Guten Morgen zusammen.
Noch mehr Tipps und Antworten. Vielen Dank.
Zunächst, scheinen meine Aussagen zum Thema "Video" missverständlich zu sein. Es war, wie merguet schon sagte, auch bei mir reine Polemik. Natürlich planen wir keine Videoüberwachung. Aber danke für den besorgten Ratschlag.
Ich sehe schon, dass ich ein Kreuz für 1:1 Betreuung integrieren muss, um hier wieder auf sicheren Boden zu kommen.
Wenn ich mir hier so die Antworten durchlese, komme ich wieder zu der Erkenntnis, dass man sich im Rahmen der OPS viel zu oft im Bereich der semantischen Deutung bewegen muss.
Das eine Sitzwache (durch eine ausgebildete Pflegekraft) nicht das beinhaltet was mit der 1:1 Betreuung gemeint ist, mag man so sehen. Warum, verstehe ich aber ehrlich gesagt noch nicht so ganz. Da scheine ich den OPS tatsächlich falsch zu verstehen.
Ich verbanne bei uns in der Doku mittlerweile so viele Wörter, weil sie nicht "MDK-konform" sind, da kann ich Sitzwache auch noch verbannen. Mir ist aber nach wie vor nicht klar, warum eine Sitzwache (bei uns: eine Pflegekraft sitzt am Bett des fixierten Patienten, überwacht diesen permanent und interagiert je nach Verfassung in unterschiedlicher Form mit ihm) nun nicht als 1:1 Betreuung gemeint sein soll. Wenn es aber hilft diese Tätigkeit ab sofort als "Übernahme der 1:1 Betreuung im Rahmen einer Fixierung" zu umschreiben, machen wir das natürlich. Die regelmäßige Doku läuft ja auch jetzt schon zusätzlich. Aber mal im Ernst. Kann das Sinn der Sache sein? Ich kann da ehrlich gesagt jede Pflegekraft verstehen, die da die Augen verdreht. Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns nicht viel zu oft vom MDK vor sich hertreiben lassen. Vielleicht sollte man echt mehr gerichtlich klären lassen. Leider ist da die Zeit das Problem.
In meinen Augen ist der Kode momentan doch im PEPP-System dafür da, den zusätzlichen Aufwand abzubilden, der entsteht, wenn ich einen Patienten "exklusiv" von einer Pflegekraft betreuen lassen. Diese steht nämlich nicht mehr im normalen Alltag zur Verfügung und ich muss entsprechend mehr Personal einsetzen. Das kostet (ab einer gewissen Menge) mehr Geld und dafür dient der Kode nach meinem Verständnis als Kostentrenner.
Ob ich das nun Sitzwache nenne, oder nicht, sollte aber doch egal sein. Wichtig ist, dass eine ausgebildete Pflegekraft ausschließlich nur mit einem Patienten "beschäftigt" ist. Das ist bei unseren "Sitzwachen" im Rahmen von Fixierungen der Fall. Wir stellen eine Pflegekraft ab, die nur für den Patienten im Gurtbett zur Verfügung steht und damit nicht mehr im Stationsalltag eingesetzt werden kann. Das ist doch die ökonomische Relevanz. Vielleicht verstehe ich aber auch hier schon etwas falsch.
Ich dachte bisher, das belege ich mit einem "Sitzwachen"-Protokoll in dem die Pflegekräfte dokumentieren, wer beim Patienten war und was sie alle X Minuten getan haben. Wenn da keine examinierte Kraft sitzt, kann ich die Zeit natürlich nicht anrechnen. Das machen wir aber auch nicht. Bisher (aus meiner Warte die letzten 3 Jahre) hat das auch gereicht. Zumindest bei uns. Vielleicht haben wir da einfach Glück gehabt. Es lebe der ständige Wandel.
Gruß TiBo