Hämatom im Karpalkanal

  • Hallo Rosinchen,

    ich wüßte auch gerne was in der Erst-OP gelaufen ist, zumindest ist mir entsprechendes in vielen Jahren chirurgischer Tätigkeit nicht zu Ohren gekommen.

    Ernsthaft würde ich dies auch nicht als Rezidiv beschreiben, auch wenn die klinische Symptomatik entsprechend wäre.

    Unabhängig von dem Ganzen würde ich eine Doppelkodierung durchführen. HD G97.9, ND G56.0.

    Da ich den Fall nicht gegroupt habe, weiß ich nicht welche Konstellation den höchsten Erlös bringt.

    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U

  • hallo zusammen!

    lobi82
    beschreibt eine deutliche vernarbung des nerves im karpaltunnel. Dann wurde eine narbenexzision durchgeführt und somit der nerv befreit.

    Das liest sich für mich wie eine narbige ummauerung des nerven und neurolyse ( und nicht wie eine vernarbung des nervs und eine epineurolyse).
    Halt das übliche, unten in der lernkurve der endoskop. technik.

    was ist HD?
    Die schmerzen sind wieder da, ca. wie vorher. Da es zig ursachen gibt, wurde das in der medizin zum syndrom, CTS.
    Ungewöhnlich ist die ummauerung nicht. In einer dissertation mit 56 rez-ops war der nerv 49 mal narbig eingemauert.
    Irrespektive der ursache, das syndrom (G56.0) veranlaßt die aufnahme und ist HD.

    Was nun mit G97.9?
    Sprachlich falsch. Wir wissen genau was ist - und kodieren als \"nicht näher bezeichnet\" ?? Naja gäbe noch G97.88. Aber G56.0 beschreibt das wirklich besser. Da braucht man nichts dazu.
    Die rez-op ist mit 5-983 zu codieren- wenn man nichts besseres findet (nach P013)

    mfg ETgkv
    Ernst Trump

  • Hallo Herr Trump,

    interessante Dissertation, vielen Dank für die Recherche.

    Womit wir bei der übliche Diskussion wären. Doppelkodierung der ICD oder monokausale Kodierung.
    5-983: Hinw.: Dieser Zusatzkode ist anzuwenden bei der Wiedereröffnung des Operationsgebietes zur Behandlung einer Komplikation, zur Durchführung einer Rezidivoperation oder zur Durchführung einer anderen Operation in diesem Operationsgebiet. Sofern im organspezifischen Kapitel ein entsprechender spezifischer Kode vorhanden ist, ist dieser zu verwenden

    Könnte auch ebensogut eine palmare Platte bei dist. Radiusfraktur voroperiert worden sein, z.B. Juli 1974 (ein herrlicher Sommer).

    Die Kombination G56.0, G97.9, OPS für Neurolyse und 5-983 beschreibt diesen Fall eindeutig.Und ist mit den DKR vereinbar.

    Der OPS und der MDK empfehlen ja auch entsprechende Kodes zur Kodierung von Unfallfolgen (T-Kodes) und sonstigen Folgen (Y-kodes).

    Aber die Y84.9! ist noch unspezifischer als die G97.9.

    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U

  • hallo Herr Dr. Schemmann,

    solange G56.0 HD bleibt, solange werde ich nichts dagegen einwenden. Ihre codierung kann ich mittragen, auch wenn ich mir über die drg-konformität von G97.9 nicht zu 100% sicher bin.
    Nicht aber zb dies: HD eine hypothyreose ( E03.8 ), ND G56.0. Oder all die synovialhyperthrophien, die scheinbar nur ein operateur sieht.

    mfg ETgkv
    Ernst Trump

  • Hallo Herr Trump,
    wenn G56.0 und G97.9 als HD konkurrieren, so ist die G56.0 als spezifischere zu wählen. Die G97.9 beschreibt als ND die Besonderheit des Falles.
    Eine Synoviahypertrophie würde ich nur dann kodieren, wenn auch eine Tenosynovektomie erfolgte.

    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U

  • hallo Herr Dr. Schemmann,

    zur tenosynovektomie (5-845.00):
    solange G56.0 als HD bleibt ( ND M67.24 ) bleibt das in B05Z.

    Und sicherlich ist \"Dekompression bei Karpaltunnelsyndrom\" schon immer mehr operative kunst gewesen als die alleinige durchtrennung des ret. flex.

    mfg ETgkv