Beiträge von hoenninm

    Guten Morgen

    1. zu 100% werden sie sich sicher nicht vermeiden lassen, aber mit einer konsequenteren Planung unter Einbeziehung der von Herrn Rembs zitierten Möglichkeit (insbesondere, da ich denke wir sind's auch ein wenig selber schuld, da wir's uns die ganze Zeit haben gefallen lassen, dass die KK immer nur kritisiert und Rechnungen gekürzt haben, ohne ihren eigenen Verpflichtungen nachzukommen) bin ich überzeugt, dass es deutlich weniger werden könnten. Aber nicht nur wir selbst, auch unsere Verbände müssen in dieser Beziehung ein wenig aktiver für uns werden. Ich würde mir eine zentrale Koordination für diesen Bereich wünschen, vereinfacht: "Hallo hier ist Krankenhaus XY, wir werden am xx.xx.2003 einen Patienten mit ... entlassen und brauchen für ihn ein ...-Bett. Wo wäre denn eines frei?" So könnte man m.E. in diesem Bereich eine gleichmäßigere Resourcenauslastung erreichen und auch dem Akutversorgungsbereich gleices ermöglichen. Sowas wird aber nur mit der entsprechenden politischen Motivation möglich werden, genauso wie erreicht werden muss, dass der Nach-Akutversorgungsbereich sich in den DRG`s besser wiederfindet. Alles eine verdienstvolle Aufgabe für unsere Verbände.
    2. wie Herr Rembs schon schrieb
    3. aus den von Herrn Rembs bereits angeführten Gründen sicherlich (noch) eine kleine Archillesferse des ganzen. Wir für uns hier versuchen (da steht uns bei den Niedergelassenen noch eine Menge Arbeit bevor) in Kooperation mit dem Hausarzt, da unsere Physiotherapie eine ambulante Zulassung hat, die Qualität weiterzuführen. Gleichzeitig ist in der Kooperation bereits festgelegt, dass durch uns die dortigen Pflegekräfte (der ambulante Partner hat sich verpflichtet nur examiniertes Pflegepersonal einzusetzen, darauf wurde bei Abschluss der Kooperation geachtet) für diese besonderen Fälle (der Patiet, der zum Pflegefall geworden auf einen Heimplatz wartet, wird sicher auch so adäquat versorgt) noch eine besondere Schulung erfahren werden. Garantien haben wir natürlich für nichts, aber wir versuchen mal neue Wege zu gehen und durch ständige kritische Reflexion Fehler oder Fehlentwicklungen (hoffentlich) frühzeitig zu erkennen. Denn darauf zu warten, dass jemand anderer unsere Probleme löst bringt nix (Wer zu spät kommt, ....) Schließlich ist unsere gesamte Wissenschaft nur durch try and error da wo sie heute ist.

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    Michael Hönninger
    FA Anästhesiologie / Notfallmedizin
    MedizinController
    Städt. Krankenhaus
    Frankenthal (Palz)

    Guten Morgen aus der schon wieder viel zu warmen (zum Arbeiten) Kurpfalz,

    ich finde die Anmerkungen von Herrn Konzelmann sehr wohl bedenkenswert. Von Politikerseite haut man uns immer wieder um die Ohren wie viel besser es im Ausland doch alles sei, sehr wohl vergessend oder ignorierend, dass wir in unserem System durch diverse Systemunterschiede, -mängel garnicht so sein können wie im Ausland (z.B. ambulante pflegerische Versorgung i.V.m. frühzeitiger Entlassung). Aber an einem können wir uns sehr wohl ein Beispiel nehmen - wenn man sich die via WWW erhältlichen australischen Pathways ansieht, wird man feststellen, dass bei der Aufnahme, noch bevor der Patient in die medizinischen Mühlen gerät, die Entlassung vorbereitet wird (Pflege erforderlich?, wieviel Pflege ?, wer pflegt?, adäquates Wohnumfeld vorhanden ?, was ist zur Pflege erforderlich aber nicht vorhnden ?, etc. etc. etc.).
    Wir sind in unserem Hause gerade dabei den Aufnahmeprozess zu analysieren und unter Fehler- und bisherige Schwachstellen Vermeidung und Miteinbeziehung des o.g. neu zu organisieren.
    Weiterhin hat unser Haus mit einem ambulanten Pflegedienst einen Vertrag geschlossen, dass dieser eine Kurzzeitpflege in unseren Räumlichkeiten betreibt. Personell und finanziell völlig getrennt vom Haus, zahlen nur Miete an uns (genaue Konditionen kenne ich nicht, würde ich hier aber auch nicht unbedingt ausbreiten) 20 - 30 Plätze, auch extern belegbar, mit Vorrang für Patienten aus dem Haus, Versorgung durch den Hausarzt (hat den angenehmen Nebeneffekt, dass dadurch die Kontakte zu den Niedergelassenen intensiviert werden - z.B. Übergabe am Patient), KV-Zentrale auch im Haus für kleine Notfälle, große Notfallversorgung optimal durch den hausinternen Notfalldienst (Qualitätsvorteil für den Pflegedienst) analog dem Notarzt.
    Wir sehen eine solche Kooperation als für beide Seiten unbedingt nutzbringend an. Wir haben den Weg der Kooperation gewählt, da das rhld-pf. Heimgesetz über 30 Jahre alt ist und damals Pflege etwas dauerhaftes wahr und dementsprechend bei den Forderungen die Umstände einer Kurzzeitpflege überhaupt nicht berücksichtigt sind, was für uns bedeutet hätte eine komplette eigene Infrastruktur mit Verwaltung, Einkauf, Abrechnung etc. etc. aufbauen zu müssen, was wir nicht wollten und konnten. Der ambulante Pflegedienst hatt das alles schon und musste nur ein wenig erweitern.

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    Michael Hönninger
    FA Anästhesiologie / Notfallmedizin
    MedizinController
    Städt. Krankenhaus
    Frankenthal (Palz)

    Hi vom Weschten in den Oschten

    des Pudels Kern liegt in den DKR

    1506a Spontane vaginale Entbindung eines Einlings

    O80 Spontangeburt eines Einlings ist sowohl als Hauptdiagnose als auch als Nebendiagnose ausschließlich bei einer spontanen vaginalen Entbindung eines Einlings anzugeben:
    ohne Vorliegen von Diagnosen (Anomalien/Komplikationen), die an anderer Stelle im Kapitel XV „Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett“ aufgeführt sind, und ohne manuelle oder instrumentelle Maßnahmen.

    Die einzigen geburtshilflichen Prozeduren, die in Verbindung mit dem Hauptdiagnosekode O80 Spontangeburt eines Einlings übermittelt werden dürfen, sind:
    8-910 Epidurale Injektion und Infusion zur Schmerztherapie
    5-730 Künstliche Fruchtblasensprengung [Amniotomie]
    5-738.0 Episiotomie
    9-260 Überwachung und Leitung einer normalen Geburt
    9-261 Überwachung und Leitung einer Risikogeburt

    Anmerkung: Voraussetzung für die Kombination von O80 mit 9-261 ist, dass die Risikogeburt mit einer spontanen und komplikationslosen vaginalen Entbindung endet.

    Wenn Sie also die O80 ganz weglassen, klappt's auch mit der DRG

    Selbst beim Tippen schon schwitzend unklimatisierte Grüße aus der Kurpfalz

    Guten Morgen,

    die F17.1 bekommt bei uns jeder Raucher (lt. Thesaurus - Nikotinabusus), wird so vom MDK auch akzeptiert (u.a. sicherlich weil ohne CCL). Wenn aber ein Raucher
    1. zur Visite, Blutentnahmen, etc. nicht anwesend ist weil qualmen
    2. der Patient z.B. prä-OP aufgeklärt wurde, dass er das Rauchen sein lassen 'muss'(?), weil es den Heilungserfolgt beeinträchtigt, etc. etc.
    wird das mit der 17.2 dokumentiert und wenn dann auch die Dokumentation noch stimmt und vollständig ist, wird's so auch vom MDK anerkannt.

    Wenn sich aber echte medizinische Probleme oder Aufwandsmehrungen durch die Qualmerei einstellen (Schädigung ist ja bereits manifest), würde ich's nicht mehr bei der F17.? bewenden lassen (die je nachdem zusätzlich) sonder würde aus J41.? ff. die entsprechende Kodierung wählen

    Hallo Herr Rehag,

    unter http://www.mds-ev.org/index2.html ist die Homepage des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände (MDS) zu finden. Der Link auf der linken Seite 'MDS im Profil' führt dann weiter

    unter http://www.mdk.de/index2.html ist die Generalhomepage des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) zu finden. Der Link auf der linken Seite 'MDK-Gemeinschaft - - Kurzprofil' führt dann hier weiter

    auf dieser Seite kann man auch die MDK-Zeitung lesen, da steht auch so manchmal ganz interessantes zu Ihrer Fragestellung drin


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    Michael Hönninger
    MedCo/FA Anästhesiologie
    Städtisches Krankenhaus
    Frankenthal

    Hallo Frau/Herr Christin,

    in den DKR steht unter

    1911a Mehrfachverletzungen
    Diagnosen
    Die einzelnen Verletzungen werden, wann immer möglich, entsprechend ihrer Lokalisation und ihrer Art so genau wie möglich kodiert.
    Kombinationskategorien für Mehrfachverletzungen (T00-T07 Verletzungen mit Beteiligung mehrerer Körperregionen) und Kodes aus S00-S99, die mit einer „.7“ an vierter Stelle multiple Verletzungen kodieren, sind nur dann zu verwenden, wenn die Anzahl der zu kodierenden Verletzungen die maximale Zahl der übermittelbaren Diagnosen überschreitet. In diesen Fällen sind spezifische Kodes (Verletzung nach Lokalisation/Art) für die schwerwiegenderen Verletzungen zu verwenden und die Mehrfachkategorien, um weniger schwere Verletzungen (z.B. oberflächliche Verletzungen, offene Wunden sowie Distorsion und Zerrung) zu kodieren (s.a. DKR D012a Mehrfachkodierung (Seite 22)).

