"Winkelstabile DHS"

  • Guten Abend,

    in unserer unfallchirurgischen Klinik wird seit kurzer Zeit bei lateralen Schenkelhalsfrakturen eines neues Implantat benutzt: Es scheint eine DHS (Dynmische Hüftschraube) mit 3 winkelstabilen Schrauben, die in den Kopf geschraubt werden zu sein. Nun wurde bisher eine geschlossene Reposition und Osteosynthese mittels winkelstabiler Platte (5-790.k) kodiert. Ich meine, das trifft es aber nicht. Eigentlich müßte man doch eine DHS und eine Schraubenosteosynthese zusätzlich (5-790.8 und 5-790.1) kodieren.
    Wie sind die Erfahrungen bei Ihnen mit Methoden, für die es noch keine OPS-Schlüssel gibt?

    Bei den winkelstabilen Platten hat man ja vor Entwicklung der neuen Kodes auch nur die Implantation der Platten kodiert. Wenn man sich hier analog verhalten wollte, dürfte man wohl nur die DHS nehmen, oder? Mit der winkelstabilen Platte ist der Erlös jedenfalls niedriger als mit der DHS, die scheidet aus.

    Vielen Dank.

    I. Broß

    Ina Broß
    Ärztin für Chirurgie und Unfallchirurgie
    Medizincontrolling
    :sterne:

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,

    prinzipiell:

    Bei Plattenosteosynthesen werden die zusätzlich neben der Platte eingebrachten Schrauben nicht extra kodiert (siehe OPS-Hinweis).
    Bei Versorgung einer Fraktur mittels mehrere unterschiedlicher Osteosynthesen über einen Zugang wird der Kode für Materialkombination benutzt.
    Ist ein Verfahren noch nicht über einen OPS differenziert, ist in an die Kodierung \"Sonstige\" zu denken.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo Herr Selter,
    damit landet man dann aber auch auf jeden Fall in der I08D. Man muss wohl damit leben, dass solche neuen und teurem Implantate nicht zusätzlich vergütet werden. Die winkelstabilen Implantate, für die es inzwischen OPS-Kodes gibt, zeigen ja, dass auch hier keine höherwertige DRG durch die korrekte Kodierung erreicht wird.
    Dann ist es doch - wenn man kein Kalkulationshaus ist - eigentlich egal, ob in diesem Fall eine DHS, eine Materialkombination oder \"sonstige\" kodiert wird, oder?
    Fröhlichen Gruß

    Ina Broß
    Ärztin für Chirurgie und Unfallchirurgie
    Medizincontrolling
    :sterne:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    dass Implantate unterschiedlich teuer sind und somit die zugeordnete DRG auch immer nur den kalkulierten Durchschnitt bezahlt, ist ja nun nichts Neues. Deswegen ist aber trotzdem so genau wie möglich zu kodieren. Wenn ein Verfahren keine adäquate OPS-Zuordnung hat, sollte man dies entsprechend im Vorschlagsverfahren dem DIMDI melden.

  • Zitat


    Original von Selter:
    Hallo,

    dass Implantate unterschiedlich teuer sind und somit die zugeordnete DRG auch immer nur den kalkulierten Durchschnitt bezahlt, ist ja nun nichts Neues. Deswegen ist aber trotzdem so genau wie möglich zu kodieren. Wenn ein Verfahren keine adäquate OPS-Zuordnung hat, sollte man dies entsprechend im Vorschlagsverfahren dem DIMDI melden.

    Ich dachte immer, das DIMDI wird von den Fachgesellschaften bedient und nicht von Einzelpersonen? Darf ich da einfach so etwas vorschlagen?

    Fragende Grüße

    Ina Broß
    Ärztin für Chirurgie und Unfallchirurgie
    Medizincontrolling
    :sterne:

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen,

    folgenden Hinweis zum Änderungsverfahren finden Sie beim DIMDI:

    \"Alle Änderungsvorschläge sollten mit den jeweiligen medizinischen Fachgesellschaften, Verbänden oder Organisationen abgestimmt sein.\"