Beiträge von chr-moecklinghoff

    Hallo zurück dirk,

    du bist wie immer sehr prompt in deinen replys. :)

    Es ist immer wieder spannend, wieviel Interpretationsspielraum
    die DKR's (KDR ist natürlich humbug, war vielleicht ein bisschen spät gestern)wohl auch in der Fassung 2003 dem kodierenden Arzt lassen.

    Ich bin nachwievor von meiner Auffassung überzeugt, denke aber, daß auch deine und andere Meinungen letztlich erst im "freundlichen Gespräch" mit den MDK'S oder aber in einer sinnvollen DKR-Neufassung geprüft und bestätigt werden können.

    Solange verbleibt einem nur der Wunsch nach vielen kreativen Einfällen....

    LG aus Bochum

    christian

    :bounce:

    Guten abend aus bochum,

    Hat sich schon jemand die Mühe gemacht, in den DKR's 2003 zu prüfen, ob sich wirklich, wie angekündigt, nur unrelevante Änderungen hinsichtlich der Kodiermöglichkeiten eingeschlichen haben ?

    Ein netter Artikel hierzu findet sich übrigens in "das Krankenhaus 11/02"
    (Dr.N.Schlottmann/Hennes/Braun)


    MFG
    C.Möcklinghoff

    :bounce:
    hallo und guten abend...

    hier meine meinung zu diesem Problem:

    HD ist die, die nach analyse hauptsächlich für die Veranlassung, nicht für die stationäre aufnahme an sich, verantwortlich ist.

    mein Leitspruch dazu : Die (Arbeits-) Diagnose die dem Hausarzt durch den kopf ging, als er die einweisung geschrieben hat.
    Das heisst nach meiner einschätzung trotz aller widersprüche der KDR,
    daß bei Aufnahme nicht die Wahl zwischen allen dann bestehenden Erkrankungen besteht. Der Einweisungsgrund ist durch den Hausarzt klar formuliert, dass Gangrän ist es nicht gewesen (Pat wird die Socken bei der Untersuchung wohl anbehalten haben.)

    aus diesem Grunde ist für mich nach KDR die Gangrän leider nur Nebendiagnose, was in der Kombination zur DRG "Pech gehabt" führt.

    MLG , auch nach Murnau (!)

    c.Möcklinghoff

    :bounce:
    Hallo zusammen und liebe grüße aus bochum.

    Ich finde die verschiedenen Groupingergebnisse
    zu diesem Fall zwar sehr spannend, denke aber , daß
    hier bzgl der Aufnahme ins KH der erlittene Sturz und das Kompartementsyndrom mit der i.d.R. Notfallindikation zur Kompartementspaltung die Definition der HD am ehesten erfüllen.

    Ohne den Sturz und ohne die( sicher ohne relev. zeitliche Verzögerung durchgeführte OP würde ich mich der internistischen Betonugn sicher anschliessen.

    Mit dem Wissen, daß hier Meinung Nr. 99 vom 20.sten Teilnehmer
    wahrscheinlich auch nur eine Meinung bleiben wird.

    Besonders liebe Grüße nach Murnau

    c.Möcklinghoff

    Hallo zurück...

    dieses problem ist nur mit dem operateur lösbar...

    wenn reiner Weichteilinfekt (kein knöch.debridement): T81

    wenn infizierter Palacos als ursache : T85

    aaaaaber :

    wenn knocheninfekt (osteomyelitis!!)
    oder avitaler knochen (nach Radiatio-osteoradionekrose!!)
    ursachlich für die wundheilungsstörung und damit der Weichteildefekt dadurch bedingt ist,dürfen diese (nach u.A.) auch hd sein

    Radioderm als Nebendiagnose nicht vergessen !(L58.)
    Die R02 ist so unspezifisch, das wir uns kaum trauen, diese als HD zu kodieren.hab aber nocht nicht speziell gegroupt.

    MLG

    c.Möcklinghoff

    hallo zurück...

    wir würden nach kdr so kodieren :

    HD C50.
    ND N62 (einseitig)
    ND Z91

    Solange die kdrs nicht definieren (zeitlich,medizinisch), wann die behandlung eines mammacas vollständig beendet ist, kann diese nach unserer auffassung das ca hd sein. Z91 halten wir als hd für sehr berenzt wählbar. Die N62 ist n.u.A. ND , da die Reduktion ohne die ablatio zuvor wahrscheinlich (?) nicht nötig gewesen wäre, also der zusammenhang zum Ca gegeben ist.

