Hallo ochpowi,
auch wenn ich den Beitrag von ET ebenfalls ein wenig provokant empfinde, muss ich ihm zustimmen. Eine Epilepsie und ein epileptischer Anfall sind zwei verschiedene Dinge. Ich würde o. g. Fall auch mit einem Status kodieren. Sie finden in der Klassifikation die Nummer für einen Status auch nicht unter denen für die Epilepsie:
G40 Epilepsie
G41 Status epilepticus
Vieleicht kann ein Neurologe sich noch einmal dazu äußern.
Liebe Grüße
Nachtrag:
Ich habe mir Ihre pdf-Datei einmal angesehen. Dort wird ebenfalls unterschieden:
Gelegenheitsanfälle
Gelegenheitsanfälle sind epileptische Anfälle, die nur bei bestimmten Gelegenheiten auftreten und deswegen nicht mit einer Epilepsie gleichzusetzen sind. Sie werden durch besondere Bedingungen ausgelöst oder haben einen erkennbaren Anlass, weshalb sie auch provozierte oder akut symptomatische Anfällen genannt werden.
Die häufigsten Formen von Gelegenheitsanfällen sind im Kleinkindesalter
epileptische Fieberanfälle („Fieberkrämpfe“ siehe S. 25)
Status epilepticus
Als Status epilepticus (Mehrzahl Status epileptici oder epileptische Staten) werden länger als eine halbe Stunde anhaltende einzelne epileptische Anfälle oder rasch aufeinander folgende Anfälle bezeichnet, bei denen es zwischenzeitlich nicht zu einer Erholung kommt. Wie bei den verschiedenen Formen epileptischer Anfälle gibt es epileptische Staten mit und ohne Krampfen („konvulsiver“ bzw. „nichtkonvulsiver“ Status) und solche mit und ohne Bewusstseinsverlust (z.B. „Grand-mal“-Status und Status fokaler Anfälle ohne Bewusstseinsstörung).
Nachtrag 2:
Fieberkrämpfe sieht man vorwiegend bei 3-5 Jahre alten Kindern (selten auch Säuglingen) in Verbindung mit Fieber ohne Zeichen einer sonstigen Beteiligung des Nervensystems oder einer anderen nachweisbaren Ursache. Bis zu 4% aller Kinder sind betroffen, wobei eine genetische Disposition besteht bei bis zu 40%. 'Benigne' oder 'einfache' Fieberkrämpfe sind flüchtig, vereinzelt und generalisiert; 'komplizierte' Attacken sind entweder vom fokalen Typ, dauern länger als 15 min oder wiederholen sich mindestens zweimal in < 24 h. Fieberkrämpfe sind epileptische Gelegenheitsanfälle, die im Säuglings- und Kleinkindesalter in Verbindung mit Fieber (ab 38,5° C) auftreten, ohne daß ein Hinweis auf eine intrakranielle Infektion oder eine andere definierte zerebrale Ursache vorliegt. Fieberkrämpfe sind von Epilepsien abzugrenzen, welche durch das wiederholte Auftreten afebriler Krampfanfälle gekennzeichnet sind. Kurzdauernde, generalisierte und isoliert während einer Fieberperiode auftretende Anfälle als werden als "einfache" oder "unkomplizierte" Fieberkrämpfe bezeichnet. Diesen werden "komplexe" oder "komplizierte" Fieberkrämpfe gegenübergestellt, die länger als 15 Minuten anhalten, fokal ablaufen oder wiederholt während einer Fieberperiode auftreten. Das Risiko des Kindes, durch einen Fieberkrampf zu versterben oder bleibende neurologische und mentale Folgeschäden zu erleiden, ist sehr gering und auf die Fälle beschränkt, die einen stundenlangen febrilen Status epilepticus erleiden. Insgesamt ist das Auftreten von Fieberkrämpfen mit einer leicht erhöhten Inzidenz von späteren afebrilen Krämpfen verbunden (2% entwickeln eine Epilepsie)