Beiträge von AlterEgo

    Hallo,

    Alleine aus der aktuellen Akte sind bestimmte Erkrankungen nur schlecht kodierbar. Gewisse Vorinformationen sind bei bestimmten Kodes unabdingbar und nicht immer in der aktuellen Patientenakte verfügbar. Als Beispiel seien hier nur chronische Erkrankungen gemeint oder ein COPD-Stadium (Lungenfunktion wird ja nicht immer wiederholt, wenn gerade erst vor Aufnahme erfolgt). Auch ist ohne Vorinformationen die Diagnose einer "verzögerte Knochenheilung" oder "Pseudarthrose" nicht korrekt zu kodieren.

    MfG

    AlterEgo

    Hallo,

    meines Erachtens kann hier nur eine Biopsie kodiert werden. Es ist nur eine (für die histologische Untersuchung ausreichend große) partielle Entnahme aus dem Gesamtbefund erfolgt. Eine Entfernung des pathologischen Befundes erfolgte nicht. Siehe Hinweistext aus dem OPS 5-344.40: Mit diesem Kode ist die Resektion umschriebener erkrankter Bezirke der Pleura zu kodieren.

    MfG

    AlterEgo

    Hallo,

    das ist immer wieder strittig.

    In DKR D003 Nebendiagnosen heißt es: „Eine Krankheit oder Beschwerde, die entweder gleichzeitig mit der Hauptdiagnose besteht oder sich während des Krankenhausaufenthaltes entwickelt. Für Kodierungszwecke müssen Nebendiagnosen als Krankheiten interpretiert werden...”

    Da steht nichts zur Behandlung einer Verdachtsdiagnose.

    In DKR D008 Verdachtsdiagnose heißt es: "Verdachtsdiagnosen im Sinne dieser Kodierrichtlinie sind Diagnosen, die am Ende eines stationären Aufenthaltes weder sicher bestätigt noch sicher ausgeschlossen sind. Verdachtsdiagnosen werden unterschiedlich kodiert, abhängig davon, ob der Patient nach Hause entlassen oder in ein anderes Krankenhaus verlegt wurde."

    Als Beispiele werden nur Fälle mit Hauptdiagnose angegeben.

    Meines Erachtens ergibt sich hieraus keine eindeutige Kodierbarkeit der Pneumonie im o.g. Fall. Die Frage ist, ob es ärztlich als Pneumonie interpretiert wurde...

    MfG

    AlterEgo

    Hallo,

    Laut Mindestkriterien OPS 8-552 muss ein standardisiertes Früherehabilitations-Assessment zur Erfassung und Wertung der funktionellen Defizite in mindestens 5 Bereichen (Bewusstseinslage, Kommunikation, Kognition, Mobilität, Selbsthilfefähigkeit, Verhalten und Emotion) zu Beginn der Behandlung erfolgen. Ein einzelnes Assessment-Tool reicht daher in der Regel nicht aus, da nicht 5 Bereiche abgedeckt werden. Gebräuchliche Assessments sind z.B.:

    Glasgow-Coma-Scale(GCS): Bewusstseinslage,

    Komaremissionsskala (KRS): Bewusstseinslage,

    EFA (Early FunctionalAbilities): Bewusstseinslage, Kommunikation, Kognition,

    Frühreha-Barthel-Index nach Schönle: Kommunikation, Kognition, Verhalten,

    Barthel-Index (Hamburger Manual): Mobilität, Selbsthilfefähigkeit,

    Functional Independence Measure (FIM): Mobilität, Selbsthilfefähigkeit, Kommunikation, Kognition,

    Geriatrische Depressionsskala (GDS): Emotion

    Frührehabilitations-Barthel-Index nach Schönle aus Teil A = FR-Index und der Barthel Index nach dem Hamburger Manual (Teil B) sollten daher reichen (5 Bereiche abgedeckt). Allerdings sollten die Assessments auch immer an die Patientensituation angepasst werden. Wenn stärkere depressive Episoden den Behandlungsverlauf beeinflussen, wäre es ja nicht sinnvoll, auf die Erhebung des GDS zu verzichten.

