• Folgende Situation: Pat. (ca. 80J) wird eingewiesen wegen Wirbelkörperfraktur, v.a. Osteoporose. OP, Histo ergibt KArzinom (am ehesten Niere). Diagnostik: Tumor bzw. Metastasen Verdacht in Niere, ZNS, Leber, Knochen. Postop. Verschlechterung des AZ, Somnolenz, keine weitere Diagnostik.
    Soweit, so gut.
    Jetzt wird Pat. verlegt (Heimatnah) und stirbt 20 Min nach Aufnahme (ohne dass noch was getan wird ausser schön ins Bett legen, Mund befeuchten und die verstörten Angehörigen betreuen). Laut Pflegebericht hatte Pat. am Verlegungstag hohes Fieber (der verlegende Doktor berichtet davon nichts).
    Ist das "R99"? Oder was sonst soll kodiert werden?

    Gruss aus dem (nacht)schwarzen Bayern

    SusanneI) :teufel: :uhr:

    Susanne in München :i_drink:

  • Hallo Susanne,

    auf keinen Fall würde ich R99 codieren. Wenn das Carzinom die HD nach Definition DKR ist und Sie wissen nicht genau, wo dieses lokalisiert war, können Sie C80 nehmen, sonst evtl. die Metastase(n), außerdem die Symptome Somnolenz und Fieber.

    --
    Einen freundlichen Gruß vom MDA aus Schorndorf

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • Liebe Susanne
    Wenn ich das richtig verstanden habe, habt ihr einen Patienten aus einem auswärtigen Krankenhaus bekommen, der 20 min nach Aufname bei euch verstorben ist, ohne relevante Ressourcen verbraucht zu haben.
    Stimmt das so?
    Rein theoretisch könnte man die Diagnosen aus dem Vorkrankenhaus übernehmen, Aufnahme-und Entlassanzeige wegschicken und abwarten.
    Ob der Kostenträger das dann als DRG-Fall abrechnet, weiß ich nicht, da er ja aus den übermittelten Daten ersehen kann:Verlegung aus einem externen Krankenhaus,Verweildauerdauer 20 min,Entlassart Tod,keine Prozeduren(keine Reanimation?).Vielleicht gehts auch nachstationär? 24h Fall? Ich weiß auch garnicht, wo ich das nachlesen könnte. Was meinen die anderen Experten!
    Grüße aus dem heißen Saarbrücken
    Peter

  • Danke für die rasche Antwort und den Tipp mit der Somnolenz. Das gefällt mir auch viel besser.
    Die Diagnosen aus der verlegenden Klinik zu übernehmen wäre auch eine Idee (musste ich aber erst telefonisch erfragen). Fieber bestand zum Aufnahmezeitpunkt keines (bzw. wurde nicht gemessen).

    Resourcen verbraucht aber auch oder gerade so ein "20-Minuten-Fall" - wir waren den ganzen Tag inclusive Seelsorger, Sozialarbeiter mit den Angehörigen beschäftigt. Deshalb habe ich mich auch entschlossen, eine Krisenintervention (9-405-3) zu kodieren.

    Susanne:sleep:

    Susanne in München :i_drink:

  • Hallo Susanne,
    das mit der Krisenintervention würde ich mir überlegen, einem Somnolenten eine Psychotherapie angedeihen zu lassen, könnte auf Unverständnis stoßen. Die durchaus aufwändig betreuten Angehörigen waren aber nicht Ihre Patienten.
    MfG

    --
    Joris Schikowski
    MC Klinikum Bad Salzungen

    :augenroll: Joris Schikowski
    MC Klinikum Bad Salzungen
    Vors. RV MD der DGfM e.V.