Enterokutane Fistel nach Operation

FFischer

Hallo,
habe folgendes Problem: Pat. kommt zur Kontinutätswiederherstellung nach Hartman-Operation. Intraop ausgedehnte Verwachsungen und postop Entwicklung eines Laparostomas mit enterokutaner Fistel. Nach langem Verlauf Entlassung und nochmal später Wiederaufnahme zur Beseitiung der enterokutanen Fistel / Dünndarmsegmentresektion.

Wie ist nun eine enterokutane Fistel nach Operation (also medizinischen Maßnahmen) zu kodieren? Mir scheint die K63.2 nicht passend, da diese Fistel Folge bzw. nach med. Massnahemen aufgetreten ist. Analog zu Anastomoseninsuffizienzen müßte hier die K91.88 kodiert werden. Oder doch ein T-Code?

Vielen Dank schon mal

Ordu

Hallo,

hierbei handelt es sich um eine postoperative Komplikation. K91.88 kodiert Komplikationen nach medizinischen Maßnahmen, aber nicht nach chirurgischen Eingriffen. Da würde eher T81.8 (Thesaurus: Postop. Fistel) geeignet sein, wenn durch K63.2 keine spez. Kodierung gegeben ist.

Gruß
Ordu

FFischer

Hallo,
also bei der K91.88 bin ich anderer Meinung: alphabetisches Verzeichnis für den ICD-10 gerade von DIMDI heruntergeladen, Seite 49:\"Anastomose, Insuffizienz im Gastrointestinaltrakt K91.88\". Da hab ich mich bisher stumpf an die offiziellen Vorgaben gehalten. Ist meines Wissens auch höher bewertet als ein T-Code.

RolandBalling

Hallo FFischer,

K91.88 entfällt, weil zu unspezifisch (Sonstige Krankheiten des Verdauungssystems nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert) und anderenorts sehr wohl klassifiziert: K63.2 (Darmfistel) in Kombination mit T81.8 (Sonstige Komplikationen bei Eingriffen, anderenorts nicht klassifiziert), denn unter T81.8 ist die „Persistierende postoperative Fistel“ extra aufgeführt.
Streiten kann man dann nur, welche der beiden Diagnosen Hauptdiagnose wird...

Zur Erinnerung: Das alphabetische ICD-10-Verzeichnis dient nur zur groben (ersten) Orientierung. Entscheidend ist immer das systematische Verzeichnis!

MfG