Fehler bei der DRG-Kalkulation?

  • Hallo,

    bei der probeweisen Kalkulation der DRG F62a/b ?Herzinsuffizienz und Schock? habe ich Kosten von ca. 1800 Euro ermittelt. Die Kalkulation erfolgte anhand der Leistungsdaten zweier exemplarisch ausgewählter Patienten.

    Bei einem mittleren Relativgewicht von 1,08 und einer angenommenen Baserate von 2967 Euro ergibt sich ein Fallerlös von rund 3204 Euro.

    Nach dieser Kalkulation würde das Krankenhaus pro behandelter DRG einen Gewinn von rund 1400 Euro machen.

    Informationen: Die ermittelten Kosten entstehen zu 83% auf der allgemeinen Inneren, die restlichen 17% in den Funktionsabteilungen. Weitere Daten der Kostenstelle allgemeine Innere: In der Kostenart ärztlicher Dienst liegen die Kosten pro Pflegetag diese DRG bei 20 Euro. Ferner wurde pro Pflegetag 68 PPR-Minuten ermittelt. Eine PPR-Minute auf der allgemeinen Inneren kostet 0,63 Euro. Die Verweildauer des Patienten beträgt 10 Tage?

    Wo liegt der Fehler? Gibt es Vergleichszahlen?


    Viele Grüsse

    MW
    I)

  • Hallo,

    ich frage mich, wie Sie die gesamten Verwaltungskosten und alle anderen Gemeinkosten verrechnet haben (z.B. ist der Pförtner in Ihrer Rechnung mit drin ?...)

    Das DRG-System ist ein Vollkostensystem d.h. ausnahmslos alle Kosten des Krankenhauses (mit kleinen Ausnahmen wie z.B. Psychiatrie) werden verrechnet. Ausserdem sagt ja keiner, dass man in dem neuen System keinen Gewinn machen darf, vielmehr muss man mit den sogn. Standardfällen den Überschuss erwirtschaften um sich die komplizierten Fälle überhaupt noch leisten zu können.

    MFG

    Thomas Lückert
    --
    Thomas Lückert
    Medizincontrolling
    Johanniter-Krankenhaus im Fläming

    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizincontrolling
    Unfallkrankenhaus Berlin

  • Nachtrag:

    Hab mit mal das Excel-Tool InEK-Projektdatensatz runtergeladen. Damit konnte ich die Kostenstrukturen vergleichen.

    Für weitere Anregungen bin ich dankbar.

    Insbesonere folgende Frage stellt sich neu:
    Ist es warscheinlich, dass die um ca. 45% niedrigeren Kosten alleine darauf zurückzuführen sind, dass ich mit der Stichprobe von zwei Patienten (ca. 1% der Fälle) zwei Ausreisser erwischt habe?

    Grüsse

    MW

  • Hallo Herr Lückert,

    die von Vorkosten wurden mittels innerbetrieblicher Leistungsverrechnung (Stufenleiterverfahren) umgelegt, und sind somit berücksichtigt.

    Bezüglich der Gewinne bin ich Ihrer Meinung, wobei eine solche Quersubventioniertung sicherlich nicht dem Urgedanken des Systems entspricht.

    Grüsse

    MW