Neurologisch-neurochirugische Frührehabilitation / Minuten der Sozialarbeiter

  • Guten Tag.
    Werden die Leistungen des klinischen Sozialdienstes beim OPS 8-552. bei den geforderten 300 Minuten im Tagesdurchschnitt berücksichtigt?
    Google hat keine entsprechenden Information geliefert.
    Wie wird das in anderen Kliniken gehandhabt?

    Liebe Grüße
    Crazynurse

  • Hallo,
    nein, denn im OPS ist diese Berufsgruppe nicht in den Therapiebereichen aufgezählt. Wir haben diese Minuten nicht mitgezählt. Aber: die Sozialarbeiter nehmen an der wöchentlichen Teambesprechung teil und dort kann eine Dokumentation hilfreich sein, z.B. für Verweildauern.

    Im Gegensatz zur geriatrischen Frühreha: da ist ein soziales Assessment gefordert (z.B. nach Nikolaus), das vom Sozialdienst erhoben wird. Aber dieses Assessment wird nicht als Therapieeinheit gezählt (siehe Auslegungshinweise des MDK zur geriatrischen Frühreha).

    In der Neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation ist der Frühreha-Barthel-Index (FRB), bestehend aus 1. Barthel Index - BI (wichtig: erfasst nach den Kriterien des Hamburger Manuals) und 2. dem Frühreha-Index (FRI) nach Schönle, entscheidendes Assessment, der wird meist von der Pflege erhoben, wird aber vom ärztlichen Dienst verantwortet. Der Sozialdienst ist hier nicht beteiligt, es geht hier primär um das Rehapotenzial, um die Fähigkeiten und Defizite der Patienten.

    Viele Grüße!

    Einmal editiert, zuletzt von ABA (7. Juni 2016 um 13:25)

  • Noch ein Hinweis: Im Katalog Therapeutische Pflege (siehe hierzu auch den Asklepios Katalog für pflegetherapeutische Leistungen oder die Ausarbeitung: Pflegetherapeutische Maßnahmen in der Frührehabilitation Phase B der Arbeitskreise Neurologischer Kliniken Bayern/Thüringen) sind folgende Maßnahmen mit Minutentwerten hinterlegt: Steuerung des REHA-Prozesses und Patientenbezogene Angehörigenschulung: Angehörigengespräch, dieses z.B. könnte in Ihrem Hause durch den Sozialdienst durchgeführt werden? Je Einheit sind hier z.B. 10 Min. vorgegeben. Verantwortet werden diese Gespräche durch die Pflege, allerdings in Kooperation mit allen am Rehabilitationsprozess beteiligeten Berufsgruppen - könnten also auch Mitarbeiter des Sozialdienstes sein. Es kommt also wesentlich auf die Dokumentation an. Um die Angaben im OPS zu erfüllen, ist hier die Einbindung der Pflege notwendig (in welcher Form auch immer - in den Katalogen ist hier auch die Pflege als handelnde Berufsgruppe benannt), sollte diese aber den Sozialdienst begleiten, beauftragen, wie auch immer, ist dies entsprechend zu dokumentieren - dann sollte es klappen und Sie können die Minuten mitzählen.
    VG

    2 Mal editiert, zuletzt von ABA (7. Juni 2016 um 14:33)

  • Hallo liebe ABA.

    Ich bedanke mich für Ihre Rückmeldung.
    Hab jetzt gleich nochmal eine Frage zu dem OPS.
    Bei den Mindestmerkmalen heißt es
    Vorhandensein und Einsatz von folgenden Therapiebereichen:
    Physiotherapie, Physikalische Therapie, Logopädie usw. patientenbezogen in unterschiedlichen Kombinationen.
    Erhält ein Pat. wegen fehlender Notwendigkeit keine Physikalische Therapie, kann uns der MDK das doch nicht ankreiden und evtl. den OPS nicht anerkennen, oder ???

    LG
    Crazynurse

  • Gerne!
    Hm, es heißt "Vorhandensein und Einsatz", aber auch "patientenbezogen in unterschiedlichen Kombinationen". . . "und/oder therapeutische Pflege . . ." So kann z.B. der Anteil der therapeutischen Pflege 250 Minuten betragen und der Anteil der Therapeuten 50 Min (ohne physikalische Therapie). Wobei es in den Bereichen Pflege und Therapie zuweilen Überschneidungen gibt. Bei den Auseinandersetzungen ist Dokumentation alles. Und wenn es nur ein basales Ausstreichen ist, das dokumentiert ist, so könnte dies hilfreich sein. Eher nicht: "fehlende Notwendigkeit" in der Akte. Es könnte auch dokumentiert sein, dass der Zustand des Patienten dies nicht zuließ! Wenn das niedergeschrieben wurde, hat sich der Therapeut gekümmert.
    Immer auch an die Auslegungshinweise der MDK-Gemeinschaft zur Überprüfung der Geriatrischen Frühreha denken, das schärft den Blick. http://www.kcgeriatrie.de/downloads/2015…weise_8-550.pdf Zwar anderer OPS, aber hilfreich!
    Zumindest sind die Masseure ja auch Teil des Teams und beteiligen sich an der Teambesprechung! Wenn dort festgehalten wird, dass sie den Patienten begutachtet haben und z.B. ein anderes Behandlungsregime daraufhin beschlossen wird, dann besteht ein dokumentierter Aufwand. Bestes Argument: Nicht jeder Patient, der die neurologisch-neurochirurgische Frühreha durchläuft, benötigt (Notwendigkeit) logopädische Maßnahmen! Ich hoffe, dass Ihnen diese Aussagen weiterhelfen! VG ABA