Lungenstauung und DCM

  • Guten Tag

    Ein Patient kommt mit einer akuten Lungenstauung. HD die I50.14. Im weiteren Verlauf wird dann festgestellt das der Patient eine DCM I42.0 hat.
    Nun mein Problem. Die KK sagt ich darf die I42.0 nicht verschlüsseln. Aufgrund der DCM würden wir keine \"exrta\" Therapie durchführen.
    Ist dies richtig? Ich denke man kann diese Diagnosen doch gar nicht voneinander trennen.
    Welche Begründungen oder Richtlinien gibt es, dass ich diese Diagnosen auch zusammen verschlüsseln darf.
    Dann dürfte ich doch eigentlich bei einem Patienten der Aufgrund einer Pneumonie Antibose bekommt einem zusätzlich aufgetretenen Harnwegsinfekt nicht verschlüsseln nur weil die Antibiose der Pneumonie zufällig auch für den Harnwegsinfekt passend ist.
    Es gibt nun mal Medikamente die wirken auf mehrer Dinge.
    Wie kodieren sie solche Fälle?

    Gruß Attila

  • Hallo Attila,

    sehr spitzfindig von der KK!

    Ich würde sagen, die DCM ist ja die Ursache für die Herzinsuffizienz so wie die KHK zB für die Angina pectoris und in letzterem Fall wird die Ursache ja auch mit codiert (DKR 0901d).

    In Ihrem Fall könnte man zusätzlich argumentieren, das Sie zB den Patienten nach Rekompensation leitliniengemäß auf einen Betablocker eingestellt oder diese Therapie wieder aufgenommen haben (was ja in der akuten Dekompensation nicht indiziert ist) und zwar wegen der DCM. Somit wäre eine differenzierte Therapie, getrennt nach den Diagnosen erfolgt.
    Da fast alle Patienten mit DCM im NYHA-Sinne eine Herzinsuffizienz (zumindest Stadium I = ohne Beschwerden) haben (I50.11)dürfte man - der Argumentation Ihrer KK folgend - die DCM eigentlich nie codieren was die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines Codes I42.0 stellen würde. Ich würde daher widersprechen und nebenbei nachfragen, wann denn aus Sicht der KK die I42.0 und wann die I50.1- codiert werden sollte.


    In Ihrem Beispiel mit dem Harnwegsinfekt liegen die Dinge einfacher. Dort haben Sie wegen dem Harnwegsinfekt ja zusätzlichen Aufwand betrieben (dessen Ausmaß ja gemäß der im Forum schon oft zitierten Arbeit von Frau Schlottmann keinen Schwellenwert kennt) um ihn zu diagnostizieren (zB Uricult).

    Grüße

  • Hallo Cardiot

    Die Idee die KK zu fragen wann sie den Code I42.0 verwenden würden hatte ich auch schon, aber die Antwort war natürlich: \"Kann ich ihnen auch nicht sagen\".
    Ich hatte gehofft es gibt so ein richtig gutes Argument für die I50.14 und die I42.0, das einem KK Mitarbeiter dann leicht zu erklären wäre.

    Trotzdem vielen Dank
    Gruß Attila