Seltsames Phänomen bei H08B vs. H41C

Cramer

Hallo allerseits,
meine aufwändige Suche hat nichts zutage gefördert also versuche ich es mal:

Ein Pat wurde bei uns nach ERCP cholezystektomiert.
Korrekt kodiert wandert er in die H08B, RG 0,883.
Lässt man den Code der Gallenblasenentfernung weg, triggert der OPs
1-640 den Fall und er geht in die H41C mit einem RG 1,006.

Diese Konstellation ist ja recht häufig und es wundert mich heftig, dass
hier anscheinend ein Algorithmusfehler vorliegt, den ich erst so spät im
Jahr bemerke - was das bekannt?

Viele Grüße,

Jan Cramer

papiertiger

Hallo Cramer.

Am Mittwoch hatte ich das Vergnügen eine Schulung bei der NKG mit Herrn Selter als Dozenten mitzumachen. Dabei kam auch diese Problematik zur Sprache, dass Operationen augenscheinlich das RG senkt.

Dies kommt durch die Verweildauerkalkulation der einzelnen DRG zustande.

Die operative DRG H08B hat eine mittlere VWD von 6 (5,7) Tagen, die konservative eine mittlere VWD von 9 (8,9) Tagen.

Da operierte Patienten in der Regel kürzer da sind bekommt man auch weniger Geld dafür.

Cramer

Hallo papiertiger,

das ist ein Lösungsansatz, der aber völlig schwachsinnig wäre (was nicht in Ihre Richtung zielt :-)), denn neben medizinischen setzt er auch ökonomische Fehlanreize...

Aber vielleicht ist das Problem dieses Falles als Verbesserungsvorschlag von jemanden eingereicht worden?

Gruß,
Jan Cramer

papiertiger

Hallo.

Inwiefern Fehlanreize?

Wenn operiert werden muss, werden Sie das sicher auch tun.
Wenn Sie konservativ behandeln und eine OP innerhalb von 30 Tagen notwendig wird, müssen Sie die Fälle zusammenfassen.

ERCP durchführen und den Pat zur OP verlegen? :biggrin:

Die OP nicht kodieren? :erschreck:
Wie soll ich sagen; niemand kann den KKn verbieten mit den Patienten zu telefonieren, ganz nach dem Motto:\"Wie haben Sie die OP denn verkraftet?\".