Tracheostoma bei Kindern

  • Ein Kind, das aufgrund einer peripartalen Asphyxie langzeitbeatmet war, konte nach Tracheostoma-Anlage von der Beatmung entwöhnt werden und atmet jetzt über das seit einigen Monaten liegende Tracheostoma spontan. Jetzt kommt das Kind mit einem hochfieberhaften Luftwegsinfekt zur stationären Aufnahme. Trotz multipler Begleitdiagnosen kommt der Grouper auf ein Relativgewicht von 0,94. Bei Angabe des Tracheostomas als Prozedur (5-312.0) auf 20! Nur ist die 5-312.0 ja eine OP und die haben wir nicht durchgeführt. Weiß jemand eine "passende" Prozedur für den deutlich erhöhten Pflegeaufwand bei leigendem Tracheostoma?
    Grüße aus dem schwülen Herdecke
    A. Längler:kong:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von A-Laengler:
    Weiß jemand eine "passende" Prozedur für den deutlich erhöhten Pflegeaufwand bei leigendem Tracheostoma?

    Wenn Sie keine speziellen Prozeduren durchführen können Sie sie auch nicht kodieren. In welcher DRG sind Sie denn gelandet? Ist es eine Z-DRG, helfen Nebendiagnosen natürlich nicht eine Höherstufung herbeizuführen (sind dennoch zu kodieren).
    Als Nebendiagnosen bezüglich des Tracheostomas gibt es noch, mit CCL > 0 versehen:
    Z43.0 Versorgung eines Tracheostomas
    Z93.0 Vorhandensein eines Tracheostomas

    Für Ihren Fall würde ich dann Z93.0 als weitere ND vorschlagen.
    Und nochmal zu Erinnerung:
    Ein Fallpauschalensystem ist nicht geeignet, jeden einzelnen Fall "gerecht" zu entlohnen, es wird der durchschnittliche Fall vergütet. Mal legt man drauf, mal gewinnt man...wie im richtigen Leben!

    Gruß

    --
    D. D. Selter
    Arzt, Med. Cont. BGU-Murnau

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau