Beiträge von bdomurath

    Hallo,

    es gibt keine Schlupflöcher. Meiner Meinung nach sollen nur ganz kleine Häuser mit nur einer DRG vor absoluten Katastrophen geschützt werden. Ob das mit diesen Kriterien erreicht werden kann, ist anzuzweifeln.
    1.Ganze Krankenhäuser wie eine einzige DRG zu behandeln greift viel zu kurz. Damit sind Problem-Abteilungen großer oder mittelgroßer Krankenhäuser nicht einschließbar (Was ist ein Inlier über mehrere DRG?). Dann aber müßte der Referentenentwurf nicht "Besondere Einrichtungen", sondern "Besondere DRG" heißen.

    2. Die auf "Statistik" basierenden Kriterien sind absolut intransparent und berücksichtigen nicht die Exzentrizität und Schiefe der Verweildauerkurven. Eigentlich sind sie nur gemacht für Krankenhäuser mit linksschiefer Verteilung bei ursprünlich rechtsschiefer Verteilung der Verweildauer in der Kalkulation. Kann man so etwas miteinander vergleichen? Ich habe gelernt, nein. Was sagen die Statistiker unter uns? Nur das Kriterium mit der Oberen Grenzverweildauer leuchtet irgendwie ein.

    Vom ehemaligen weiter gespannten Entwurf der DKG ist nichts übriggeblieben.
    Der Referentenentwurf ist nicht zukunftweisend. Aber die Zeit hat die Selbstverwaltung verspielt, nicht das BMGS. Es ist nur eine Notlösung. Vielleicht wird sie ja noch ein wenig verbessert.

    Gruß

    B. Domurath

    Hallo,

    zu verwenden sind diese Schlüssel, wenn die Voraussetzungen für deren Kodierung gegeben sind (siehe Hinweise mit den Mindestmerkmalen).

    Die 2. Frage verstehe ich nicht. Warum sollte sich der Behandlungsablauf durch die Kodierung ändern? Das macht doch medizinisch gar keinen Sinn. Und ökonomisch wahrscheinlich auch nicht.

    Für den Zeitpunkt gilt DKR P012a "Prozeduren, unterschieden auf der Basis von Größe, Zeit oder Anzahl":
    Bestimmte Prozeduren des OPS-301, insbesondere aus Kapitel 8, werden auf der Basis von Größe, Zeit oder Anzahl unterschieden.
    Ansonsten sind Mengen- bzw. Zeitangaben zu addieren und die Summe einmal pro Aufenthalt zu kodieren (s.a. DKR P005b Multiple/Bilaterale Prozeduren (Seite 45)). Als Bezugsdatum ist aus pragmatischen Gründen der Tag der ersten Leistung zu wählen.
    Da gibt es keinen Auslegungsspielraum nach Wundheilung, Op u.a.

    Gruß

    B. Domurath
    Bad Wildungen

    Hallo,

    vielleicht kann ein Fachmann dazu hier Stellung nehmen. Dafür ist ein solches Forum doch bestens geeignet.

    Bei der 41.- steht:
    "Bei diesen Störungen stellen Manifestationen der Angst die Hauptsymptome dar, ohne auf eine bestimmte Umgebungssituation bezogen zu sein. Depressive und Zwangssymptome, sogar einige Elemente phobischer Angst können vorhanden sein, vorausgesetzt, sie sind eindeutig sekundär oder weniger ausgeprägt." Meiner Meinung nach ist die 41.9 geeignet. Bin mir aber nicht sicher, dass dieser Kode für die von Ihnen beschriebene Situation gut genug ist.
    Aber welcher ist dann besser?

    Die andere Frage ist wieder die, wer oder welche halboffizielle Stelle vor der Benutzung der Restgruppen warnt. DIMDI tut es nicht. Sie sind extra dazu da, dass man, wenn etwas nicht passt, diese Klasse benutzen kann. Ich bin auch dafür, dass man so genau wie möglich verschlüsseln sollte. Eine generelle Warnung vor der Benutzung oder gar Streichung solcher Kodes wäre nicht gerechtfertigt.

    Gruß

    B. Domurath
    Bad Wildungen

    Hallo Herr DR,

    Sie haben schon recht, dass Emotionen mit im Spiel sind. Sonst ließe sich eine vierseitige Diskussion zu diesem Thema nicht erklären.

    Sie haben nochmals recht, dass Kommunikation die bessere Variante ist. Warum kann man die MDK-Ärzte nicht zu einer solchen einfachen Variante motivieren? Spart Geld und, nicht ganz unwichtig, Nerven in unserer hochsensibilisierten Kommunikationskultur.

    Gruß

    B. Domurath
    Bad Wildungen

    Hallo,

    genau das ist es doch, dass vom Recht ( oder sogar von der Pflicht) der Rücksprache mit dem behandelnden Arzt der MDK sehr, sehr, sehr, sehr...........selten Gebrauch macht. Auch bei Langliegern. Auch in komplizierten Fällen.

