OP-Kodierung komplexer Transfer Tuberculum minus mit Subscapularissehnentransfer

  • Hallo an alle Schulterspezialisten und Verschlüsslungsprofis,

    mir liegt der unten eingefügte OP-Bericht vor und ich weiß nicht, wie ich diesen Einriff ambesten abbilde, hat jemand einen Rat für mich? ?(

    Durchgeführte Operation:
    - blutige Reposition und Transfer der Tuberculum minus mit anhängender Subscapularis-Sehne in
    den ventralen Hill-Sachs-Defekt

    Bei der Patientin handelt es sich um eine verhakte, dorsale Luxation des linken Schultergelenkes. Der Humeruskopf steht nach wie vor in Luxationsposition. Mittlerweile ist die Verletzung ca. 2 Wochen alt. Die OP erfolgt in Liegestuhlposition auf dem Schultertisch. Übliches Vorbereiten und Abdecken des OP-Gebietes. Die Landmarken werden angezeichnet. Der Zugang zum linken Schultergelenk erfolgt über den Sulcus deltoideus pectoralis. Blutstillung durch Elektrokoagulation. Deltamuskel und Vena cephalica werden nach lateral weggehalten. Darstellen der langen Bizepssehne unter dem Ansatz des Pectoralis am Oberarm. Die Sehne wird mit einem Gummizügel angeschlungen und gesichert. Danach Darstellen der ventralen Kapsel des Humeruskopfes. Die Subscapularis-Sehne wird mit mehreren Haltenähten aus Vicryl angeschlungen und mit einem Dissektor unterminiert. Anschließend erfolgt das Umschneiden der Subscapularis-Sehne mit dem Skalpell. Das Tuberculum minus wird nun mit einer kleinen oszillierenden Säge mobilisiert und angehoben. Dabei bleibt der Sulcus der langen Bizepssehne als Führung erhalten. Das mobilisierte Fragment wird nun nach lateral weggehalten und die Subscapularis-Sehne weiter mobilisiert, sodass diese frei beweglich ist. Die darunter liegende im Sehnenbereich verklebte Gelenkkapsel wird mobilisiert und eröffnet. Nunmehr gelingt problemlos die Reposition des Humeruskopfes. Medial des mobilisierten Tuberculum minus wird nun die Tiefe der Hill-Sachs-Impression sichtbar. Einsetzten eines Schulterhebels in das Gelenk und Inspektion des Glenoids. Dieses ist vollständig intakt mit erhaltenem vorderen Labrum. Spülung des Gelenkes und Entfernen von Koagel. Danach erfolgt das Debridement im Bereich der ventral liegenden Hill-Sachs-Impression. Die Schultergelenkskapsel wird medial der debridierten Hill-Sachs-Impression wieder verschlossen. Einpassen des Tuberculum minus-Fragmentes in den Hill-Sachs-Defekt und Fixierung mit einer Spongiosazugschraube mit Krallenunterlegschreibe. Somit ist das Tuberculum minus-Fragment mit anhängender Subscapularis-Sehne weiter medial als ursprünglich refixiert und füllt den Hill-Sachs-Defekt vollständig aus. In dem verbliebenen Hebedefekt des Tuberculum minus wird etwas Spongiosa eingefüllt. Verstechen der Haltenähte der Subscapularis-Sehne und Einlage eines Gelitaspon-Schwammes als Tamponade in den Hebedefekt. Spülung der Wunde und Durchführen einer intraoperativen Funktionsprobe. Dabei zeigt sich ein stabiles Schultergelenk ohne Luxationstendenz nach dorsal. Weitere Spülung. Einlage einer Redondrainage 12-Charriere. Schichtweiser Wundverschluss durch Vicrylnähte und Klammern der Haut. Steriler Verband. Anlegen einer Antirotationsbandage, zur Vermeidung der Innenrotation. Abschließende Röntgendokumentation und Bildwandler in mehreren Ebenen, wodurch eine korrekte Position des Tuberculum und der eingebrachten Implantate bestätigt wird.

    MedCon_111

  • Hallo Medcon_111,

    Kombination für die offene Reposition und die Auffüllung des Hill-Sachs-Defektes (da finde ich nichts spezifisches):

    • 5-78b.h0 Offene Reposition einer Gelenkluxation: Ohne Osteosynthese: Humeroglenoidalgelenk
    • 5-809.x0 Andere offen chirurgische Gelenkoperationen: Sonstige: Humeroglenoidalgelenk
    • 5-783.4 Entnahme eines Knochentransplantates: Knochentransplantat, nicht gefäßgestielt
    • 5-784.31 Knochentransplantation, nicht gefäßgestielt: Humerus, proximal


    Vielleicht findet ja noch wer was besseres.

    Grüße aus dem Rheinland

    Rolf Grube, MBA
    FA für Anästhesie