Hüftoperationen und Blutverlust

  • Liebes Forum!
    Beim Stöbern im Fundus stieß ich auf eine Diskussion aus August 2003 zum Thema Hüftop - akute Anämie. Damals wurde nicht sehr präzise im Tenor angegeben, das der intra und teilweise sogar postoperative Blutverlust - selbst wenn er mit einem HB Abfall auf 8 dokumentiert wurde - nicht mit D62 zu kodieren sei.
    Nun ist 2003 ja bereits :erschreck: Codieraltertum.
    Wie sieht das Forum heute die Codierfähigkeit bei einer Hüftprothese (in der Klinik wegen Eigenblut/Cell-Saver eher selten zusätzlich Transfusionspflichtig)oder alternativ bei Wechseloperation (Transfusion 2-3 TE im Durchschnitt). Ein niedriger HB Wert (< 9) wird häufig intra- bzw. postoperativ dokumentiert.
    Viele Grüße und stressfreies Arbeiten

    P.Host

  • Hallo und guten Morgen Herr \"Phost\",

    wir operieren sehr viele H-TEP´s pro Jahr (siehe Qualitätsbericht http://www.g-qb.de)mit teilweise sehr hohem Blutverlust und entsprechend niedrigem Hb. Selbst nach Rückgabe von CATS liegt das Hb oft < 10g/dl. Dementsprechend transfundieren wir EEK und/oder FEK. Mit der D62 haben wir eigentlich keine Probleme. Ich würde mich auch nicht so sehr auf das Hb fixieren. Es gibt genügend Patienten die ein gutes Hb haben und trotzdem eine Klinik aufweisen, die zum Handeln (Ressourcenverbrauch) zwingt. Ich denke da an Kreislaufprobleme, eingeschränkte oder nicht durchführbare Mobilisation, Hämatome und Nachblutungen, Infektionen mit Keimnachweis und Antibiotikatherapie,....
    Legen sie ihre Kriterien für die D62 in ihrem Haus fest und suchen sie dann den Kontakt zu den Kostenträgern und dem MDK. Vielleicht klappt dies aber auch nur in Bayern ...(noch)..... ??!!

    Schönen Tag und viel Erfolg

    Mit kollegialen Grüßen
    Peter Berger
    Kodierfachkraft/Assistent Medizincontrolling
    Krankenhaus Rummelsberg
    90592 Schwarzenbruck
    email: berger.peter@rummelsberger.net
    :kangoo:

  • Hallo Herr Berger,

    Vielen Dank für Ihre Info.
    Ihre Meinung bzw. Ihre Kodierung steht im Widerspruch mit den Meinungen, die zum gleichen Thema 2003 geäußert wurden. Damals wurde argumentiert, dass ein regelhaft auftretender Blutverlust bei (und sogar kurz nach) der OP nicht mit D62 kodiert werden darf. Es wurde sogar auf eine Äußerung von DIMDI hingewiesen.

    Andererseits ist weiterhin weder der Begriff Anämie definiert und außerdem lassen die heutigen Kodier Richtlinien doch alle Interpretationen offen. :totlach: Gibt es Erfahrungen mit der Streichung der D62 (nicht der Codierung der Blutgabe) in anderen Kliniken?

    Frohes schaffen
    P. Host