Vorhandensein Venenport

  • Wie kann das Vorhandensein eines Venenports kodiert werden?

    In einem konkreten Fall geht es darum, dass ein Patient der aufgrund eines Kurzdarmsyndroms einen Venen-Port trägt, mit Fieber aufgenommen wird.
    Später stellt sich heraus, dass das Fieber von einer Cholangitis herrührt.

    Ich meine, dass der Port grundsätzlich kodierrelevant ist, nicht nur aus pflegerischen Gründen.
    Nur wie?

    Vorhandensein Gefäßimplantat - Z 95.8 ?
    Wer weiss es?

    Gruß und Dank!

    Dr. M. Böhmig

  • Sehr geehrter Herr Böhmig!

    Ich stimme Ihrem Vorschlag

    Z95.8 - Vorhandensein sonstiger vaskulärer Implantante und Transplantate

    als Kodierung für eine implantierten Zentralvenenkatheter vollends zu.

    In der hiesigen Klinik weist das Gros der Patienten einen entsprechenden ZVK (Broviac-Hickman Katheter) auf. Dieser erfordert im Umgang gesonderte Sorgfalt und Aufwendungen (sterile Handhabung, Verbandswechsel, länger dauernde Blutentnahme zumindest bei Jugendlichen als periphere Venenpunktion).

    Für Port-A-Cath Systeme (hier die Minderzahl der Patienten) existiert der gleiche Aufwand, ergo die gleiche Kodierung.

    Als kodierungstechnische Reflektion dieser besonderen Aufwendungen verschlüsseln wir ab dem ersten Auftreten der Prozedur 5-399.5 - Implantation Verweilkathetersystem zur Chemotherapie - die Z95.8. Die Kodierung wird nach dem Auftreten des Codes 5-399.7 - Entfernung von implantierten Venenkathetersystemen - wieder beendet, da dann der aufwendige Zustand erlischt.

    Bis dato keine Beanstandungen seitens von Kontrollinstanzen.

    Beste Grüsse

    Andreas Christaras
    Arbeitseinheit DRG, Kinderonkologie
    Universitätskinderklinik Düsseldorf

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    Dr. med. A. Christaras
    FA Kinder- & Jugendmedizin