Kodierung Subhepatischer Abszess bei akuter Cholezystitis

  • Hallo, zusammen

    Kann ich den nachfolgenden Abszess - Befund als K65.09. bezeichnen = subhepatischer Abszess oder ist das Gesamtbild über die K81.0 abgebildet?

    Gangränöse Cholezystitis mit Pericholezystitis und Leberbettabszess

    "... Bei der Präparation kommt es zur Perforation der Gallenblase. Mittels UltraCision-Schere wird die Gallenblase Schritt für Schritt aus dem Leberbett herauspräpariert, hierbei kommt es zur Entdeckelung des Abszesses im Leberbettbereich. Anschließend wird die Gallenblase in einen Bergebeutel gegeben. Nach Spülung der Oberbauchregion mit insgesamt 5 L Ringerlösung wird die Blutstillung des ehemaligen Lagers der Gallenblase mittels Argon-Beamer durchgeführt.(...) Nach Entfernung des zweiten 5er-Trokars wird eine 20er-Charrière-Robinson-Drainage von ventral, auch das Leberbett drainierend platziert und an der Haut durch Annaht fixiert."

    Viele Grüße

    Stephan Wegmann

  • Guten Morgen,

    ich halte die zusätzliche Kodierung von K65.09 für korrekt. Die K81.0 bildet ein akute Cholecystitis in verschiedenen Ausprägungs-Graden ab, darunter u. a. die Gangrän. Aus systematischer Sicht sehe ich hier aber die Kodierung einer "Cholecystitis" vorn. Es kommt hinzu, das die Gangrän ja "nur" die Nekrotisierung der Gallenblasenwand abbildet.

    Natürlich sind häufig Abszesse daran assoziiert. Hierfür gibt es aber nunmal den eigenständigen Kodes K65.09, den ich getrennt von und nicht "monokausal" zu K81.0 sehe.

    Einschränkend muss man hier m. E. den OP-Bericht sehen, es wird eine "Entdeckelung des Abszesses" beschrieben, auch die Folgemaßnahmen wie Spülung und Drainage sind abszeßtypisch. Für uns als Kliniker reicht das, ich ahne aber schon die ablehnende Begründung in der gutachterlichen Stellungnahme. Es würde nicht wundern, wenn dann wieder Passagen auftauchen, die fordern, dass sich Pus entleert oder eine irgendwie geartete detaillierte Beschreibung einer "Abszesshöhle" vorliegen muss etc. . Und dann kommt man MDseits zum Schluss, dass bei der o. g. Dokumentation alles auf die Gangrän bezogen wird.

    VG
    geoff