Beiträge von Edit_Stroganoff

    Liebes Forum,

    sorry, aber ich muss (mal wieder) eine grundsätzliche Frage stellen und bin über jeden Hinweis für Denkfehler dankbar:
    Ist es richtig oder falsch, dass das ganze Budget KOMPLETT durch die Einnahmen aus den DRGs ersetzt werden soll?
    Falls ja, was heisst das genau? Wer alles soll in Zukunft dann über die Einnahmen der DRGs bezahlt werden? Betrifft das nur die Berufsgruppen, die direkt z.B. in der medizinischen und therapeutischen Behandlung involviert sind, oder heisst das wirklich, das ALLES darüber abgedeckt werden muss, also vom Arzt bis zur Putzfrau inclusive der Verwaltung??? Da fallen mir auf Anhieb Unmengen Berufsgruppen ein, die irgendwo im Klinikum arbeiten, von den benötigten Mitteln für Medikamente, Geräte und Ausstattungen usw. ganz zu schweigen...

    Und die zweite Frage: Wer genau bestimmt dann die Mittelverteilung aus den DRG-Einnahmen? Es ist ja wohl undenkbar, dass sich jemand hinsetzen muss und das Geld centgenau anhand von (DRG-relevanten?) Diagnosen, Nebendiagnosen und Prozeduren verteilen wird. Wie wird das praktisch ablaufen? Denkbar wäre doch nur, insbesondere bei Fachabteilungswechseln während des stationären Aufenthaltes, die bei uns häufig vorkommen, dass die Mittel gar nicht anhand der Diagnosen und Prozeduren, sondern nur mit Hilfe einer internen Leistungsdokumentation verteilt werden können (die man dann massiv forcieren müsste), oder sehe ich das falsch?

    Für jede erhellende Antwort dankbar

    Edit Stroganoff

    Die DRG-Zeitung ist ja nun einen Monat alt und ich möchte daher Herrn Sommerhäuser und Herrn Thieme nochmal für dieses Angebot (und die damit verbundene zusätzliche Fleissarbeit) recht herzlich danken!

    Da ich anfangs die Sorge hatte, dass "meinen" Ärzten eine tägliche Weiterleitung vielleicht doch zu viel werden würde, bot ich als Alternative auch eine wöchentliche Weiterleitung von 5 Ausgaben an. Erstaunlicherweise wurde aber dies bei momentan 31 "Abbonenten" nur von 3 wahrgenommen. Ich bin über das auch sonst positive Feed-back sehr überrascht und froh! :rotate:

    Also nochmals Danke und schöne Grüße aus Heidelberg

    Edit Stroganoff

    Lieber Hr. Sommerhäuser, lieber Hr. Thieme,

    muss mich doch nochmal wegen praktischer Vorschläge melden:
    Auch wir haben uns entschlossen, die Zeitung per E-Mail zu versenden. Die ersten 3 Ausgaben sind bereits an alle unsere Oberärzte, Abteilungsleiter und DRG-Beauftragten versandt mit der Option, die Weiterleitung jederzeit "abbestellen" zu können.

    Dabei sind mir folgende Dinge aufgefallen:
    - Die Ansicht ist leider im Änderung Verfolgen und Hervorheben-Modus
    - das Datum passt sich automatisch dem jeweiligen Tag an
    - die Links sind leider nicht schaltbar.

    Habe dies vor der Weiterleitung für uns korrigiert, aber vielleicht wären auch anderen eine Weiterleitung per E-Mail lieber, daher meine Bitte: Könnte man dies vielleicht noch ändern?
    Das wäre super! :rotate:

    Vielen Dank und Gruß
    Edit Stroganoff

    Lieber Herr Sommerhäuser,

    ich traue mich ja fast gar nicht, Ihren Optimismus nun doch ein wenig zu bremsen und frage daher auch ganz kleinlaut: Wirklich täglich?
    Ich befürchte leider, dass dies in dem Wust, den die "hohen Herren" noch anderweitig zu erledigen haben, dann vielleicht doch zumindestens leicht untergeht.

    Vielleicht wäre eine wöchentliche Aussortierung der Informationen für diesen Personenkreis doch (noch) etwas leichter zu verdauen?
    Aber vielleicht sehe ich da auch zu schwarz?

    Edit Stroganoff

    Lieber Hr. Sommerhäuser, lieber Hr. Thieme,

    die DRG-Zeitung ist eine tolle Idee! Viel Erfolg dafür!

    Ihnen gebührt wirklich der größten Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz, den wahrlich steinigen Weg der deutschen Kliniken ins DRG-Zeitalter zu erleichtern. Sie leisten dabei einfach großartige Arbeit, ein wahrer Lichtblick in dem Dschungel! Danke!!! :hasi:

    Edit Stroganoff

    Liebe Frau Klein, liebes Forum,

    nein, die EDV klappt dabei eigentlich noch am besten, diesbezüglich sind wir sehr gut ausgerüstet. Auch die codierenden Stationsärzte sind mittlerweile recht kooperativ, nachdem sie seit längerem möglichst täglich ihre Kodierungereimtheiten mit der Bitte um Korrektur bemängelt bekommen. Das gar nicht kodiert wird, kommt eigentlich nicht mehr vor, meisst liegen sie auch in der Rechtzeitigkeit (also Aufnahmediagnose und Entlassdiagnose jeweils innerhalb 72 Stunden).

