Instabile Angina pectoris oder KHK als HauptdiagnoseD

  • Hallo Forum,

    die Frage was die Hauptdiagnose(HD)bei Vorliegen von Angina pectoris und KHK ist, wird in den Kodierrichtlinien eigentlich beantwortet.
    Meine Frage lautet, ob die Angina pectoris auch bei folgender Konstellation die HD bleibt.

    Krankenhaus A nimmt Patienten mit Instabiler Angina pectoris und KHK auf.
    ICD I20.0 HD und ICD I25.11
    Nach Stabilisierung des Patienten (bei Verlegung keine Angina pectoris mehr) Verlegung nach Krankenhaus B. Die dort durchgeführte Diagnostik und Therapie ergibt eine 3 Gefäßerkrankung und es wird ein 3fach ACVB angelegt. Die dortige Aufnahme und Entlassungsdiagnose ist I25.11 plus der Prozeduren.
    Es erfolgt die Verlegung des Patienten nach Krankenhaus A. Dort Nachbehandlung nach ACVB OP. Nebendiagnosen ICD Z48.8 und Z95.1 (Nachbehandlung nach chir. Eingriff und Vorhandensein von kardialem Bypass)
    WAS IST JETZT UNSERE HAUPTDIAGNOSE? Die ANGINA PECTORIS gefolgt von KHK oder nur die KHK wie von Krankenhaus B kodiert?

    Vielen Dank für Eure Antwort

    Dieter Littkemann, Chirurg, Medizin Controller

  • Hallo Herr Littkemann,

    bei Rückverlegung werden beide Aufenthalte über eine DRG bezahlt. Die Aufnahme-HD I20.0 ist auch die Entlassungs-HD für den ersten Aufenthalt. Das Vorliegen der Erkrankung bei Verlegung und / oder Entlassung ist nicht ausschlaggebend für die Codierung der Entlassungsdiagnosen, sondern der Aufnahmeanlaß (siehe HD-Definition).
    Der zweite Aufenthalt KH A sollte sich dann nach dem Aufenthalt in KH B richten (I25.11). Ähnlich Beispiel 10 bei DKR D002b Hauptdiagnose Rückverlegung


    --
    Einen freundlichen Gruß vom MDA aus Schorndorf

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • Hallo Herr Konzelmann,

    zum Ersten weiß ich nicht was Sie mit Beispiel 10 DKR 0201b meinen. Weder in DKR 2002 noch DKR 2003 gibt es ein Beispiel 10 0201b DKR 2003 paßt auch irgendwie nicht.
    Die Codierung beim ersten Aufenthalt in Krankenhaus A ist unstrittig. Angina pectoris vor KHK. Ich meine ,beim zweiten Aufenthalt in Krankenhaus A sollte die Haupt-Diagnose weiterhin Angina pectoris vor KHK sein. Die Instabile Angina pectoris in Verbindung mit der KHK führte zur Operation und Nachbehandlung auch wenn Krankenhaus B nur die KHK verschlüsselte.

    Gruß D. Littkemann

  • Guten morgen Dieter !
    Da beide Aufenhalte zusammen genommen werden und in der Zwischenzeit die KHK durch die OP bestätigt worden ist, würde ich KHK am Ende verschlüsseln, da ja retrospektiv die KHK ursächlich verantwortlich war. Auch wenn dies gegen die Regel "AP vor KHK" steht. Ich würde diese Regel nämlich nur für kons. Fälle als ausreichend logisch betrachten. Die macht Sinn, um abzubilden, dass bei einer KHK und instabiler AP ein größerer Aufwand da ist als bei stabiler AP. Sollte es sich bei dem ersten Aufenthalt also um eine instabile AP gehandelt haben, würde ich die AP wieder als HD stellen, wenn auch ein entsprechender Ressourcenverbrauch statt gefunden hat. Wurde auch ein LHK durchgeführt ist die Reihenfolge auch egal, weil beide Varianten in der selben DRG landen (sollte auch den KK klar sein und dann nicht dämlich nachfragen)

    MfG

    --
    Jörg Gust
    (Med. Controller Marien-Hospital Witten)

    Jörg Gust
    (orth. Assistenzarzt, Ex-Med.Controller)

  • Hallo Herr Littkemann,

    sorry für falsche DKR-Nr. Richtig: D002b Hauptdiagnose unter Rückverlegungen Beispiel 10 mit AP + HI
    m.E. übertragbar auf Ihren Fall.
    --
    Einen freundlichen Gruß vom MDA aus Schorndorf

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.