Fehlallokation Psychiatrie und Somatik

  • Hallo Groupies

    am letzten Freitag fand eine Weiterbildungsveranstaltung unserer Psychiatrischen Klinik zum Themenkreis: DRG's in der Psychiatrie statt. Referenten waren unter anderen Prof. Fritsche (EX-Inek), Herr Wöhrmann (VdAK). (--Superveranstaltung in der Eigenbewertung)
    Hierbei wurde neben anderen Dingen auch über folgendes Phänomen der Fehlallokation diskutiert:
    Wie groß ist der Anteil von F-Diagnosen an der KH-Hauptdiagnose in Somatischen Fächern und wie verteilen sich Psychiatrische Nebendiagnosen.
    Herr Wöhrmann stellte hierbei gänzlich andere Zahlen vor als in einer zeitgleichen Auswertung des Klinikum Aachen.
    Insbesonders wurde (von welcher Seite wohl) auf die PCCL steigernde Wirkung solcher Diagnosen hingewiesen.
    Ein solches Themenfeld ist nicht nur in dieser Blickrichtung spannend. Vielmehr frage ich im Moment, begleitet von statistischen Auswertungen, in welchen Fächern ähnliche Phänomene auftreten. Beispielweise führt die Inkontinenzbehandlung in der Gynäkologie immer in eine urologische DRG. (Diese Frage musste ich in unserer DRG-Verhandlung real beantworten: Wo kommen denn ohne Urologie ihre Uro-DRGs her?)
    Die Potentiale solcher Fragestellungen sind im Moment noch gar nicht absehbar (Darf ein Krankenhaus ohne Psychiatrie F-Diagnosen kodieren?, darf ein rein operatives Belegkrankenhaus den Diabetes oder die Borreliose als ND kodieren?)
    Neben der Anregung zu einer allgemeinen Meinungssammlung frage ich:
    Wieviele aktuelle Optierer haben eine anerkannte Fachabteilung Psychiatrie? Wie gehen Neurologien mit den realen Erkrankungen aus dem somatoformen Bereich um (F-Diagnose oder umschriebene Ausschlussdiagnose des neurologischen Primärverdachts)

    Gelsenkirchen, 07.01.0000 AD (rg)

    Michael Kilian