    Dass sie dann auch wirklich immer richtig codieren, kann ich leider noch nicht behaupten. Wir haben kürzlich ca. 200 Patientencodierungen des 1. Halbjahres mit den Arztbriefen verglichen und dabei teilweise noch sehr große Diskrepanzen und viele vergessene Nebendiagnosen festgestellt.

    Leider ist es wirklich so, dass die Oberärzte noch immer die wenigste Ahnung von der Materie haben, obwohl sie bereits auf mehreren Stationen unterschreiben und die DRG-beauftragten Ärzte oft zu wenig Zeit haben, alle Fälle nochmal durchzugehen, so dass dieses System deswegen noch nicht so richtig klappt. Dem entgegengewirkt wird mit regelmäßigen Auswertungen der erreichten DRGs und CMI, die den Abteilungsleitern und Oberärzten vorgelegt werden. Diese werden immer mehr beachtet und diskutiert (man will ja mit seiner Abteilung oder auch Station nicht schlechter dastehen als die anderen), so dass wir schon das Gefühl haben, in der richtigen Richtung zu arbeiten.

    Aber ich gebe Ihnen völlig Recht: so lange die richtige Kodierung keine direkten finanziellen Auswirkungen hat, ist es schwierig, die Notwendigkeit einzusehen. Interessanterweise jedoch sehen das unsere Schwestern und Pfleger (die bei uns die Prozeduren eingeben), völlig anders: sie sind so interessiert, dass wir mit der Informationsvermittlung kaum nachkommen! :look:

    Allseits eine schöne Woche!

    Edit Stroganoff

    Bei uns läuft das so (oder sollte es laufen): Auf Station sollte bei Entlassung eines Patienten ein Diagnosebogen ausgefüllt werden, der vom Oberarzt unterschrieben wird. Dann gibt der Stationsarzt die "abgesegnete" Codierung ein. Ist zwar vielleicht doppelte Arbeit, aber hierdurch liegt die Verantwortung für die Kodierung nicht allein auf den Schultern des Stationsarztes.

    Jede Fachabteilung hat dann noch einen DRG-beauftragten Arzt, der übergeordnet in seiner Abteilung die eingegebenen Codierungen nochmal anschauen sollte. Er wird durch unser klinikübergreifendes Medical Controlling mit Informationen und Schulungen versorgt und nimmt an DRG-Treffen und Besprechungen teil (natürlich alles neben seiner eigentlichen Arbeit, daher ist dies auch nicht das Gelbe vom Ei...).

    Deswegen haben wir ein (z.Z. leider noch unterbesetztes) DRG-Büro eingerichtet, von dem aus wir versuchen, möglichst jeden Tag alle codierten Fälle nochmal anzuschauen und auch probezugroupen. Ist etwas falsch gelaufen, gibt es Rückmeldung an den codierenden Arzt mit der Bitte um Korrektur. Da wir aber hier keine Akten haben, können wir die Fälle (in Ermangelung einer elektronischen Patientenakte oder wenigstens eines zeitnahen Arztbriefes, was unser Problem vielleicht lösen könnte) bisher nur auf formale Fehler kontrollieren (von denen es aber auch genügend gibt!). Sonst wäre bei Fachabteilungswechsel das Setzen des abschließenden "Häckchens" für die Krankenhaushauptdiagnose von hier aus auch denkbar, wird wahrscheinlich auch darauf hinauslaufen.

    Ist alles noch im Aufbau, aber wir meinen auch, dass richtiges Codieren trotz Schulung nur durch Kontrolle sicherzustellen ist. Dafür spricht auch schon alleine die halbjährige Rotation der Stationsärzte (wo wir dann mit den Schulungen zu einem guten Teil wieder völlig von vorne anfangen können...).

    Wäre sehr gespannt auf andere Lösungsstrategien! :bounce:

    Schöne Grüße
    Edit Stroganoff

    Kleiner Nachtrag:
    Bin nun auch noch von unserem Medical Controlling gescholten worden, dass mein Beispiel etwas daneben war. Die genannten Codes "Vorbereitung auf eine nachfolgende Behandlung" und "Nachbehandlung nach chirurgischem Eingriff" (Z-Codes) sollen nur dann codiert werden, wenn eine "Person das Gesundheitswesen" nur aus diesem Grunde aufsucht (und dann wieder verlässt), nicht jedoch für eine Vor- oder Nachbehandlung einer zwischendrin stattfindenden OP bei ununterbrochenem Krankenhausaufenthalt. Da wäre die NI bei allen drei Abteilungen auch die FA-HD. Ich wollte dies gerne doch richtigstellen, damit es niemand womöglich nachmacht.

    Widme mich also weiterhin des fleissigen Studiums der KR :hasi:

    Danke und Grüße aus dem momentan furchtbar drückend-schwülen Heidelberg

    Edit Stroganoff