Zwischen den Stühlen

  • Hallo Forumsmitglieder,

    mein Beitrag passt eigentlich nicht hierhin, ich hoffe jedoch, es kann mir jemand weiterhelfen.

    Mein Problem ist, ich muss mich einer Kataract-OP unterziehen. Bei der Anmeldung zur OP wurde mir folgende Patienteninformation ausgehändigt:

    \"
    Patienteninformation
    Liebe Patientinnen und Patienten!
    Bei Ihnen ist die Operation des \'Grauen Star\' vorgesehen. Diese Operation wird in voller Höhe von Ihrer Krankenkasse übernommen. Jedoch haben Sie die Möglichkeit, das Operationsergebnis durch zusätzliche Untersuchungen noch zu verbessern. Es handelt sich hierbei um individuelle Gesundheitsleistungen (sog. IGeL), welche nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden, sondern vom Patienten direkt gezahlt werden müssen.
    1. Optische Biometrie mit dem IOL-Master
    Die neueste Methode mit dem Lichtstrahl erlaubt eine viel exaktere Ausmessung Ihrer Augen zur Berechnung und Anpassung der künstlichen Linse, die bei der bevorstehenden Cataract - Operation eingepflanzt wird.
    Ziel der Berechnung ist es, dass Sie nach der Operation eine möglichst schwache Brille benötigen und ein möglichst gutes Sehen ohne Brille erreichen. Diese Messung ist unbedingt empfehlenswert. Sollten Sie diese Untersuchung nicht wünschen, erfolgt die Ausmessung im Rahmen der sonstigen Voruntersuchungen per Ultraschall als Krankenkassenleistung. Die Ultraschallmessung ist jedoch als nicht so präzise anzusehen, wie die Ausmessung mit dem IOL-Master. Kosten 40 €. Eine Erstattung durch die Krankenkasse ist nicht gegeben.
    2. Orbscan
    Wenn eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) vorliegt, kann diese durch eine Orbscan - Untersuchung an über 8.000 Punkten der Hornhaut computer-gesteuert optimal vermessen werden. Dadurch kann der Operateur den Operationsschnitt so optimieren, dass nach der OP eine geringere Hornhautverkrümmung besteht und somit auch eine geringere Brillengläserstärke erforderlich ist. Diese Messung ist unbedingt empfehlenswert. Kosten 25 €. Eine Erstattung durch die Krankenkasse ist nicht gegeben.
    Die Notwenigkeit der nachfolgend genannten Untersuchung ergibt sich nur im Einzelfall, wenn besondere Erkrankungen vorliegen.
    3. Endothel-Mikroskopie
    Es handelt sich um eine genaue Untersuchung der Hornhautinnengleiche (Endothel). Altersbedingt bzw. bei gewissen Erkrankungen kann das Endothel geschwächt sein. Diese Untersuchung gibt genaue Kenntnisse über die Beschaffenheit des Endothels. So kann der Arzt bei der Operation besonders das Endothel schonen und ggf. mit einer Schutzschicht versehen. Kosten 40 €. Eine Erstattung durch die Krankenkasse ist nicht gegeben. \"

    Wo bekomme ich jetzt eine NEUTRALE Information her, ob die o.g. Massnahmen sinnvoll sind oder nicht.

    Kassenmeinung: \" Wir zahlen alles, was medizinisch notwendig ist.\"

    Arztmeinung: \"Die von der Kasse bezahlten Massnahmen reichen nicht aus.\"

    Mein Problem, ich bin bereit 65,-- oder auch 105,-- zuzuzahlen ( meine Schwiegermutter greift mir unter die Arme:-) ), schliesslich geht es um meine Augen. Ich weiss jedoch nicht, ob dieses Geld gut investiert ist, oder ob der Behandlungserfolg ohne diese Investition genauso gut wäre.

    Wer bestimmt eigentlich, was medizinisch notwendig ist?

    Für eine Info wäre ich Ihnen dankbar.
    MfG
    Systemopfer

  • Hallo systemopfer,

    So sehr sollten Sie sich nciht als Opfer verstehen. Die gelieferten Informationen sind recht ausführlich. Zur Notwendigkeit sollten Sie Ihren einweisenden Augenarzt befragen, falls dieser mit dem Operateur identisch ist, fragen Sie ggf. einen zweiten. Die Kosten für die angebotenen Leistungen scheinen mir nicht übertrieben.
    Ob die Leitungen medizinische sinnvoll sind, lässt sich allerdings nur durch Augenärzte beurteilen, die hier im Forum die Ausnahme sein dürften.

    Gruß

    merguet