Modulare Endoprothese / Tumorendoprothese

  • Hallo!

    Habe die Suchfunktion schon durchforstet - komme aber immer noch nicht ganz klar mit der korrekten Anwendung der Codes:

    5-829.c Implantation oder Wechsel einer Tumorendoprothese
    5-829.d Implantation oder Wechsel von modularen Endoprothesen bei knöcherner Defektsituation mit Gelenk- und/oder Knochen(teil)ersatz oder individuell angefertigten Implantaten.

    Fall 1.: Pat. bekam bei Melanommetastase am Femur eine nicht CAD gefertigte Modulare Endoprothese implantiert. Tatbestand Resektion maligner Knochentumor liegt vor, doch entspricht der metallische Knochen- bzw. Gelenkersatz der Länge und Dicke des entfernten Knochens? Wohl ehr nicht und eine Tumorprothese muss ein extra für den Patienten angefertigtes Implantat sein?

    Fall 2.: Was ist bzgl. der OPS 5-829.d unter knöcherner Defektsituation gemeint? Angenommen einem Pat. wird eine modulare Knieprothese implantiert - bei Gonarthrose. Wann spielt die \"knöcherne Defektsituation\" eine Rolle?

    Gruß v. Lemontree

    :d_gutefrage:

  • Hallo Lemontree,

    Fall 1: 1. Kriterium ist erfüllt, Tumordiagnose. 2. Kriterium Länge und DIcke des resezierten Knochens. Eine Tumorprothese muß nicht individuell angefertigt sein. Sollte die Prothese annähernd so dick sein wie der resezierte Knochen, so hätte ich keine Propbleme diese als solche zu kodieren. Wenn ich jedoch eine normale Revisionsendoprothese nach Tumorresektion einbaue, kann ich diese nicht als Tumorprothese, sondern in diesem Fall als modulare Endoprothese abrechnen.

    Fall 2: Knöcherne Defektsituation ist nicht exakt definiert. Sie liegt vor z.b. bei Fall 1. Weiterhin besteht bei fast jeder Wechselsituation oder bei Trümmerfrakturen eine Defektsituation. Bei der Primärendoprothetik wird es schwierig. Bei einer Knieendoprothese liegt z.b. bei einer ausgeprägten Valgus- oder Varussituation mitunter eine Defektsituation vor. Wir benutzen diesen Code aber nur dann, wenn wir entweder über wegdes oder über Knochen eine Kondyle wieder aufgebaut haben und eine modulare Prothese verwendet haben. Als ND geben wir dann die Varus oder Valgusdeformität an.

    Sinnvoll ist jedoch die Kodierung nur dann, wenn entsprechende Implantatkosten damit verbunden sind, andernfalls verwässern Sie sich damit die Höhe des Zusatzentgelts für die kommenden Jahre.

    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U