    Lapidare Antworten, die Länge des Aufenthaltes sei nicht einsehbar, zeugen von Pauschalansätzen. Dazu hätte es nicht des MDKs bedurft.
    Das ist galoppierende Bürokratie. Und man kann sich nicht effektiv wehren, was die Möglichkeiten einer solchen Bürokratie nur noch erweitert.

    Ich habe einen sehr einfachen und billigen Vorschlag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Krankenhaus: Abschaffung von Pauschal-"Gutachten", dafür Schulung in Kommunikation. Müßte nur noch ins Gesetz.


    Gruß

    B. Domurath
    Bad Wildungen

    Hallo,

    aus meiner Sicht ist das Problem mit den ZE sehr komplex.
    Früher gab es für bestimmte Implantate ein Geld. Dann wurden sie in den Pflegesatz eingerechnet. Das Budget ist aber seit 1992 gedeckelt. Das Verhältnis stimmt nicht mehr so richtig. Budgetverhandlungen gab es inzwischen auch. Das bloße Wiederrausrechnen der Kosten + der Mehrkosten aus Personalaufwand bringt es durch die ja nun mal kalkulierte (mit Personalaufwand versehene) DRG nicht wirklich..
    Zu den ZE der Anlage 4 findet sich in f&w 5, 2003 die Aussage, dass diese in der Kalkulationsrunde nicht mitkalkuliert werden konnten, da entweder keine Prozedurenkodes oder nur unzureichende Fälle vorgelegen haben.
    Ich stelle mir vor, im Kalkulationsbericht näheres zu dem kalkulierten ZE zu finden. So ähnlich müßte man es für die eigenen Fälle und das eigene Haus tun, wenn das möglich ist.
    Aus dem Projektbericht wird zu entnehmen sein (ich denke, die grundsätzliche Form bleibt erhalten), was denn als durchschnittliche Kosten in den Kostenstellen und Kostenarten ausgewiesen ist (es müßte sogar brauchbar sein, da arithmetische Mittel verwendet wurden). Diese Analyse kann man mit seinem eigenen Material vergleichen, auf der Grundlage der eigenen Kostenkalkulation. Das erscheint mir die sauberste Möglichkeit.
    Für die, die keine eigene Kostenrechnung haben, bleibt nur eine Abschätzung, wie Herr Wilke sie vorgeschlagen hat. Letztendlich soll das ZE zu einer sachgerechten Vergütung verhelfen, egal wie.

    Gruß

    B. Domurath
    Bad Wildungen

    Hallo,

    das ist richtig. Die Verwendung der arithmetischen Mittel ist aber zwingend notwendig gewesen, da sonst ein nicht zu rechtfertigender Druck pro Fall auf dem DRG-System lastete. Der Fallwert ist jetzt auch anders kalkuliert. Ebenso ist die Inlierregel und das Trimming weggefallen. Genaueres wird im Projektbericht stehen. Die Verlegungsregel ist nicht unlogisch, sie hat nur eine ökonomische Logik als Grundlage,keine medizinische. Ob diese stimmt, müßte man untersuchen. Bisher kenne ich solche Untersuchungen nicht. Hat das jemand mal analysiert? Würde sicher nicht nur mich interessieren.

    Gruß

    B. Domurath
    Bad Wildungen

    Hallo,

    nein, eine Verpflichtung gibt es nicht.

    Die zweite Frage ist sehr gut. Die kann Ihnen aber nur das InEK beantworten. Dafür wäre eine repräsentative Stichprobe erforderlich, meiner Meinung nach, nicht unbedingt eine verpflichtende Kalkulation aller. Wenn im nächsten Jahr wieder kalkuliert wird, dann für 2005, ganz freiwillig, ohne neuen Aufruf. Aber irgendwann müßte auch noch das Kalkulationshandbuch überarbeitet werden, zur Verringerung des Kompressionseffektes. Und was ist mit den CCL-Werten?

    Das kann nur heißen, dass wir jedes Jahr mit bedeutenden Veränderungen rechnen dürfen. Wie dynamisch!!!!!!!!!!!!!!

    Gruß

    B. Domurath
    Bad Wildungen

    Hallo,

    diese Diskussion führt zu nichts. Manche Kassen kümmern sich nicht um aktuelle Rechtsprechung. Das wird ganz offen zugegeben. Wer prüft diesen Unsinn endlich einmal. Meine ganze Hoffnung liegt da auf den zentralen Prüfdienst, der jedes Jahr einen Bericht abgibt.
    Entsteht durch Bürokratie Schaden? Ist der messbar? Was kostet uns das? Allein das Bemühen der Sozialgerichte sollte doch einmal Anlass zur Prüfung geben.
    Wann werden diese merkwürdigen Computerprüfprogramme abgeschafft, die nicht zulässig sind, wann die Beschränkungen der Kostenzusage, wann das Zurückhalten der Bezahlung? Wann werden die Manager dieser Kassen befragt, was das soll? Viele Fragen, aber jedes Jahr die gleichen.

    Gruß

    B.Domurath