Beiträge von C-3PO

    Guten Tag zusammen,

    habe gerade Brett vorm Kopf …

    Es geht um einen Fall im Wirkungsbereich der PrüfvV-2016. Der MD ist mit der Prüfung der Kodierung beauftragt. Diese ist anhand bspw. des OP-Berichts eindeutig belegbar. Ein Teil der Patientenkurve fehlt jedoch (kommt halt in besten Familien vor ...). Die beiden Grenzverweildauern sind von der tatsächlichen VWD weit entfernt, außerdem gibt es aussagekräftige ärztliche Verlaufsdokumentation für die ganze Zeit. Medizinisch-inhaltlich steht die VWD außer Frage.

    Wie ist § 7 Abs. 2 Satz 6 („Sind die Unterlagen dem MDK nicht fristgerecht zugegangen, hat das Krankenhaus einen Anspruch nur auf den unstrittigen Rechnungsbetrag.“) zu verstehen: darf der MD den Auftrag an die Kasse zurückgeben oder muss er anhand der vorliegenden Unterlagen begutachten? In der PrüfvV-2021 ist es ja explizit geregelt (§7 Abs. 2 Satz 9 „Bei einer unvollständigen Unterlagenübermittlung erfolgt die Begutachtung durch den MD auf der Basis der vorliegenden Unterlagen".). Auf den guten Willen und der Kooperationsbereitschaft „unseres“ MD-Teams kann definitiv nicht bauen, deswegen frage ich nach worst case.

    Bin für Ihre Meinungen sehr dankbar.

    Viele Grüße

    Guten Tag zusammen!

    Zwar sehr alter Thread, die Frage passt aber m.E. hier.

    Folgende Konstellation: Patient aufgenommen mit einem ausgeprägten klinischen Bild einer globalen Herzinsuffizienz. Lange Anamnese: bekannte KHK, Z.n. Bypass und Stenting, ischämische Kardiomyopathie. Aktuell medikamentöse Rekompensation und Kontroll-Koronarangiographie. Gleichzeitig Myokardbiopsie bei V.a. Amyloidose des Myokards. Die Histologie bestätigt Amyloidose.

    Frage: was ist nun die Hauptdiagnose? Der Unterschied zum ersten Fall in diesem Thread: die nun diagnostizierte Amyloidose kann ein „Mitverursacher“ sein, jedoch nicht der alleinige Grund der Herzinsuffizienz. Im Sinne der Hauptdiagnosedefinition (Veranlassung des Aufenthalts) tendiere ich, die Herzinsuffizienz (eigenständige Erkrankung) als Hauptdiagnose zu nehmen und nicht die Amyloidose.

    Für Ihre Rückmeldungen und insbesondere kritische Anmerkungen wäre ich sehr dankbar.

    Viele Grüße!

    Hallo B.W. und Herr Schulz,

    und vielen Dank für Ihre Einschätzungen!

    Ich sehe das in diesem Fall wie B.W.: die Klinik und die Laborbefunde sprechen für eine Pankreatitis bereits zum Zeitpunkt der Aufnahme, offenbar wurde sie aber nicht erkannt. Auch der intraoperative Befund mit fast "unschuldiger" Appendix passt m.E. nicht zur Klinik bei der Aufnahme. Letztendlich war es gut, dass man operiert hat, denn man hat den Tumor im Frühstadium entfernt ("wer heilt, hat Recht"). Die Aufnahme erfolgte aber nicht zur Behandlung des Tumors.

    Dummerweise führt die HD Pankreatitis in diesem Fall in eine Fehler-DRG. Auf der anderen Seite, dafür haben wir ja diese, oder? :)

    Guten Morgen zusammen,

    ich wäre Ihnen für Ihre Einschätzung zu diesem Fall sehr dankbar.

    • Pat. klagt über massive globalabdominelle Schmerzen seit 3 Tagen. Abdomen massiv schmerzhaft, Palpation nicht tolerierbar. Hypersonorer Kopfschall. Im Rö-Abdomenübersicht vereinzelte Dünndarmspiegel im rechten Mittelbauch. Lipase 2.383 IU/l, CRP 12,5 mg/dl, Leukozytose 15.610 am Aufnahmetag.
    • Am Aufnahmetag Entscheidung zur Laparoskopie. Intraoperativ klare freie Flüssigkeit im retrovesicalen Raum und am Coecalpol. Appendix ist leicht gerötet, vermehrt gefäßinjiziert und leicht verdickt wie bei katarrhalischer Appendizitis. Appendektomie.
    • Postoperativ weiterer Anstieg der Entzündungswerte, am 3. PO-Tag CT mit Nachweis einer ödematösen Pankreatitis. Einleitung der AB-Therapie (insgesamt über 7 Tage) und Infusionstherapie (über 6 Tage).
    • Im Histologiebefund: Zeichen einer abgelaufenen Appendizitis und Nachweis eines hoch differenzierten neuroendokrinen Tumors (in toto entfernt).

    Frage: was würden Sie als HD kodieren? Tumor der Appendix oder akute Pankreatitis (da Tumor eher Zufallsbefund und eine akute Pankreatitis bei retrospektiver Betrachtung offenbar vom Anfang an bestand)?

    Viele Grüße!

    Guten Tag zusammen,

    ich möchte Sie um Ihre Meinungen bzgl. der Kodierung im folgenden Fall bitten.

    Bei einem Patienten mit Infektion nach Schulter-TEP wurde die Prothese explantiert und (Zitat) „eine Großkopfprothese als Platzhalter“ implantiert. Einige Tage später wurde bei der Luxation dieser neuen Prothese der Kopf der Prothese ausgetauscht.

