Komplikations-Code versus organspezifischen Code als HD

Folgende Konstellation:
Patient wurde 13 Tage zuvor auswärts appendektomiert (akut nekrotisierende, teilgangränöse Appendizitis mit freier Perforation). Aufnahme bei uns mit Fieber, Druckschmerz und Abwehrspannung im rechten Unterbauch, Leukozytose, sonographisch Konglomerattumor mit freier Flüssigkeit. Therapie: Nahrungskarenz, i.v.-Antibiose, usw.
Darunter rasche Entfieberung, problemloser Kostaufbau, Entlassung nach 3 Tagen. Unsere Kodierung: HD: K65.0; ND: T81.4.
MDK fordert nun, die T81.4 als Hauptdiagnose und Streichung der Peritonitis, da keine Operation und keine intensivmedizinische Behandlung erfolgte, somit die Diagnose nicht gesichert werden konnte und der Patient \"zu rasch\" gesundete.
Ein erster Widerspruch war erfolglos.
Diese Konstellation von als Hauptdiagnose geforderten \"T-Codes\" ergibt sich leider häufiger, selbst wenn in den organspezifischen ICD\'s genauere Codes existieren.
Bei einem anderen Fall kam es durch Dislokation eines intervertebralen Cages zu einer funktionellen Spinalkanalenge. Auch hier verlangt der MDK den Komplikations-Code \"T84.4\" statt des organspezifischen, was in eine DRG führt, die nicht einmal die Implantatkosten der Folge-OP abdeckt.
Was kann man tun?

Lieber Herr Selter,

Dank für formale und inhaltliche Informationen. Ich war davon ausgegangen, je weniger zu lesen, desto besser.

Viele Grüße
Markus Piatzer
Facharzt für Chirurgie
Leiter Medizincontrolling Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke