Vorhandensein kardialer Implantate/Transplantate

  • Liebes Forum,

    ist bei einem Patienten mit vorhandenem Herzklappenersatz das ursächlich zugrunde liegende Vitium mit zu kodieren? Gilt gleiches analog dazu auch für Herzschrittmacher bzw. Defibrillatoren?

    Herzliche Grüße aus dem (seit Wochen) regnerischen Brandenburg.

    Andrea Rückert :sterne:

  • Hallo Frau Rückert,

    für den Aufenthalt des herzchirurgischen Klappenersatzes, oder der Schrittmacherimplantation sind diese Diagnosen sicher zu kodieren.
    Für die weiteren Aufenthalte allerdings dann nicht mehr (Ausnahme: geplante Folgeeingriffe).

    Bei einem Herzschrittmacherpatienten ergeben sich möglicherweise Konstellationen, bei denen die ursprüngliche Rhythmusstörung wieder zu Tage tritt und (falls aufwandserhöhend) dann auch wieder kodiert werden darf, z.B. bei Schrittmacherdysfunktion...

    Mit freundlichen Grüßen

    C. Hirschberg

  • Lieber Herr Hirschberg,

    danke. Bislang habe ich es auch so kodiert.

    Nun bin ich aber in der Literatur \"DRG: Verschlüsseln leicht gemacht\" (allerdings Version 2003) auf den Hinweis:

    \"Das Vorhandensein eines Herzklappenersatzes wir mit einem der folgenden Kodes verschlüsselt:

    Z95.2
    Z95.3
    Z95.4

    Das ursprünglich zur Operation geführte Vitium (z.B. Mitralklappenstenose) wird zusätzlich verschlüsselt, auch wenn es aktuell nicht mehr vorhanden ist (siehe ICD 10 Diagnosenthesaurus: Schlagwort und Einleitung). >>> liegt mir leider nicht vor??!!

    Könnte unter diesem Gesichtspunkt nochmal jemand Stellung nehmen?

    Herzlichen Dank.

    Andrea Rückert

  • Hallo Frau Rückert,

    ist ja hoch interessant:

    Einführung ICD-10-GM Diagnosenthesaurus Version 2004
    Punkt 3.
    Methodik und Erarbeitung
    \"...Krankheitszustände, die zu einer Operation führen oder bei denen der Zustnd nach einer Operation dokumentiert werden soll, sind meistens mit der jeweiligen Diagnose zu verschlüsseln und zum Teil auch im ICD-10-GM-Diagnosenthesaurus enthalten, wenn sie häufig in den Quellentexten vorgekommen waren (z.B. \"Zustand nach Mitralklappenersatz wegen Mitralinsuffizienz\": I34.0 und Z95.4).

    Allerdings finden sich diese Kodekombinationen nicht mehr im 2004er Diagnosenthesaurus wieder.

    In der Version 4.0 des Thesaurus war allerdings tatsächlich aufgeführt:
    Mitralklappe
    - Stenose
    -- Zustand nach Mitralklappenersatz wegen I05.0 Z95.4

    Ich gehe daher davon aus, das die Einführung in den DT aktualisierungsbedürftig ist!

    Wäre ja auch sicher nicht sachgerecht, für die Patienten, die nach Schenkelhalsfraktur mit einer Hüft-TEP versorgt wurden, bei allen weiteren Aufenthalten

    Z96.6 + ursprüngliche Fraktur

    zu kodieren...

    mfG

    C. Hirschberg

  • Lieber Herr Hirschberg,

    ich befürchte vor allem, dass uns \"Upcoding\" vorgeworfen werden könnte. Jedenfalls im Bereich der Herzklappenkrankheiten haben fast alle Kodes einen CCL!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Herzliche Grüße


    A. Rückert