    Weiterhin unter
    D002b Hauptdiagnose
    ...
    Geplanter Folgeeingriff
    Bei einer Aufnahme zu einer zweiten oder weiteren Operation nach einem Ersteingriff, die zum Zeitpunkt des Ersteingriffs im Rahmen der Gesamtbehandlung bereits als Folgeeingriff geplant war, wird die ursprüngliche Krankheit als Hauptdiagnose kodiert. Das gilt auch dann, wenn die ursprüngliche Krankheit nicht mehr vorhanden ist (siehe Beispiel 8 und DKR 1913a Folgeerscheinungen von Verletzungen, Vergiftungen, toxischen Wirkungen und anderen äußeren Ursachen (Seite 190)).

    Wenn Sie's dem entsprechend mit der S02.4 (Fraktur Jochbein/Oberkiefer) versuchen, denn dort ist das Metall, wenn ich's richtig verstanden habe, entfernt worden und die Z47.0 und andere relevante Frakturen etc. als ND eintragen, so landen Sie in der D04B Operationen am Oberkiefer ohne CC mit einem RG von 1,065.


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    Michael Hönninger
    MedCo/FA Anästhesiologie
    Städtisches Krankenhaus
    Frankenthal

    Hallo Frau Moog,

    1. unter http://www.dkgev.de/pub/newpdf/pdf…-Entg-Tarif.pdf ist ein Papier der DKG zur Patienteninfo bez. Krankenhausabrechnung im DRG-System down zu loaden. Sicher ein bissel kurz, ... aber selber lesen.

    2.
    Reden hilft immer (meistens). Gibt's in Ihrem Haus 'nen Justitiar oder so was oder vielleicht hat auch der Verwaltungsdirektor ein wenig Zeit mal mit dem Herrn zu reden. Die Erfahrung habe ich selbst schon mehrfach gemacht, bei mir war's ziemlich laut und heftig, beim Gespräch mit dem VD, das ich dann in meiner Not vermittelt hatte, war's dann auf einmal gar nicht mehr so schlimm und schlussendlich war alles gut. Vielleicht ist es bei den Privaten nur wichtig, dass man ihnen das Gefühl gibt Ernst genommen zu werden (von den aus ihrer Sicht wichtigen Leuten) und da ist halt ein VD besser als ein kleiner MedCo. (Als angenehmen Nebeneffekt ist man sie auf dieses Weise dann auch los; ich habe zu den Leuten, die meinen mich als Arzt kaufen zu können sowieso meine eigene Meinung)


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    Michael Hönninger
    MedCo/FA Anästhesiologie
    Städtisches Krankenhaus
    Frankenthal

    Hallo Forum,

    ich möchte nur zur allgemeinen Kenntniss und evtl. Erheiterung mitteilen, dass selbst ein pfiffiger und flotter Admin, der blitzschnell Urteile zitiert, kein Allheilmittel gegen den Sachverstand der Krankenkassen ist:

    Es argumentierte aktuell eine der großen Kassen, die die für die Gesundheit zuständig ist, dass die ganzen Urteile ja in der zeit der Fallpauschalen und Sonderentgelte gesprochen wurden und sie deshalb unter den DRG's jetzt keine Gültigkeit mehr hätten.

    Da fällt einem kleinen MedCo doch mal grad nix mehr ein.
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    Michael Hönninger
    MedCo/FA Anästhesiologie
    Städtisches Krankenhaus
    Frankenthal

    >>Die Explantation nicht kodieren, um der 901z zu entgehen?
    Genauso is' es, Herr Jacobs, diese Kodes stehen m.E. nur drin , weil's ein International C.. D.. ist und sich in Deutschland noch keiner groß Gedanken darüber gemacht hat.
    Post mortem zahlen die Kassen keine Leistungen mehr, also muss es auch nicht kodiert werden. Für die Unkosten der Explantation kommt ja auch die DSO mit einer Pauschale auf. Also ist auch diese Seite ohne Kodierung abgedeckt.


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    Michael Hönninger
    MedCo/FA Anästhesiologie
    Städtisches Krankenhaus
    Frankenthal