Erweiterte Galle

  • Hallo Forum,

    wie ist die genaue Definition der "erweiterten Cholezystektomie" (5-511.3) ab wann bzw. welchen Aufwand darf man sie kodieren? Welche Vorraussetzungen müssen erfüllt werden? Laut MDK sollen wir den Code in die 5-511.21 umändern. Allerdings war er so nett keine weitere Begründung dazuzuschreiben sondern einfach nur : .......laut OP-Bericht vom 21.11.14 ist die Kodierung zu ändern in 5-511.21......
    Macht natürlich einiges an Entgelt aus. :(

    Danke.

    VG

  • Hallo shoegirl,

    erweitert bedeutet, dass noch mehr Gewebe als die Gallenblase entfernt wird, z.B. dass noch eine Leberbettresektion erforderlich war. Ein Umstieg von laparoskopisch auf offen hat nichts mit einer erweiterten Cholezystektomie zu tun.
    Gruß
    B.W.

  • Guten Morgen,

    eine Frage zu der Thematik. MD streicht die Leberbettresektion da in der Histo kein Lebergewebe beschrieben wird. Der Operateur beschreibt im OP-Bericht jedoch die Leberbettresektion und gibt auch eine deutlich längere OP-Zeit als Argument an.

    Würden Sie diesen Sachverhalt klagen?

    Gruß Attila

  • Hallo,

    wenn im OP Bericht der Sachverhalt gut beschrieben ist, so wie Sie schreiben sogar mit OP-Zeit Verlängerung, gäbe es für mich keinen Zögern.

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Guten Morgen,

    Ich habe erst kürzlich auch ein negativ Gutachten erhalten mir der gleichen Problematik, kein Lebergewebe in der PAtho ersichtlich .

    Der Op Bericht hingegen war wirklich super geschrieben, ich habe das Eröterungsverfahren eingeleitet.

    Habe eine Stellungahme verfasst:

    gerne nehmen wir Stellung zum o.g. Gutachten.
    Laut OPS Katalog darf die erweiterte Galle kodiert werden wenn das Leberbett mitreseziert wurde

    Der Gutachter bemängelt das dies in der Pathologie nicht zu erkennen ist.

    Es ist nirgendwo festgehalten das dies histologisch belegt sein muss, hier reicht als Beleg der Operationsbericht aus.

    Der Operateur beschreibt die Situation so: Im Anschluss Ausschälen der Gallenblase mittels Sono-Surg-Schere aus dem Gallenblasenbett. Hierbei zeigt sich eine komplette Aufhebung der Schichten bei starken entzündlichen Veränderungen sowie gedeckter Perforation der Gallenblase ins Gallenblasenbett. Bei aufgehobener Schichtung ist hier eine Mitnahme des Gallenblasenbettes bis ins Lebergewebe erforderlich. Hierbei entsprechende Blutungsneigung. Im Anschluss aufwendige Spülung und Blutstillung im Leberbett erforderlich.


    Bei der ausgeprägten Situation erfolgte die Resektion des Gallenblasenbettes mit Lebergewebe, hier ist die Kodierung der Erweiterten Galle gerechtfertigt.

    Jetzt kam das erneute Gutachten " Positiv" !!!!

    Ich hätte aber auch geklagt.

    Gruß die Hütti

  • Hallo,

    genau wegen derartiger negativer erster Gutachten kann es zu Problemen bei der Prüfquoten Berechnung kommen.

    Es haben die gleichen Unterlagen vorgelegen, aber offensichtlich musste dem MD erst erläutert werden was medizinisch und kodiertechnisch gemeint ist. Schade eigentlich.

    Gruß

    MiChu ;)
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  • Hallo MiChu,

    _Ja ich habe öfters Probleme. Letzte Woche zwei Gutachten " Hernien" in beiden Fällen sind Kontextfaktoren kodiert.

    Gutachter schreibt, : Ich kann keine Kontextfaktoren erkennen.

    Da fällt einem nix zu ein. Einfach nur ärgerlich

  • Mir fällt dazu nur eins ein - der Abrechnungsbetrug und die bösen Krankenhäuser, welche sich auf Kosten der armen Versicherten eine goldene Nase verdienen und sich damit bereichern. Deswegen muss die Prüfquotenbeschränkung weg und die Strafzahlung erhöht werden. *ironie off*

    Genervte Grüße aus dem östlichen Zipfel der Republik

    Cyre

  • Gutachter schreibt, : Ich kann keine Kontextfaktoren erkennen.

    Hallo,

    Konnte der Gutachter dies nicht erkennen, weil schlecht dokumentiert? Oder war er fachlich überfordert?

    Gruß

    MiChu ;)
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  • Hallo MiChu,

    Leider fachlich überfordert. Alles im Op Bericht beschrieben und erklärt und in der Kodierung auch so zu finden.

    Oder hatte einfach einen schlechten Tag.

    Gruß die Hütti

  • Guten Morgen,

    erstmal besten Dank für die Antworten! Der OP-Bericht beschreibt folgendes: " Therapie: Diagnostische Laparoskopie und laparoskopische erweiterte Cholecystektomie unter Mitnahme des Leberbettes, Lavage , Easy Flow Drainage.

    Eingriff:

    .... Hier zeigt sich im Bereich des rechts lateralen und im weiteren Verlauf auch infundibulumnahen Teils eine gedeckte Perforation mit gangränöser Durchwanderung in das Leberbett und Ligamentum Hepatodoudenale......Da durch die Perforation bereits die Galle austritt kein Clipverschluss zum Präparat hin und schrittweise Auslösung in der subserösen Schicht, wobei hier zum Teil Wandabszesse zur Leber hin eröffnet werden retrograd. Es musste ein schmaler Saum des Leberbettes mit reseziert werden. Dann Verpacken in einen Bergebeutel. Lavage mit insgesamt 3 l physiologischer Kochsalzlösung und subtile Blutstillung im Bereich des Leberbettes. Die Clips sitzen sicher, keine Blutung....

    Tja, die Kodierrichtlinien fordern zur Kodierung des OPS keine Histo, dies sieht der MD natürlich anders. Ich finde es trotzdem seltsam, dass die Patho nicht beschreiben muss, was denn so alles in ihrem "Töpfchen" eingegangen ist. Oder muss das gar nicht, da die Fragestellung -Nekrotisierende Cholecystolithiasis- war.

    Ich vermute wir werden dem Richter genau das erklären müssen!

    Gruß Attila