    Damit sollte "die Frau von der Kasse" den Fall eigentlich verstehen, wenn sie medizinisch zumindest etwas geschult ist. Wie wir wissen, sind sie das aber leider oft nicht, da die Kassenchefs damit eine Minderung ihrer "Vereinstreue" in der Fallbearbeitung befürchten.

    mit lieben GRüßen aus der Plastischen chirurgie

    c.moecklinghoff

    "Die zweite..."

    Vergessen zu sagen habe ich, daß wir die gleiche Kontrollstruktur im Hause haben(Beh.Arzt kodiert, Stationsoberarzt kontrolliert medizinisch,DRG-Koordinatoren (mein job :) und Med.Dok. prüfen
    die KDR's und Groupen die meisten Fälle vor abgabe in die Abrechnung.
    Die pflegerelevante ND's werden in eigens entwickelter Haussoftware vom Pflegepersonal eingegeben und dem Arzt in seinem Programm als Vorschläge -zur Prüfung,ggfls Übernahme- angeboten.Gleiches gilt für die Diagnosen, die unsere Anästhesie im OP dokumentiert.
    Die Anästhesisten geben seit Jahren parallel (leider auf Apple-PC's)
    Diagnosen und Prozeduren ein (leider auch die Operationen ...),
    so daß wir uns wegen der Validität nur für die Übernahme der ICD'S-als Vorschläge zur Prüfung-entschlossen haben.
    Die anzahl der Diagnosen, die einem dadurch durch die Lappen gehen, werden dadurch sicher weiter minimiert, ob wir damit "gewinnen"
    wird sicher erst die Jahresendauswertung zeigen...

    Nochmal mit liebem Gruß

    hallo zurück..

    Natürlich ist der Dokumentationsaufwand unter DRG-Kritierien mehr geworden.In Deutschland wird überwiegend von Ärzten kodiert, allerdings werden auch andere Wege beschritten (MEd.Dok. kodiert mit Akte/Arzte kontrollieren, bzw. unterschreiben,etc.)
    Mythos ist allerdings , daß Ärzte kodieren müssen.
    In Den KDR'S steht lediglich, daß die Verantwortung für die Kodierung der Arzt trägt, der diese Aufgabe allerdings delegieren kann.
    Da niemand den Pat.fall so gut kennt (oder kennen sollte) wie der behandelnde Arzt, ist die Kodierung über Arzt sinnvoll.Hier ist allerdings auch bei uns ein erheblicher, nie endender Schulungsbedarf(Rotationen,Zugänge,etc.)
    Das Alternativmodell (Med.Dok. kodiert-Arzt kontroliert) hat eine seiner Schwächen in der häufig schlechten Aktendokumentation(auch in Australien entsteht durch die externen Koder"als quasi systematischer Fehler" eine Übertragungsfehlerquote von 15-20 %)
    Andererseits kann man diesen kleineren Personenkreis sicher besser professionalisieren, und auch die Motivation ist eine bessere.

    2.Wir wissen um diese Mehrarbeit, die zwischenzeitliche Überschreitung der Schmerzschwelle reguliert sich gerade wieder herunter.
    Wir überlegen, ein Bonus-/Malussystem einzuführen und prüfen gerade, ob und wie das machbar wäre. Dies wäre bei natürlich eher geringem Eurogegenwert pro Arzt wenigstens eine symbolische Anerkennung der Mehrarbeit. Hier hängt , zumindest nach unserer Erfahrung, vieles vom Entgegenkommen der Verwaltung eines Krankenhauses ab, die sich positiv zu einem solchen Bonus/Malussystem geäußert hat.
    Eine andere Motivation unserer Ärzte kann ich mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen (Der Mensch an sich...)

    Ich persönlich kann mir vorstellen, dass bspw. eine Belohnung pro Arzt für die Eingabe einer jeweils PCCL-relevanten ND (EDV-ERfassung vorausgesetzt) mit dem ausgezahlten Geldwert dtl.unter den möglicherweise zu erwirtschaftbaren Mehrerlösen bleibt.

    Andere Modelle (CMI-Anhebung Abteilung-->Bonus in den Abteilungstopf(für Kongresse,etc.) oder Erhöhung durchschnittliche
    )Anz.ND's pro Fall sind in Deutschland zumindest im Probestadium, wobei allerdings das mögl. sinnlose Sammeln nicht relevanter ND nach meiner Meinung kein sinnvoller Meßparameter ist.

    Mit lieben GRüßen aus Bochum
    ihr
    chr.Möcklinghoff