Beiträge von Willis

    Liebes Forum

    die allermeisten Fragen der Kassen sind ohne besondere Expertise vom Controller zu beantworten. Wenn der Patient nach Cholezystektomie oder Lap-Hernie schon am ersten post-op-Tag im Krankenhausgarten spazieren ging, wird es auch jedem Experten mit mehr als 3000 Flugstunden nicht gelingen, hier noch Krankenhausbehandlungsbedürftigkeit zu begründen. Im Gegenteil, zuviel Expertise steht einer sachlichen Beurteilung manchmal sogar im Wege...
    Bei uns entscheidet der Controller deshalb (fast) alles. Einen Konflikt über den falschen Facharztstatus beim Controller oder beim MDK haben wir hier noch nie geführt. (Das bewahren wir uns auf für echte Knackpunkte).

    Nach langer Lektüre hier im Forum habe ich das Gefühl, das Controlling in vielen Häusern beschränkt sich auf eine Abwehrschlacht gegen den MDK und die Einzelfallprüfung. Man wird das nicht vollständig vermeiden können. Aber es gibt doch auch andere Lösungen. Und wenn Sie sich gegen jede Beurteilung des MDK verwahren, wie wollen Sie dann neue Abläufe, Techniken, Verfahren diskutieren und einführen. Wir haben hier schon gezielt die Begehungen des MDK eingesetzt, um auch von uns als notwendig angesehene Veränderungen in hartnäckigen Abteilungen voranzutreiben.
    Und Zusammenfassungen von Fallgruppen und Paketlösungen sind häufig und jedenfalls für uns sinnvoll.

    Gruß

    W.

    Liebes Forum,

    soweit ich die Gespräche mit dem MDK erlebt habe, wird regelmäßig fachübergreifend oder fachfremd geprüft. Wenn diese Fachfremdheit denn Auswirkungen hatte, dann gegen den MDK bzw. gegen die Interessen der Kassen, da sich die Kollegen aus dem Haus aufgrund ihrer besseren Sachkenntnis durchsetzen konnten.
    Meist hatte aber die Fachfremdheit keinen Einfluß und wurde auch auf Seiten der Kliniker nicht als Problem empfunden.
    Zudem ist es so, daß bei uns der Großteil der Kommunikation zwischen Controller und MDK läuft. Und niemand würde hier den Controller anschießen wollen, weil er nicht Facharzt für jedes Fachgebiet ist.

    Die Frage: \"Wo haben Sie denn gedient?\" läßt eher auf Seiten des Fragenden ein Problem mit Authoritäten erkennen und ist meist nicht sachdienlich. Die Frage allein verstellt oft den Weg zu einer sachlichen Auseinandersetzung. Die im Ergebnis durchaus den Interessen des Hauses dienen kann...

    Gruß

    Willis

    Liebes Forum,

    die häusliche Versorgung muß gewährleistet sein. Das muß aber nicht heißen, daß diese Versorgung nicht vom Patienten selbst vorgenommen werden kann: z. B. abends nach der Arthroskopie schiebt der Pat. mit der Krücke selbst die Pizza in den Ofen, putzt sich selbst die Zähne und legt sich selbst ins Bett.
    Entscheidend ist die Frage der Gefährdung: Was erwarte ich an medizinischen Problemen? Und kann diesen Problemen dort zu Hause adäquat begegnet werden. Oder braucht es Hilfe?
    Nach der Arthroskopie hilft in der Not der Pizzaservice. Und bei med. Problemen nach Telefonat der Hausarzt. Eine Verordung von Krankenpflege ist seltenst notwendig.
    Ähnlich auch in der Gyn z. B. bei kleinen Brust-Ops. Wenn der Anästhesist hier die Patientinnen nicht nach Hause lassen will, muß er die Notwendigkeit der ständigen ärztlichen und pflegerischen Überwachung schon sehr gut begründen.
    Bei so kategorischen Entscheidungen wie hier eingangs beschrieben sind meist auch nichtmedizinische Argumente im Spiel.

    Gruß

    W

    Liebes Forum,

    die Kasse fragt den MDK, ab wann hier die Mittel des Krankenhauses zur Behandlung notwendig waren, ab wann ständige ärztliche Behandlung notwendig war, ab wann zusätzlich Pflegepersonal etc. sich um den Patienten kümmern mußte.
    War das am Aufnahmetag nach Anreise mit dem eigenen Auto, nach dem selbständigen Tragen der eigenen Koffer der Fall?
    Da wird auch ein Admin sagen müssen: Nein, das war nicht so. Hier wurde eine Hotelleistung erbracht.
    Okay. Dann kann sich die Diskussion doch nur darum drehen, ob die Kasse immer/gelegentlich/in ausgesuchten Fällen/aus Kulanz Hotelleistungen für ihre Versicherten bezahlt.
    Das Hotel Krankenhaus dürfte dabei meist das teuerste am Platze sein.

    Unser Haus plant auf dem nun anstehenden Neubau gerade extra hierfür Gästezimmer. Wir werden damit werben.

    Gruß

    W.

    Liebes Forum,

    das Gerücht sagt, der Bundesrat hätte die 100€ gekippt.
    Alternativ hätten die Häuser für jeden Treffer noch 100€ drauf zahlen müssen. Das wollte man auch nicht. Also bleibts bei der Bürokratie...

    W