Funktionen - die richtige Anwendung

  • Guten Tag Zusammen,

    bin neu hier und hoffe, hier Antworten auf meine Fragen zu finden.

    Seit 2009 gibt es 24 Funktionen, zum Teil im MCD Neugeborene, zum Teil im Kapitel Polytrauma, sonst im Band 4 und Band 5 des Handbuches beschrieben. Das ist die Theorie. Was ich nicht verstehe - wie komme ich beim Kodieren zu der richtigen Anwendung der Funktionen, um höheren DRG zu bekommen? An welcher Stelle wird es kodiert? Ich kann zusätzliche Prozeduren im OPS finden, aber was mache ich mit \"schweren Problemen\" oder \"verstorben oder verlegt\"?? Wie sieht der Weg zu dem richtigen \"Anklicken\" der Funktionen aus?
    Hab mit DIACOS-online versucht - das Programm erkennt solche Konstellationen nicht.

    Danke im Voraus!

    Sophie

  • Moin Sophie68,

    WIllkommen an Bord.

    Ein grundsätzliches Misßverständnis scheint mir in dieser Frage zu stecken:

    Zitat

    - wie komme ich beim Kodieren zu der richtigen Anwendung der Funktionen, um höheren DRG zu bekommen?

    Der Sinn des Kodierens ist nicht die Erreichung von Idealkonstellationen. Das war früher die klassische Frage, die die Kliniker an die Medizinicontroller stellten.

    Ziel der Kodierung sollte die korrekte Abbildung des Geschehens rund um den Aufenthalt eines Patienten unter Berücksichitigung der Kodierregeln sein.

    Das ist schon schwierig genug. Konstellationen, die fallschwereerhöhend wirken, ergeben sich daraus von allein.
    Darin eine Systematik zu suchen, ist vergebens, da das System dazu zu komplex ist und sich noch dazu jedes Jahr verändert.

    Wenn Sie Ihren Casemix mit dem suchen von Idealkombinationen aufhübschen, fällt Ihnen das in dem Moment auf die Butterseite, wo der Katalogwechsel die Algorithmen verändert. Ausserdem dürfte das im Einzelfall keine Prüfung überstehen.

    Gruß

    merguet

  • Schönen guten Tag Sophie,

    Funktionen im DRG-Definitionshandbuch sind mehr oder weniger komplexe Kombinationen von ICD, OPS und anderen Grouperrelevanten Daten wie z. B. Alter oder Entlassungsart (z. B. verstorben, verlegt). Funktionen kodieren Sie nicht als solches, sondern sie werden ggf. im Groupingprozess abgefragt, aber eben auf Grundlage der Patientendaten sowie des ICD und des OPS.

    Wenn ein Patient z. B. eine SIRS mit Organkomplikation hat (ICD R65.1) und reanimiert wurde (OPS aus 8-771), dann erfüllt er die Definition der Funktion \"komplizierende Konstallationen\". Wenn der Patient nun innhalb des Groupingprozesses für eine DRG infrage kommt, wo die komplizierende Konstellation eine Rolle spielt (z. B. in der Unterscheidung zwischen F61 A und B ), dann wird diese Funktion abgefragt.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,