Dünndarmperforation durch Choledochusstent

  • Hallo,
    Pat. erhielt im Mai 2012 einen Stent wegen Ikterus.
    Jetzt (2 Monate später) Aufnahme mit akutem Abdomen, da der Stent das Duodenum perforiert hat.
    (OP-Bericht: Der Dünndarm ist insgesamt inflammatorisch verändert und segmental gerötet. Der DHC-Stent findet sich senkrecht aus der Pars horizontalis des Duodenums ragend)

    Preisfrage:
    Traumatische oder nicht traumatische Darmperforation?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Herr Horndasch,

    ich versuch mal, den Preis zu holen.

    Eine Perforation, hervorgerufen durch einen Fremdkörper, hier den DHC-Stent, ist eine traumatische Perforation. Eine nicht traumatische Perforation entsteht durch einen inneren Krankheitsprozess.

    Siehe auch Trauma-Definition aus dem Roche-Lexikon:


    Zitat

    jede Läsion durch von außen einwirkende physikal. oder chem. Faktoren, i.e.S. die durch mechan. Kräfte


    Grüße aus dem herbstlichen Köln (wir sagen. "Rheinischer Hochsommer")

    Grüße aus dem Rheinland

    Rolf Grube, MBA
    FA für Anästhesie

  • Hallo Herr Horndasch,

    sehe ich wie Herr Grube: Ausgehend von der Vorstellung, dass eine nichttraumatische Perforation in der Regel durch „innere“ Ursachen (z.B. Ischämie, Entzündung) hervorgerufen wird, neige ich hier zur traumatischen Perforation.

    Als ND würde ich noch kodieren:
    T85.5 Mechanische Komplikation durch gastrointestinale Prothesen, Implantate
    K65.0 Akute Peritonitis oder eher K65.8 Sonstige (gallige) Peritonitis

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo
    Danke für die Infos,
    sehe ich auch so. Aber erklären Sie das mal einem Traumatologen; der hat so seine eigene Vorstellung vom Begriff "Trauma".
    Danke für die Argumente.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch