• Hallo Herr Wagner,

    wenn regelmäßig eine Spongiosaplastik durchgeführt wird - egal ob eigene oder Fremdspongiosa -, so ist dieser Teilschritt der Operation in der Kalkulation der DRG durch das InEk bereits mitberücksichtigt. So sollte es zumindest nach der Theorie sein. Die zusätzliche Kodierung z. B. der Spongiosaplastik mit der Konsequenz einer höher bewerteten DRG würde dann einen nicht gerechtfertigten Mehrerlös darstellen. Ob die Kalkulationsdaten die Realität der Kosten im einzelnen Krankenhaus darstellen ist aber ein anderes Thema. Einzelfallgerechtigkeit gibt es in einem pauschalierenden System (leider) nicht.

    Viele Grüße

    F. Holzwarth

    Dr. Frank Holzwarth
    FA für Chirurgie / Notfallmedizin
    Medizincontrolling

  • Hallo Herr Holzwarth,

    erstens ist es ein grundlegender Unterschied, ob ich autologe Spongiosa oder allogene verwende, nicht nur medizinisch sondern auch von den Kosten und zweitens überbewerten sie nicht die Kalkulation des InEK. Es ist eben nicht kakuliert. Und dies ist auch nicht relevant. Es ist die Frage obn ich die allogene Spogiosaplastik kodieren darf. Es ist ein relevanter Eingriff. Typischerweise wird die Pfannenboden- und Pfannendachplastik mit dem Hüftkopf durchgeführt. Bei letzterem ist dies medizinisch auch so definiert, die Pfannenbodenplastik ist medizinisch nicht definiert.

    Es gibt mittlerweile zigfach Kodes zu Materialeigenschaften im OPS. Diese sind aber nur teilweise mit Querverweisen in den Hinweisen erwähnt. Dann ist die frage, warum wurden diese Kodes erschaffen ?

    Fragen Sie doch einfach mal beim DIMDI nach. Macht das Leben doch viel einfacher als hier zu diskutieren. Natürlich wird es irgendwo Gerichte geben, die dies anders sehen. Aber es ist nicht das Gericht, das dies anders sieht, sondern der Gutachter der dahinter steckt. Und so manchen Gutachter spreche ich hier die ausreichende Sachkenntnis und Neutralität ab.

    Und glauben Sie mir, die Hinweise sind eine Hilfe, aber conditio sine qua non. Dies haben wir bereits ausführlich sowohl beim DIMDI wie auch beim InEK diskutiert.

    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U

  • Im OPS sind nicht alle Kombinationsmöglichkeiten von Operationen mit einem Hinweis gekennzeichnet. Das kann der OPS nicht leisten. Es ist generell so, dass alles das, was standardmäßig zu einer Operation dazugehört, mit einem Kode abgebildet wird. Zusätzliche Maßnahmen können auch zusätzlich kodiert werden, es gibt aber nicht immer einen entsprechenden Hinweis.

    Die Wechseloperation ist mit dem Kode 5-821. korrekt kodiert. Die Hinweise zu dem Kode 5-821 erlauben eine gesonderte Kodierung einer Spongiosa- und einer Pfannenbodenplastik.

    Es ist richtig, dass unter Kode 5-829.h kein Hinweis auf eine zusätzliche Kodierung des verwendeten Materials aufgeführt ist. Somit ist eine zusätzliche Kodierung nicht verpflichtend, aber auch nicht ausgeschlossen.

    Der Kode 5-784.7 (Transplantation von Spongiosa, allogen) kann daher zusätzlich zu dem Kode 5-829.h (Pfannenbodenplastik am Hüftgelenk) angegeben werden.

    Wir weisen darauf hin, dass unsere Antwort auf den zur Verfügung gestellten Informationen beruht. Zusätzliche oder abweichende Informationen können zu einer anderen Antwort führen.