Bauchschmerzen vorstellig. Ursächlich ist eine spritzende Blutung aus einer Nierenpolarterie (im CT dargestellt und im OP-Bericht beschrieben), die zu einem ausgedehnten retroperitonealen Hämatom geführt hat. Da eh keine Nierenfunktion mehr vorhanden ist, wird nephrektomiert und das Hämatom ausgeräumt. Eine Ursache für die Blutung findet sich nicht, am ehesten wohl spontane Ruptur.

    Strittig ist nun die HD:
    S35.4 Verletzung von Blutgefäßen der Niere oder K66.1 Hämoperitoneum bzw. retroperitoneales Hämatom.

    Ursächlich für die Notfall-OP ist m.E. die laufende arterielle Blutung und damit als HD die S35.4. Ein retroperitoneales Hämatom muss - je nach Größe - nicht zwingend ausgeräumt werden.
    Oder wäre die I77.2 - Arterienruptur vielleicht die beste Kodierung? Ist allerdings unspezifisch.

    Ich bitte um Ihre Meinung. Vielen Dank.

    Guten Tag,
    ich möchte ein altes Thema unter einem neuen Aspekt nochmal aufwärmen:
    Erster stationärer Krankenhausaufenthalt mit akuter biliärer, teils nekrotisierender Pankreatitis. Behandlung konservativ mit u.a. auch ERCP. Im ersten Krankenhausaufenthalt wird auch aufgrund der biliären Pankreatitis und noch vorhandenen Gallenblasensteinen die Indikation zur Cholecystektomie gestellt.
    Zweiter Aufenthalt nach Ausheilung der Pankreatitis 8 Wochen später zur geplanten CHE. Im zweiten Aufenthalt normale Amylase / Lipase.

    Gilt beim zweiten Aufenthalt die Pankreatitis als HD obwohl keine Pankreatitis mehr vorlag entsprechend D005d ("Auch bei einer Aufnahme zu einer zweiten oder weiteren Operation nach einem Ersteingriff, die zum Zeitpunkt des Ersteingriffs im Rahmen der Gesamtbehandlung bereits als Folgeeingriff geplant war, wird die ursprüngliche Krankheit als Hauptdiagnose kodiert. Das gilt auch dann, wenn die ursprüngliche Krankheit nicht mehr vorhanden ist (siehe Beispiel 5 und 6).")?
    Die Indikation wurde beim Erstaufenthalt gestellt, blande, asymptomatische Gallensteine per se werden ja nicht operiert...

    Heutiger MDK sagt: Die Pankreatitis ist nicht mehr vorhanden, kann also auch nicht HD sein.
    Anderer MDK hat aber obige Argumentation schon akzeptiert....

    Da soll sich noch einer auskennen. ?(

    Ich verstehe die Kodierregeln so, dass die Pankreatitis beim zweiten Aufenthalt HD bleibt, weil die CHE als geplanter Folgeeingriff zu sehen ist, der beim Erstaufenthalt wegen des erhöhten OP-Risikos bei der akuten Pankreatitis bewusst nicht sofort durchgeführt wurde.

    Wie seht Ihr das?

    Herzliche Grüße, MJM

    Hallo,
    die Pneumokokkenimpfung war ja zusammen mit der Milzruptur/Milzextirpation schon geplant, oder?
    DKR D005d: Auch bei einer Aufnahme zu einer zweiten oder weiteren Operation nach einem Ersteingriff, die zum Zeitpunkt des Ersteingriffs im Rahmen der Gesamtbehandlung bereits als Folgeeingriff geplant war, wird die ursprüngliche Krankheit als Hauptdiagnose kodiert. Das gilt auch dann, wenn die ursprüngliche Krankheit nicht mehr vorhanden ist (siehe Beispiel 5 und 6).
    Sollte doch hier auch anwendbar sein. Hilfreich ist sicher die Impfempfehlung im Arztbrief des verlegenden Krankenhauses.

    Grüße, MJM

    Hallo,
    der Verschluss des Platzbauches wird m.E. mit der 5-545.0 und das Vicryl-Netz mit 5-932.1 kodiert. Die fehlende Hautnaht fällt dabei nicht ins Gewicht, da der wesentliche Teil der Prozedur erbracht wurde (siehe DKR P004f 4., Hinweis von Kodierer2905 unter Bauchdeckenverschluss bei Abdomen-VAC).
    Die Sekundärnaht kann m.E. nicht nochmals als 5-545.0 kodiert werden, evtl. kommt statt der 5-900.1b die 5-903.5b, Dehnungsplastik, großflächig : Bauchregion in Frage, falls im OP-Bericht gut beschrieben.

    Grüße, MJM

    Sehr geehrte Forumsmitglieder,
    ich diskutiere immer wieder mit diversen MDK-Gutachtern über die richtige Kodierung folgender OP:

    Im Rahmen einer abdominalen VAC-Therapie wird bei dann sauberen abdominalen Verhältnissen der abdominale Vacuumverband entfernt, lavagiert, Peritoneum und Fascie verschlossen und ein epifascialer/subcutaner Vacuumverband angelegt.

    Meinem Verständnis nach entspricht das neben dem Kode "Anlage oder Wechsel eines Systems zur Vakuumtherapie tiefreichend ... im Bereich von Nähten der Faszien: 5-916.a5" dem Kode "Definitiver Verschluss eines temporären Bauchdeckenverschlusses: 5-545.1", auch wenn die Haut im Sinne einer sekundären Wundheilung noch nicht verschlossen ist, bzw. dort ein Vacuumverband eingelegt wurde.
    Alternativ sehe ich den Kode "Rekonstruktion von Fascien: Naht : Bauchregion: 5-856.06".

    Der MDK akzeptiert manchmal den definitiven Bauchdeckenverschluss, manchmal die Fasciennaht. Jetzt habe ich einen Widerspruch gegen beide Kodes, da lt. MDK zum definitiven Bauchdeckenverschluss auch die Hautnaht dazugehört und zum anderen bei der Fasciennaht keine Rekonstruktion vorgelegen habe. Allerdings hat er mir keinen alternativen Kode genannt, mit dem ich den Fascienverschluss abbilden könnte.

    Vielleicht fällt euch ja was dazu ein.

    Danke und Grüße.