Beiträge von Dr. Stefan Stern

    Hallo Forum,

    in dem von Stuck geschilderten Fall ist meiner Ansicht nach die Codierung des akuten prärenalen Nierenversagens völlig korrekt -> RIFLE-Kriterien sind nach der Beschreibung von Stuck eindeutig erfüllt!
    Als HD würde ich die Gastroenteritis wählen, als ND die N17.9. Ob zusätzlich bei diesem Patienten eine chronische Niereninsuffizienz codiert werden kann/muß, kann auch ein nicht nephrologisch erfahrener Gutachter anhand des Entlassungskreatinins beurteilen. Fällt es in den Normalbereich ab, keine Codierung einer N18.8-, bleibt es pathologisch, dann je nach MDRD codieren.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Dr. Stefan Stern

    Hallo Rosinchen und Forum!

    Jetzt wird\'s aber knifflig. Bei der Infektanämie (und vermutlich auch noch einige Zeit nach Abklingen des akuten Infekts) kann das Ferritin als Akut-Phase-Protein ja sogar erhöht sein. Wenn Sie also nach einem Infekt eine Anämie mit Eisen therapieren (und der Ferritinwert ist nicht erniedrigt), würde ich es deshalb bei der Codierung vom Therapieerfolg abhängig machen:

    - Ansteigen des Hb + Retikulozytenkrise: Codierung der Eisenmangelanämie ok.
    - kein Ansteigen des Hb und/oder keine Retis: Codierung der Anämie als D64.9.

    Das wäre mein Vorschlag. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Sommerabend,
    Dr. Stefan Stern

    Hallo Bedi,
    das einfachste Schema geht so:

    prälatenter Eisenmangel: Serum-Ferritin erniedrigt, Serum-Eisen + Hb normal
    latenter Eisenmangel: Serum-Ferritin und Serum-Eisen erniedrigt, Hb noch normal
    manifester Eisenmangel = Eisenmangelanämie: alle 3 erniedrigt

    Bei normalem MCV und Ferritin ist eine Eisenmangelanämie unwahrscheinlich (beides sollte ja deutlich erniedrigt sein!). Sie könnten noch MCH (sollte bei Eisenmangel auch erniedrigt sein) und Transferrin (sollte erhöht sein) bestimmen.
    Ich würd\' bei dieser Konstellation jedoch eher andere Ursachen der Anämie in Erwägung ziehen, z.B. Verdünnungsanämie durch erhöhtes Plasmavolumen, und einen Hämoccult-Test machen lassen.

    Freundliche Grüße aus dem sonnigen Niederbayern,
    Dr. Stefan Stern

    Hallo Heidiberlin,

    so ganz logisch finde ich das jetzt aber nicht: Sie operieren einen Patienten mit einem Magen-Ca und einer nachgewiesenen Peritonealkarzinose in palliativer Intention. Nach 5 Monaten ist es dann auf einmal eine kurative OP gewesen und die Peritonealkarzinose ist wie weggeblasen.... Glauben Sie das?
    Abgesehen von der m.E. nicht vorhandenen Indikation für eine stationäre Abrechnung (sagten Sie nicht eben der Patient wäre völlig beschwerdefrei gewesen). Codiertechnisch würde ich hier die C16.9 als HD nehmen, denn bei palliativer Intention ist der Patient eben nicht tumorfrei.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Dr. Stefan Stern

    Guten Morgen ETgkv, MA Sonne und Forum!

    Jetzt steh\' ich auf dem (Port)Schlauch: also für mich ist der Port sehr wohl ein Katheter, das Magenband dagegen ein Implantat! Der Port beim Magenband wird doch, soweit ich weiß, auch geblockt und damit wird die Straffheit des Bandes reguliert. Er ist auch dauerhaft angelegt, also ein echtes \"Katheter-Verweil-System im Bauchraum\" im wörtlichen Sinne.
    Wohin der Katheter führt, z.B. in eine Vene, eine Arterie oder sonstwohin, sagt der OPS 5-549.3 (vielleicht mit Absicht) nicht. Deswegen paßt er ja gerade so gut. Die OPS aus dem Kapitel 5-448 passen m.E. alle nicht, da das Kapitel (leider) mit der Überschrift \"Andere Rekonstruktion am Magen\" versehen ist. Und MA Sonne hat in diesem Thread bereits mehrfach klargestellt, daß am Magen selbst nichts unternommen wurde. Schöne Grüße aus dem sonnenlosen Kelheim wünscht

    Dr. Stefan Stern

    Hallo MA Sonne,

    ich kann mich Ihrer Argumentation aus folgendem Grund nicht anschließen: weiter oben haben Sie beschrieben, daß das Magenband selbst gar nicht angetastet wurde und nur der dazugehörige Port gewechselt wurde wegen des lokalen Hautinfektes. Es liegt also in diesem Fall weder eine \"Implantation\" noch ein \"Wechsel\" des Magenbandes vor. Für mich scheidet damit der von Ihnen gewählte OPS 5-448.C2 von vornherein aus. Ich würde Ihnen stattdessen den OPS 5-549.3 (Revision eines Katheterverweilsystems im Bauchraum) empfehlen, den finde ich schon deutlich spezifischer. Schönen Tag noch wünscht Ihnen

    Dr. Stefan Stern

    Hallo Herr Horndasch und Forum,
    ich habe heute vom DIMDI folgende (etwas kryptische) Antwort bekommen:

    \"Die Auflistung von \"Kreuz-Stern-Schlüsselkombinationen\" im Systematischen Verzeichnis ist nicht abschließend zu verstehen. Somit können im Alphabetischen Verzeichnis, neben dem Systematischen Verzeichnis, weitere Kombinationen aufgeführt werden. Auch diese Auflistung ist nicht grundsätzlich als abschließend anzusehen. Wir weisen daraufhin, dass unsere Antwort auf den zur Verfügung gestellten Informationen beruht. Zusätzliche oder abweichende Informationen können zu einer anderen Antwort führen.\"

    Weil ich jetzt genau so schlau wie vorher bin, habe ich dem DIMDI zurückgemailt, ob man meine Frage nicht einfach mit \"ja\" oder \"nein\" beantworten könnte. Offensichtlich nicht.......

    Mit freundlichen Grüßen aus dem brütend-heißen Niederbayern,
    Dr. Stefan Stern