Beiträge von lindemann.tk

    Vielen Dank für Ihre prompte Antwort! Zur Erklärung: ich bin Mitarbeiter einer ges. Krankenkasse, früher war ich als Assistenzarzt in der Inneren beschäftigt, daher kann ich natürlich nicht in \"meiner EEG-Abteilung\" nachfragen...
    Meine Aufgabe ist es u.a., vermutliche Fehlbelegungen oder Falschabrechnungen anhand der KKH-Rechnung zu erkennen, um KKH- oder MDK-Anfragen sinnvoll zu steuern...
    Vielleicht können Sie mir einen Hinweis geben, wieso eine 15-jährige Pat. 1 Tag stationär mit \"Epilepsie n.n.bez.\" und \"Routine-EEG\" (OPS 1-207.1) als einzige Angaben für 1 Tag stationär als \"Normalfall\" aufgenommen wurde? Anhand dieser Rohdaten kann ich die stationäre Notwendigkeit halt nicht zwangsläufig nachvollziehen... Und diese Fälle kommen nicht selten vor! Vielleicht fallen Ihnen Beispiele aus der Klinik ein mit o.g. Konstellation, bei denen halt doch eine stationäre Notwendigkeit bestand... Möglicherweise lassen sich die vorliegenden medizinischen Gründe bzw. die durchgeführten Prozeduren halt nicht ausreichend in der Kodierung abbilden??

    Liebe Forumsteilnehmer!

    Ich wende mich erneut hilfesuchend an Sie mit einer Fragestellung, zu der ich hier keine alten Threads finden konnte!

    Wie wird das Schlafentzugs-EEG, das in der Epilepsie-Diagnostik durchgeführt wird, korrekt kodiert? OPS 1-207.0 beinhaltet das Routine-EEG (incl. Provokationsmethode - also auch Schlafentzug)? 1-207.1 das Schlaf-EEG (also eigentlich nicht Schlafentzugs-EEG). Ansonsten käme noch 1-207.x (\"Sonstige\") in Frage...

    Hintergrund meiner Frage ist die Prüfung der stationären Notwendigkeit, da ich häufiger über Fälle mit scheinbar elektiver Aufnahme von Epilepsie-Pat. (kein Notfall oder akuter Anfall angegeben) stolpere, die 1 Tag stationär liegen und als einziger OPS 1-207.0 angegeben wurde?!
    Laut unseren Entscheidungshilfen, die mithilfe des MDK erstellt wurden, rechtfertigt die Durchführung eines Schlafentzugs-EEG die stat. Behandlung für 1 Tag... Aber wie erkenne ich im Zweifel solche Fälle, wenn hier wohlmöglich kein spezifischer OPS vorhanden ist?

    Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

    Mit freundlichen Grüßen aus dem sonnigen Stuttgart! 8)

    Ja genau, Herr Kollege, ich begreife diesen Konflikt immer besser, und habe z.T. auch etwas Bauschschmerzen mit meiner neuen Tätigkeit!! Aber, nachdem ich jahrelang in 30-Stunden-Diensten \"verheizt\" wurde, trotz monatlich im Schnitt 60 unbezahlten Überstunden zusätzlich noch zahlreiche Arztbriefe am (freien) Abend und am WE diktiert habe und immer das Gefühl dabei hatte, meine Patienten nicht gut genug versorgt zu haben, kam zum Glück ein \"Zuammenbruch\", der dazu führte, dass ich - über Umwege - in diesem neuen Job gelandet bin... Und nun ist es gerade meine Aufgabe, Wege zu finden, die Krankenhausrechnungen zu kürzen, damit dort noch weniger Geld für Personal zur Verfügung steht...
    Soviel zu den Abgründen des Deutschen \"Gesundheits\"systems...
    Aber letztlich war und ist mir meine eigene Gesundheit doch am Wichtigsten, denn wenn letztlich der Arzt zum Patient wird, dann wirds gefährlich...
    ;O)))

    Stichwort: F32.2!!!

    In diesem Sinne: frisch ans Werk, Kollegen! *grins*

    Nun, vielleicht sehe ich auch im Moment den Wald vor lauter Bäumen nicht, ich arbeite mich halt gerade neu in dieses Gebiet ein; bisher (während meiner klinischen Tätigkeit) lag mein Hauptaugenmerk immer auf einer vernünftigen Behandlung der Patienten...Gerade der Aspekt, dass eben für genau dies eigentlich keine Zeit mehr blieb, da man (insbesondere in der Inneren Medizin) zwanglos Stunden am Tag mit der korrekten Dokumentation (incl. Kodierung unter genauer Beachtung sämtlicher Fußnoten in den DKR!) verbringen kann oder muss, hat sicher dazu beigetragen, dass ich jetzt in ein ruhigeres Fahrwasser gewechselt bin!