    Ist es korrekt, die erste OP als Prothesenwechsel abzubilden oder ist es eher Entfernung der Prothese (5-825.8) + Einbringen von Abstandshaltern (5-829.9)? Ist dann in diesem Zusammenhang bei der zweiten OP 5-825.k1 korrekt?

    Hier die Ausschnitte aus den OP-Berichten:

    Erste OP.

    Code
    Trotz mehrmaliger lokaler Revision verbleibt der Infekt. Daraufhin Entschluss zur Explantation der Schulterprothese. Um eine Stabilität des Gelenkes überhaupt zu erreichen, ist geplant eine Großkopfprothese als Platzhalter zu verwenden. <...> Problemlose Luxation des Gelenkes, Entfernen des Inlays. Auch der Schaft lässt sich problemlos ausschlagen. Entfernen von Weichteilgewebe im Bereich des Schaftes bzw. der Osteotomiestelle und scharfe Darstellung des Zementrandes. Entfernen der Schraube für das Glenoid. Problemloses Abheben. Darunter befindet sich massiver Pannus. Dieser wird partiell zur Bakteriologie eingesandt und entfernt. Entfernen der Rotationsschrauben, Entfernen der beiden Fixationsschrauben, die gut noch ziehen. Entfernen des Plateaus. Säuberung der Resektionsfläche. Darstellen des Schaftes. Der Zement ist fest, schrittweise unter Sicht Entfernen des Zementes sowohl über den Spaltmeißel wie auch über entsprechenden Sprengmeißel. Dieses Vorgehen wird fortgesetzt soweit eine sichere Sicht möglich ist ohne Gefahr der Perforation des Schaftes. Anschließend wird der Pallacoszylinder, wiederum sehr vorsichtig und schrittweise aufgebohrt, bis eindeutig der distale Markraum eröffnet ist. Anschließend wiederum über Führungsdraht Aufbohren und Entfernen des Zementes und über den Rückschlagmeißel ebenfalls Entfernen von Zement. Der Zement sitzt so fest, dass er nicht vollständig entfernt werden kann. Dies wird auch akzeptiert. Der Langschaft-Revisionsschaft, der Anatomicel-Schaft für Frakturprothesen der Firma Zimmer kann eingeführt werden. Es wird eine Probeduokopf-Größe aufgesetzt, reponiert. Es besteht schon eine Kontraktur der Muskulatur. Der Kopf ist etwas zu groß, da sonst eine Luxationstendenz besteht, Reluxation. Zuvor wurden die regelrechte Lage des Schaftes am Knochen markiert. Es wird nun Gentamycin-Pallacos angerührt. Die Abbindungszeit wird so lange abgewartet bis der Zement schon etwas pastös ist, dann wird er um den Schaft gelegt. Der Zement wird auch mit Blut vermischt, wobei die Belegung entsprechend des Knochendefektes, entsprechend der Markraumgröße erfolgt. Anschließend Einbringen des Zementes, Einbringen der Prothese unter Berücksichtigung der Markierung. Entfernung von überstehendem Zement. Nach Aushärten des Zementes Aufsetzen eines Adapters. Vorsichtiges Anschlagen. Aufsetzen der Original-Duokopfprothese. Durchmesser.46 mit mittlerer Halslänge. Reposition, unveränderte Gelenkstellung, gute Beweglichkeit. <...>

    Zweite OP.

    Code
    Klinisch und radiologisch besteht eine Luxation der Großkopf-Schulterprothese , Entschluss zur Revision. <...> In Luxationsstellung Ausschlagen der Prothese, die sich problemlos löst aus dem Zementmantel. Abschlagen des Duokopfes. Aufsetzen eines 48er Probekopfes mit langem Hals. Reposition. Das Gelenkspiel ist deutlich verbessert, wobei jedoch in Außenrotation noch eine Subluxationsstellung besteht, dies wird jedoch akzeptiert. Reluxation, Austausch des Probekopfs gegen den Originalkopf mit langem Hals, 48er Durchmesser und 28er Kopf (Fa. Zimmer). Beim Durchbewegen nur noch bei Außenrotation eine Subluxationstendenz. Die Prothese in ap.-Einstellung stützt sich gut subacromial und am Glenoid ab. <...>

    Vielen Dank im Voraus für Ihre Einschätzungen!

    Hallo zusammen,

    und vielen Dank :)

    Zur Frage "woher" - das ist Eigenbau mit ggplot2 von R .

    Die Grundidee stammt aus Beitrag von merguet in diesem Thread, dafür noch einmal vielen Dank.

    Die wesentlichen Schritte waren:

    Tabellen mit "Prüferfolgen" aus allen Excel-Dateien eingelesen.

    Tabellen mit Anzahl der Rechnungen pro Quartal aus allen Excel-Dateien eingelesen und per IK-Nummer, Jahr und Quartal subsummiert um auf die Fallzahl zu kommen.

    Beide Tabellen über den Schlüssel "IK | Jahr | Quartal" verknüpft (left join).

    Einige berechnete Felder eingeführt, für diese Auswertung: "Anzahl geprüfter Fälle" als Fallzahl * AUS_PRO / 100.

    Krankenhäuser mit > 150 geprüften Fällen gefiltert (um die Ausreißer bei kleinen Zahlen zu minimieren). Ich fand es interessant, dass es trotz dieser Einschränkung Häuser mit Erfolgsquote von 0% und 100% gab.

    Und dann Boxplot-Grafiken pro Quartal (bzw. "Jahr + Quartal") per MDK erstellt.

    Es wäre noch interessanter die Unterschiede zwischen verschiedenen MD-Standorten im gleichen Bundesland darstellen zu können. Leider weiß ich, wovon ich rede ...