Therapie mit Bisphosphonaten

  • Wie ist eine Therapie mit Bisphosphonaten (Aredia bzw. Zometa i.v.) bei Tagesaufenthalt bei Plasmozytom (ICD C90.00) zu verschlüsseln? Kann hier Aredia als Chemotherapie als HD angegeben werden, oder Plasmozytom als alleinige (H)D ohne Chemotherapie (mit anderen Worten: Wie sind Bisphosphonate zu bewerten?):rolleyes:

    M.Rost

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen,

    angessprochene Biphosphonate werden, so habe ich gelesen, "nur" zur Behandlung der tumorinduzierten Hyperkalzämie eingesetzt (Sie müssen mich korrigieren, wenn ich irre), wobei unter Chemotherapie ja anderes verstanden wird:

    0211b Chemotherapie bei Neubildungen
    Definition
    Als Chemotherapie bezeichnet man die Behandlung mit Medikamenten wie Antibiotika, Virostatika, Zytostatika oder zytotoxischen Substanzen. Obwohl der Begriff in diesem weiten Sinn gebraucht werden kann, bezeichnet man im klinischen Sprachgebrauch damit vor allem die
    Behandlung von Malignomen mit zytotoxischen Substanzen.

    Somit ist die Regel für Chemotherapie und die abgeleitete Unterscheidung der HD-Zuordnung (Tagesfall, Mehrtagesfall) nicht anwendbar.

    Für die HD-Zuordnung ist dann eher relevant, was behandelt wird:
    Nur Hyperkalzämie --> Hyperkalzämie HD, Plasmozytom ND.
    Plasmozytom und Hyperkalzämie --> HD Plasmozytom, ND Hyperkalzämie

    Gruß


    --
    D. D. Selter

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Besten Dank für die Antwort.
    Einige Bisphosphonate werden inzwischen nicht nur bei Hyperkalzämie, sondern auch zur Frakturprophylaxe bei Knochenmetastasen bei metastasierendem Mamma-Ca und bei Plasmozytom eingesetzt und sind auch entsprechend zugelassen, auch wenn keine Hyperkalzämie vorliegt. Zitat aus der Roten Liste für Pamidronat (Aredia):

    Tumorinduzierte Hyperkalzämie. Zur Senkung der skelettbezogenen Morbiditätsrate bei Patientinnen mit vorwiegend osteolytischen Knochenmetastasen bei chemotherapeutisch od. mit einer Hormontherapie vorbehandeltem Mammakarzinom. Als Ergänzung zur chemotherapeutischen Basisbehandl. bei Pat. mit Multiplem Myelom im Stadium III der Erkrankung mit osteolytischen Läsionen zur Senk. der skelettbezogenen Morbiditätsrate. Morbus Paget des Knochens.


    MR

    M.Rost