Symptome bei Entzugsbehandlung Psychiatrie

  • Liebe Forums-Teilnehmer,

    als psychiatrisches Fachkrankenhaus sind wir seit Anfang diesen Jahres u.a. verpflichtet Haupt- und Nebendiagosen zu kodieren. Medizinische Dokumentare kodieren nach Aktenlage, die Kodierung wird durch den Oberarzt anschließend geprüft.
    Häufig treten Fragen im Bereich Suchtmedizin bei Entzugsbehandlungen nach F10-F19.3 auf. Die hierdurch ausgelösten Entzugssymptome werden teilweise separat behandelt, z.B. Bluthochdruck mit einem Antihypertonikum. Als \"alte Somatik-Kodiererin\" kodiere ich in diesem Fall eine Hypertonie, da es sich um ein Symptom mit separatem Aufwand handelt. Nun wird seitens der Behandler argumentiert, dies sei im Rahmen des Entzugs und unter F1x.3 ist bereits „eine Gruppe von Symptomen unterschiedlicher Zusammensetzung“ beschrieben. Deshalb keine weitere Symptomkodierung.
    Meiner Meinung nach sind diese Beschreibungen jedoch lediglich Abgrenzungen von den übrigen F1x.x Codes. Sie sind nicht als „Inklusiva“ von Symptomen zu bewerten. Nach Einleitung zu den DKR Psych 2010 haben bei Widersprüchen die Kodierrichtlinien Vorrang vor ICD-10. In DKR Psych 2010 ist unter PD003 explizit die Kodierung von Symptomen bei entsprechendem Aufwand beschrieben.
    Somit sind separat behandelte Symptome bei Entzug als solche zu kodieren.

    Wie wird dies von anderen Kodierern gesehen?

    E. Rah.

    Medizinische Dokumentarin

  • Vielen Dank für die Antwort,

    selbstverständlich wollte ich nicht nur \"Kodierer\" als Berufsgruppe ansprechen, gemeint waren alle Teilnehmer, die sich mit Kodierfragen im Detail auseinandersetzen.

    Freundliche Grüße

    E. Rah.

    E. Rah.

    Medizinische Dokumentarin