    MfG

    AlterEgo

    Hallo anneDD,

    dabei muss beachtet werden, dass Dibotermin alfa (Protein aus der BMP-Familie, z.B. InductOs) eine sehr eingeschränkte Indikationsstellung hat: "InductOs ist angezeigt bei Erwachsenen mit degenerativen Bandscheibenerkrankungen zur Lendenwirbelkörperfusion auf einer Ebene als Ersatz für eine autologe Knochentransplantation, die eine mindestens 6-monatige nichtoperative Behandlung hinter sich haben. Es ist außerdem zugelassen zur Behandlung von akuten Frakturen der Tibia bei Erwachsenen, als Ergänzung der aus Reposition und ungebohrter intramedullärer Nagelosteosynthese offener Brüche bestehenden Standardtherapie. Bei nicht ausgewachsenem Knochen, Infektionen an der Frakturstelle, andauernden Kompartmentsyndrom oder dessen neurovaskulären Folgen, pathologischen Brüchen, zum Beispiel bei Morbus Paget, und bei Krebspatienten ist Dibotermin alfa kontraindiziert."

    An der Tibia würde hier ja passen, aber wieviel mg sind in der Beschichtung? OPS und ZE gibt es erst ab 12 mg.

    VG

    AlterEgo

    Hallo,

    im genannten Fall (TVT und Lungen-Ca.) kann man die TVT auch als paraneoplastisches Syndrom interpretieren. Daher wäre bei dann durchgeführter Diagnostik und operativer Behandlung das Lungenkarzinom auch unstrittig als Hauptdiagnose zu kodieren.

    Den Fall "Geri wegen SHF" ohne Sigma-Ca.-Symptome bei der Aufnahme und dann Sigmakarzinom als HD bei operativer Behandlung im Verlauf finde ich da schon diskussionswürdiger.

    Hallo,

    die Osteosynthese bei einer Pseudarthrose wäre mit einem Kode 5-786.ff zu kodieren. Aber lag hier eine Pseudarhtrose vor? Wenn die Frakturheilung in einem Zeitraum von vier bis sechs Monaten nach dem Trauma nicht abgeschlossen ist, wird von einer verzögerten Frakturheilung (M84.22) gesprochen. Dauert die Heilung länger als sechs Monate, spricht man von einer Pseudarthrose.

    Wenn im September 2018? (oder war es schon 2017?) die primäre Frakturversorgung erfolgte, liegt daher per Definition keine Pseudarthrose vor. Gegebenenfalls wäre als Hauptdiagnose bei Cutting out des Humerusnagels auch die T84.11 zu erwägen oder eben die primäre Fraktur bei Alter der Fraktur von weniger als 4 Monaten.

    In der Beschreibung sehe ich auch keine Mehrfargmentfraktur (subkapitale Humerusschrägfraktur) und keine offene Reposition der Fraktur (evtl. 5-790.51?).

    VG

    Alter Ego

    Hallo C-3PO,

    ist die Naht der Sehnenscheide hier nicht als Verschluss des Zugangsweges zu sehen und damit nicht gesondert kodierbar? Bei der offenen Operation wird die Sehne freigelegt und genäht. Anschließend erfolgt der schichtweise Verschluss (Sehnenscheide, Unterhaut, Haut).

    MfG AlterEgo

    Hallo novichok

    wir haben einen Fall: der erste Aufenthalt war eine VATS bei J84.1. Dann 6 Tage später neue Aufnahme mit Pneumothorax an der OP-Seite. Es wurde CT-gesteuerte Pigtail-Anlage durchgeführt, dann am nächsten Tag eitrige Sekretion über THD. Dann Re-OP - J86.9 -

    Hier stellt sich für mich die Frage: Wäre nicht ggf. eine Fallzusammenführung zu prüfen bei Wiederaufnahme wegen Komplikation? War das innerhalb der oGVD? Dann bliebe für den gesamten Fall die J84.1 HD und die J86.9 käme als ND dazu. Die J93.1 entfiele als ND da in J86.9 inkludiert.

    MfG

    AlterEgo