    Trotzdem, vielen Dank für diesen freundlichen Seitenhieb... Ich bezog mich mit meiner, von Ihnen zitierten Bemerkung, auf verschiedene Buchausgaben bzw. Kommentare der Kodierrichtlinien, die sich sehr wohl vom Umfang und Inhalt her unterscheiden!! Leider muss ich mich hier alleine in diese umfangreiche Thematik einarbeiten, weil ich auf meiner neuen Stelle sozusagen als Pionier(bzw. Versuchskaninchen) fungiere, denn ich bin tatsächlich der erste und bisher einzige Arzt im \"Servicezentrum Krankenhaus\" der Krankenkasse, für die ich nun arbeite! Deshalb bitte ich um ein wenig Nachsicht!
    :o))

    Mit freundlichen, kollegialen Grüßen
    Ihr D. Lindemann

    Vielen Dank, Herr Kollege, für diesen Hinweis/Link. Die Versionen der DKR, die ich bisher kannte, unterscheiden sich scheinbar erheblich, insb. im speziellen Teil. Eine so auführliche Darstellung, wie in dem von Ihnen genannten Link, habe ich bisher vergeblich gesucht. Ich denke, dass ich hierdurch für meine Arbeit erheblich profitieren werde!!

    Nichtsdestotrotz, wenn ich mir die zahlreichen DRG-Abrechnungsprotokolle, die auf meinem Schreibtisch landen, so anschaue, so wird mir bewusst, dass hier bei vielen Kollegen (so auch bei mir!) eine große Unsicherheit und Unkenntnis bzgl. der korrekten Umsetzung der DKR besteht!!
    Vielleicht sollte man bereits im Studium Pflichtkurse im Kodieren anbieten, dazu jährliche Pflichtfortbildungen für alle Ärzte, um mit den jeweiligen Änderungen der DKR vertraut zu werden!
    Nun, das war jetzt natürlich als Provokation gemeint... Was mir halt zunehmend bewusst wird, wie viele Fallstricke im DRG-System und den DKR enthalten sind... Wenn die politische Entwicklung so weiter geht, werden bald mehr Kollegen im Medzincontrolling benötigt werden als am Patientenbett, oder wie???

    Nein, Spaß beiseite... Nach Dursicht der Definitionen im von Ihnen genannten Link bleibt mir noch die Frage, wie eigentlich im Einzelfall der kausale Zusammenhang zwischen der Hypertonie und den Folgekrankheiten an Herz und Nieren zu beweisen oder zu widerlegen sein soll...
    Vielleicht fällt ja Ihnen oder anderen Kollegen hierzu noch etwas ein??

    Auf jeden Fall ist dieses Forum eine tolle Einrichtung, z.T sehr spannend, aber oft auch (unfreiwillig) komisch... Irgendwie sitzen wir ja doch alle in einem Boot... Wir müssen halt versuchen, das beste aus dem DRG-System zu machen, denn wir können es weder abschaffen noch ändern, auch wenn wir es täglich verfluchen, oder???

    Mit freundlichen Grüssen
    D. Lindemann

    Guten Tag liebe Kollegen!
    Ich darf mich kurz vorstellen: Mein Name ist Lindemann, ich habe 5 Jahr als Assistenzarzt in der Inneren Medizin gearbeitet. Gesundheitliche Gründe führten zu einem Wechsel in die Abteilung für Medizincontrolling einer gesetzlichen Krankenkasse.
    Nun stolpere ich bei der Prüfung von Fallabrechnungen mit vielen CCL-relevanten ND häufig über die Kombination aus Hypertonus, Herz- und Niereninsuffizienz; aufgrund der Pathophysiologie liegt dieser Zusammenhang ja auch auf der Hand. Unklar ist m.E. die korrekte Kodierung: Zunächst wäre der Hypertonus mit I10.xx zu kodieren, dann ggfls. die Herzinsuff. (I50.xx) bzw. die Niereninsuff. (N18.xx). Soweit alles klar. Leider (!) besteht aber auch die Möglichkeit, das Vorliegen einer Hypertensiven Herz- und/oder Nierenerkrankung, jew. mit oder ohne Insuffizienz, mit einem Code aus I11.xx bis I13.xx zu verschlüsseln! Selbstverständlich ist dann der Hypertonus (I10.xx) nicht mehr separat zu kodieren!
    Meine konkrete Frage an das Forum: ist bei einer Diagnose aus I11.xx bis I13.xx zusätzlich noch ein Code aus I50.xx und N18.xx zulässig?? Hierdurch entstehen ggfls. weitere CCL-relevante ND, wodurch m.E. ungebührlich viele Fälle mit Herzinsuffizienz in einer \"äußerst schweren\" DRG münden. Nicht ohne Grund ist die F62A (Herzinsuffizienz und Schock mit äußerst schweren CC, mit Dialyse oder
    Reanimation oder komplizierender Diagnose) eine der DRGs, die am häufigsten vom MDK geändert werden (wohl in F62B : ohne äußerst schwere CC).
    Darüber hinaus stellt sich mir die Frage, wie überhaupt die hypertensive Genese einer Herz- und/oder Niereninsuffizienz belegt werden soll; meist liegt doch hier eine multifaktorielle Genese bzw. Komorbidität (z.B. mit Diabetes mell. und Arteriosklerose) vor!!
    Ich bedanke mich im Voraus für eine rege Diskussion dieses Themas, da hier offensichtlich bei vielen Kollgen eine nicht unerhebliche Kodierunsicherheit herrscht!

    Mit freundlichen Grüßen
    D. Lindemann