Berechnung der GFR mit der MDRD-Formel und Alter > 70

  • Hallo zusammen,

    das Thema der chronischen Niereninsuffizienz und deren Kodierung ist nicht neu, hat für uns jedoch eine neue Facette erhalten:
    Wir führen aktuell die Diskussion mit dem MDK dahingehend, dass uns die chronische Niereninsuffizienz dann nicht anerkannt wird, wenn wir die GFR mittels MRDR-Formel ermittelt haben und der Patient älter als 70 Jahre ist. Lt. Laborinfo sei die GFR-Formel bei Personen über 70 Jahre nicht ausreichend validiert.
    Gibt es hierzu Erfahrungen?

    Recherchierte Quellen:
    LaborInfo Labor 28, Nr140 von 02/2006
    Deutsches Ärzteblatt, 21.12.2009
    Deutsches Ärzteblatt, 11.6.2010....

    Gruß

    Thomas Hintz
    Ltg. Medizincontrolling
    Klinikum Fürstenfeldbruck

  • Hallo,

    ohje, welche Ausmaße wird die Argumentation künftig nehmen?
    Zitieren wir mal den MDK selbst:

    Zitat

    3. Die Definition der chronischen Niereninsuffizienz / Nierenkrankheit nach den KDOQI Guidelines 2002 (Kidney Disease Outcomes Quality Initiative) lautet wie folgt: 1. Nachgewiesene Nierenschädigung von mindestens 3 Monaten Dauer (struktureller Nierenschaden oder laborchemische Zeichen eines Nierenschadens, z.B. Mikroalbuminurie, Proteinurie, oder Zeichen eines Nierenschadens in der bildgebenden Diagnostik) mit oder ohne erniedrigter GFR oder 2. GFR < 60ml/min/1,73 m² über mindestens 3 Monate, mit oder ohne nachgewiesene Nierenschädigung

    der MDK nennt hier ja nicht speziell das Verfahren zur Ermittlung der GFR, genausowenig das Alter eines Patienten.

    Demnach ist die von Ihnen genannte Argumentation des MDK doch hinfällig?

    Wie sehen das die anderen?

    _______________
    Freundliche Grüße

    S.

  • Hallo,

    ich verstehe diese neue Argumentation als inhaltliche Weiterentwicklung des MDK. Daher reicht die bislang eigene Definition des MDK schwerlich als Gegenargument aus.

    Thomas Hintz
    Ltg. Medizincontrolling
    Klinikum Fürstenfeldbruck