Therapeutische Hypothermie mittels speziellem Kühlkatheter

  • Nach meinen Erfahrungen kann die Therapeutische Hypothermie mittels speziellem Kühlkatheter (Coolgard / Thermogard) bei rund 1/3 aller Patienten mit Mehrerlös kodiert werden. Aus anderen Kliniken höre ich, dass teilweise deutlich mehr Patienten mit Mehrerlös kodiert werden können. Welche Erfahrungen können Sie beitragen.

    Warum nutzen manche Kliniken noch Oberflächenkühlung oder gar keine Kühlung nach Reanimation. Rein medizinisch scheint mir das Intravaskuläre Temperatur Management deutlich überlegen.

    Danke für das Feedback!

  • Vor allem ist es rechtlich doch auch sehr fragwürdig, wenn nach Reanimation nicht gekühlt wird !

    Wir haben auch mit dem Coolgard-System bis vor ca einem halben Jahr gekühlt (kardiologische Intensivstation). Sehr gut steuerbar mit dem Katheter, wir hatten eigentlich nur positive Erfahrungen, aber dann sagte der Einkauf, dass die Kühlkatheter zu teuer wären und jetzt kühlen wir wieder mit den Matten :( welche bei weitem nicht so gut zu steuern sind...)

    In der Kardiologie ist der Katheter durchaus in der Lage in sehr schöne DRG's zu triggern, aber es hängt von immer wieder unterschiedlichen Fallkonstellationen ab...

    Katheter und Reanimation und vielleicht Rotationsbett.
    ==> da kann es schonmal schneller in die F15Z gehen...
    Bei nicht so langen Beatmungszeiten kann es auch der triggernde Moment sein.
    Und ich hatte auch schon Fälle wo es in Kombi mit der intensivmedizinischen Komplexbehandlung fast 15.000 Euro nach oben ging...
    Auch die HD kann eine Rolle spielen.
    Wir haben diesen Katheter aber wirklich nur aus medizinischen Gründen eingesetzt !! Das finde ich wichtig. Wenn der Erlös dann nach oben gehen sollte, ist das schön. Sollte aber nicht der Grund sein ihn zu gebrauchen. 1/3 Mehrerlös finde ich sehr hoch geschätzt.

    Wir finden den Kühlkatheter medizinisch gesehen und in der Anwendung auch besser für den Patienten !

    Gruss Martha

  • Was den medizinischen Aspekt der Frage angeht: Sicherlich ist der endovaskuläre katheter besser steuerbar - mir sind aber keine Studien bekannt, die auch nur einen Hinweis darauf geben würden, dass sich das auch in einem verbesserten Outcome des Patienten niederschlagen würde. Alle vergleichenden Studien beantworten nur die Frage "Kühlen oder nicht?". Die entscheidenden Studien, die zur Etablierung der Kühlung geführt haben, wurden übrigens ohne Kühlkatheter gemacht.
    Somit ist es natürlich auch lege artis, mit anderen Methoden zu kühlen (es gibt ja nicht nur die externe Kühlung, sondern z.B. auch noch die Gabe gekühlter Infusionen). Für Kliniken, die nur selten kühlen müssen, ist die Anschaffung des Coolguard einfach unwirtschaftlich, solange es keine Daten gibt, dass das verfahren ein besseres Outcome bringt.

    Sonnige Grüße

    MDK-Opfer