Hallo zusammen,
drei kurze Anmerkungen:
1. MDK-Gutachten:
Primäre Fehlbelegung. Der Aufenthalt hätte um 1 Tag verkürzt werden können.
Das ist natürlich grober Quatsch und passt ja auch inhaltlich schon nicht zusammen. Spricht nicht unbedingt für die Sorgfalt bei der Begutachtung...
2. Stationärer Aufenthalt?
Hätten sie eine Reanimation wenn auch nur kurz fortgeführt, eine Schmerztherapie zumindest geplant o.ä. wäre sich die Mehrheit im Forum wohl einig, dass es sich um eine begonnene stationäre Behandlung, bzw. um eine solche Behandlung, die in einem anderen Setting nicht möglich gewesen wäre, gehandelt hätte.
Man kann argumentieren dass der Patient offenbar in einem anderen Setting nicht hätte versorgt werden können, ergänzend mit §70 Abs. 2 SGB V. Konnte man ja nicht wissen, dass er nicht doch noch ein paar Minuten länger lebt und z.B. eine Schmerztherapie benötigt hätte...
Aufgrund des doch sehr kurzen Aufenthaltes und des "geplantes Nichtstun"
und "warten auf den Tod des Patienten" (zugegeben, zugespitzt
formuliert) würde ich mir allerdings überlegen, wertvolle Zeit nicht in andere MDK-Fälle zu investieren...
3. Notarzt:
Es klang hier z.T. Kritik am Notarzt an, warum er den Patienten nicht zuhause hat sterben lassen. Wer das selber schon einmal gemacht hat weiss, wie schwierig die Situation vor Ort manchmal ist. Auch z.B. die emotionale Belastung von Angehörigen, selbst wenn diese eigentlich wie hier aufgrund der Grunderkrankung mit dem Tod rechnen. Insofern bitte ich alle, die nicht sicher aufgrund eigener Erfahrung in solchen Situationen von sich behaupten können, dass sie es "besser" gemacht hätten, von Kritik abzusehen. Immerhin hat dieser Notarzt nicht "das volle Programm gefahren" (ist im Zweifel immer der einfachere Weg) sondern schon durch die Absprachen mit den Angehörigen sehr bewußt und gezielt gehandelt. Und ob es für ihn absehbar war, dass der Tod so schnell eintreten würde, können wir hier ex post sicherlich nicht beurteilen.
Nur meine Meinungen,
viele Grüße,
J.Helling