Kodierung einer Beidseitigen ISG-Versteifung

  • Guten Tag zusammen,
    ich wäre für einen Hinweis dankbar, wie Sie folgende Operation kodieren (irgendwie sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr:
    OP-Indikation war eine Insuffizienzfraktur der Massa lateralis am Os sacrum rechts

    ... Sorgfältige Präparation auf die Crista. .... Jetzt ... Osteotomie der Crista und Entnahme der Spongiosa autolog bds. .... Einschrauben bds. einer Pedikelschraube.
    Es fällt dann auf, dass bei der submuskulären Tunnelung der Dornfortsatz des LWK 4 im Weg wäre , sodass eine Osteotomie des Processus spinosus des LWK 4 erfolgt. Jetzt in der ISG-Fuge bds. ausgedehnte Denervation und Auffüllen mittels Spongiosa ..... . Nachdem die Stange mehrfach zurechtgebogen ...Verankerung mittels Madenschrauben und winkelstabiles Festziehen...


    Eigentlich eine geschlossene Reposition einer Os Sacrum-Fraktur durch einen Fixateure intern mit Arthrodese und Spongiosatransplantation. Aber mit welchen Kodes wird das Ganze abgebildet? Insbesondere für die geschlossene Reposition einer Os Sacrum-Fraktur finden wir nix spezifisches. Bei einer offenen Reposition wäre es wohl die Offene Reposition einer Beckenrand- und Beckenringfraktur: Durch Fixateur interne (5-798.7)

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Herr Horndasch,

    die beste "schlechte" Lösung nach m. M. ist
    5-790.xx:R Frakturreposition - geschlossen - Os sacrum - mit sonstigem Verfahren (Fix. interne) - R

    Die von Ihnen medizinisch beschriebene Prozedur gibt es im OPS 2016 nicht.
    Es sei denn, man fasst die Frakturreposition in der Tat als offen auf.
    Dann wäre 5-798.7 die beste Lösung ohne Einschränkung.
    Dafür bin ich zu wenig Chirurg.

    Alternativ kann man unter Verweis auf 5-83 (wobei hier OPS-typisch das Wort knöchern prompt fehlt) auffassen. So wie ich den Eingriff verstehe (vgl. Hinweis mit zu wenig Chirurg) wäre das in einem solchen Fall eine Osteosynthese mit Schrauben-Stab-System, dorsal (5-83b.4*). Nur wie viele Segmente betroffen bzw. osteosynthetisch versorgt worden sind - die Antwort muss ich Ihnen wegen keine Ahnung schuldig bleiben. Alternativ kann man diese Information natürlich aus dem postoperativen XR-Bild extrahieren, wenn diese im Operationsbericht nicht ausgewiesen ist.

    Gefühlsmäßig finde ich diese Option "nicht so grande". Anatomisch wäre sie allerdings korrekt, da die Wirbelsäule das Os sacrum umfasst. Welche natürlich auch zum knöchernen Becken gehört.

    Da das DIMDI im OPS (oder alternativ bzw. prioritär via DKR) hier keine trennscharfe Definition oder Anweisung vorhält und medizinisch beides korrekt zu begründen ist haben Sie meiner Auffassung nach eine - nicht einfache - Wahl.

    Gruß

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    Dr. med. A. Christaras
    FA Kinder- & Jugendmedizin