Hoffnungsvoll stimmt in der Tat die avisierte vermehrte Personalausstattung. Diese soll sich in Zukunft ja wohl an "aufwandshomogenen Modulen" orientieren. Nach jetzigem Stand wäre ein solches Modul das Modul Intensivbehandlung, bei dem sich der Pat. durch Vorhandensein von Intensivkriterien auszeichnet.
Der Aufwand von Zeit und Kompetenz soll sich wiederum an Leitlinien und Qualität orientieren und erstmal nicht an tatsächlich erbrachten Leistungen (also nach meinem Verständnis anders herum gedacht als seitens der Kostenträger und im PEPP-System). So zumindest die Absichtsbekundungen der zusammengeschlossenen Fachgesellschaften. An der Stelle wird es natürlich sehr spannend werden – auch für nachträgliche Fallprüfungen.
Wenn man Veröffentlichungen Folge leistet, dass der Bedarf für Psychotherapie im bisherigen Budget (auch bei 100% PsychPV!) stark unterdeckelt ist (laut Veröffentlichungen bis zu 25 Prozent Mehrbedarf), müsste man also erwarten, dass die Stellen-Ausstattung (Arzt/Psychologen) entsprechend erhöht wird.
Die Kassenvertreter wiederum werden das Eckpunktepapier von Gröhe so lesen, dass mit dem bisherigen Budget die Klinikleistungen noch um mobile Einsatzteams für hometreatment erweitert werden.
Ich glaube, dass viele Gegner des PEPP-Systems aus den klinischen Bereichen vor allem durch stark vermehrte MDK-Anfragen in ihren Einrichtungen "verfeindet" wurden - und hoffen mit einem geänderten System dies wieder rückgängig zu machen. Aber vielleicht kommen ja auch aus den überall soweit möglich aufgestockten MDKs viele motivierte Mitarbeiter (zurück?) in die Kliniken zur Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung.