Beiträge von JanH

    Hallo Herr Stein,

    ich sehe Ihr Schmunzeln und kann sie beruhigen, die Definitionen haben wir mit unseren Klinikern gemeinsam selber entwickelt. Von Ausnahmen (z.B. Polytraumen) abgesehen ist unsere Klassifikation im Gegensatz zu Ihrer Liste auch von DRGs losgelöst, somit jährlich auch nur aufgrund von Änderungen im ICD und OPS-Katalog anzupassen.

    Zur Veröffentlichung: Wir sehen uns nicht als \"Wissensheilige\" und teilen unser Wissen nicht nur durch Publikationen (einschl. des DKG-Gutachtens) und \"kommerziellen\" Seminaren sondern auch hier, in unserem Forum und im direkten Kontakt.

    In die Entwicklung des Systemes ist eine Menge Arbeitszeit geflossen und fliesst auch weiterhin, um eine Anpassung und Verwendung des ursprünglich für unser Klinikum entwickelten Systems auch für andere Kliniken/Klinika zu ermöglichen. Bei Betrachtung der Daten und Ergebnisse sind noch weiterhin Anpassungen erforderlich. Ziel ist ein universelles System.
    Insofern halte ich es für nachvollziehbar, wenn wir diese Entwicklungsleistung nicht universell und kostenlos zur Verfügung stellen.

    Wir bieten aber derzeit an, die Daten einzelner Krankenhäuser probehalber durch das System laufen zu lassen und stellen dann das Ergebnis natürlich auch zur Verfügung. Hierfür berechnen wir einen günstigen quasi Selbstkostenpreis, für den Sie - um es bewußt pointiert auszudrücken - einem kommerziellen Anbieter grade mal die Hand schütteln dürften. (Soll jetzt keine Verunglimpfung o.ä. dieser sein).

    Viele Grüße, J. Helling

    Hallo,

    zunächst noch eine Anmerkung zu diesem Schreiben, das ja keine Verordnung o.ä. sondern quasi ein \"Auftrag\" an die Selbstverwaltungspartern ist, das Thema \"Beurlaubung\" anzugehen und entsprechend umzusetzen. Dieses ist dann ja in der FPV für 2006 auch geschehen - läßt aber leider Fragen offfen bzw. Interpretationsspielraum.
    Immerwieder gibt es auch Kassen, die diese Stellungsnahme als \"Willen des Gesetzgebers\" zitieren. Die brauchen dringend mal Nachhilfe im Aufbau unseres Staates, Thema Gewaltenteilung...(Exekutive/Legislative)

    In dem von Ihnen geschilderten Fall würde ich mich Herrn Lehmann anschliessen: Sofern medizinische Gründe für eine \"Verschiebung\" des zweiten Eingriffs sprachen, mussten Sie ja quasi die stat. Behandlung beenden, da der Pat nicht mehr aktuell stationär behandlungsbedürftig war. Wenn Sie den Eingriff wirklich \"nur\" wegen der Feiertage verschoben haben, würde ich mich auch 2004 (auch wenn keine entspr. Regelung in der FPV stand und man sich hier nur auf das Fehlen einer abgeschlossenen Behandlung entspr. KHEntGG beziehen kann) mit der Abrechnung von zwei Fällen sehr schwer tun.

    Wie Sie Ihr KIS dazu bringen: Entweder wegen Komplikation zusammenlegen (nur bedingt sachgerecht) oder Kodierung des zweiten Fall auf den ersten hängen, zweiten Fall stornieren, ersten entsprechend verlängern und Beurlaubungstage eintragen - je nach System in unterschiedlicher Reihenfolge)

    Gruß, J.Helling

    Hallo,

    die Definition der Gruppen und der zugrunde liegenden ICDs und OPS ist natürlich neben der Entwicklung der verarbeitenden Software das Ergebnis unserer Arbeit und sozusagen unser \"geistiges Eigentum\". Das gibt es dementsprechend nicht als \"public domain\".

    Gruß, J.Helling

    Hallo,

    und wenn wir die .7er ICDs in diesem Zusammenhang abschaffen, dann doch auch die ganzen unspezifischen T-Kodes für multiple Verletzungen (hier kann man ein Polytrauma in einer ICD abbilden :erschreck:) und vor allem die .y-OPS. Oder kann mir jemand ein Beispiel nennen, in dem man wirklich einen .y-OPS braucht?

    Danke und Gruß, J. Helling :d_neinnein:

    Hallo,

    wie sehen Sie denn folgende \"Diskussionslinie\":

    Idealerweise hätte die ärztliche Untersuchung gleich zu Beginn der Behandlung (sozusagen nach Überschreiten der KH-Schwelle, um es überspitzt auszudrücken) stattgefunden. Der aufnehmende Arzt stellt ja in diesem Moment erst die Indikation zur stationären Aufnahme (vgl. §39 SGB V), nicht der niedergelassene Kollege und auch nicht die Aufnahme (Verwaltung) oder die \"Station\". Dann wäre das \"dicke\" Knie umgehend aufgefallen, der Patient gar nicht erst eingegliedert worden, eine vorstationäre Abrechnung sicherlich adäquat.

    Für die Kasse sind 0,185 RG \"echtes\" Geld, insofern kann man ihr Ansinnen verstehen. Was 0,185 RG nach Mehrerlösausgleichen usw. für Sie darstellen, ist eine ganz andere Frage.

    Gruß, J.Helling

    PS: Das das o.a. Vorgehen der Patientenaufnahme meist nicht der Realität entspricht, weiss ich auch.

    PPS: Wäre nicht ein möglicherweise infizierter Hämarthros, Erguß oder was auch immer nicht eine Indikation zur stationären Behandlung - wenn auch in einer anderen Fachabteilung?

    Hallo,

    ein interessantes tool, erlauben Sie mir zwei kurze Anmerkungen dazu:

    - Als Referenzkrankenhaus wird von den Beihilfestellen das \"teuerste\" Haus am Platz genommen - wie mir aus diversen Telefonaten mit diesen bekannt, wir haben nun einmal immer noch einen hohen Basisfallwert. Hier könnte man den Rechner für die Patienten noch vereinfachen.
    - Woher erfährt der Patient \"seine\" DRG? Sie rechnen ja nicht danach ab, erfährt der Patient ICDs und OPSs und muss dann selber groupen - und das dann ja idealerweise vor der Behandlung? Zwischen Behandlungs- und DRG-Klartext besteht ja heutzutage kaum noch ein Zusammenhang.

    Gruß, J. Helling

    Hallo,

    wir haben uns in diesem Bereich von der Darstellung über DRGs gelöst und ein neues Tool entwickelt. Die ausführliche Beschreibung findet sich in der Mai-Ausgabe von \"Das Krankenhaus\". (DRG-Akzeptanz verbessern, Roeder, Siebers et.al.) Der Artikel dazu ist abrufbar z.B. unter http://drg.uni-muenster.de/de/downloads/l…ungsplanung.zip

    Es ist ein sehr mächtiges, aber auch anpassungsfähiges (und teilweise auch \"anpassungsnötiges\") Werkzeug.

    Hintergrund der Entwicklung war für uns, dass sich medizinische Patientenkollektive, wie sie z.B. zur Leistungsplanung und Steuerung sinnvoll sind, nicht mehr über DRGs abbilden lassen.

    Gruß, J.Helling

    Hallo,

    inwischen ist der Leitfaden ja auch im Downloadbereich verfügbar.

    Eine Anmerkung/Frage:
    Auf Seite 17 wird für die ventrale Versorgung von Frakturen der LWS der OPS 5-836.5- (Spondylodese ventral) angegeben.
    Nach Vorabversion des OPS 2007 werden Frakturen (an BWS und LWS, nicht HWS) in die Exklusiva dieses OPS (bzw. des gesamten 5-836) aufgenommen und auf den 5-834 (offene Reposition mit Osteosynthese) verwiesen. Dort steht dann ja weiterhin die 5-836 als zusätzlich zu kodieren.
    Ergo ab 2007: Bei Fraktur immer 5-834, ggf. mit 5-836. Und wenn ich jetzt eine Fraktur ohne Osteosynthese mit einem Span i.S. einer ventralen Spondylodese versorge?

    Und kann mir mal auch für die Vorabversion den genauen Unterschied zwischen Knochenersatz an der Wirbelsäule und Wirbelkörperersatz erklären? Da bestehen m.E. einige Unklarheiten/Überschneidungen.

    Danke, J. Helling

    Hallo,

    eine Ergänzung zum Kommentar von Herrn Balling zur Empfehlung 98, Sigmaresektion:

    In der Vorabversion des OPS für 2007 ist beim OPS 5-455.7 (Sigmaresektion) das Rektosigmoid (extraperitoneales Rektum) enthalten.
    Ebenso ist bei der Hemicolektomie rechts und der (totalen) Colektomie ein Stück Ileum jetzt definitiv im OPS enthalten.
    Endlich einmal ein ausgeräumtes Problem....

    Gruß, J. Helling

    PS: Dafür ist bei der \"erweiterten Kolonresektion\" der Dünndarm nicht mehr enthalten und jetzt als \"Nachbarorgan\" getrennt zu kodieren.

    Hallo,

    man kann den MDK hier sogar an seinen Kodierempfehlungen noch enger greifen:

    Kodierempfehlung 61, Stand: 28.02.2006; Metastasen, multiple, Chemotherapie:

    \"Alle mit der Chemotherapie behandelten Metastasen erfüllen die Nebendiagno-
    sen-Kriterien und dürfen daher kodiert werden.
    Ein spezieller Aufwand über die systemische Therapie hinaus [z.B. Diagnostik
    zur Verlaufskontrolle (Sono, Röntgen, spez. Labor)] ist nicht erforderlich weil ein nebendiagnosenspezifischer Aufwand durch die Chemotherapie vorliegt:\"

    Gruß, J. Helling

    PS: Wenn es keine gesetzliche Krankenkasse ist, gelten natürlich trotzdem die DKR, die Kodierempfehlungen des MDK mögen zusätzliche hilfreich sein.

    Hallo,

    da muss ich leider enttäuschen, er kann es nicht.
    Auch nach meinem Kentnisstand gibt es keinen Grouper, der optionale OPS ohne vorheriges Mapping verarbeiten kann.

    Wenn Sie mir sagen, wo es in der Beschreibung steht, sorge ich dafür, dass wir es ´rausnehmen.

    Gruß, J. Helling