T60F-Kalkulation?

  • Hallo liebes Forum,

    wir haben einen Fall, der mit der vermutlich korrekten DRG sehr schlecht abgebildet wird.

    Pat. mit fulminanter Urosepsis (teure Antibiose), Mulitorganversagen, Reanimation, CCT und MRT-Diagnostik bei Krampfanfall, schwere Gerinnungsstörung (FFP und PPSB-Gaben), Azidose, 51 Beatmungsstunden ... die Pat. verstirbt nach 4 Tagen Intensivaufenthalt und wird mit der Hauptdiagnose A41.58 + R65.1 abgebildet. Es resultiert die DRG T60F (Sepsis, verstorben < 8 Tage nach Aufnahme) - Relativgewicht 0,474

    Nun kann sich jeder vorstellen, dass die Kosten den Erlös um ein vielfaches übersteigen.

    Wenn ich mir die InEK-Kostenkalkulation ansehe, wird schnell deutlich das bei solchen Fällen aufwendige intensivmedizinischen Prozeduren regelhaft kodiert werden.

    Warum man aber einen Zeitraum von < 8 Tagen mit Entlassart \"verstorben\" als entscheidendes Kriterium für die DRG-Ansteuerung auswählt bleibt unverständlich. Aus meiner Sicht sollten unbedingt andere VWD-Größen für weitere Splitt-DRGs definiert werden.

    Da ich diese Thematik beim IneK nicht in der Zusammenstellung aus dem Vorschlagsverfahren gefunden habe, möchte ich einfach mal in die Runde fragen, ob es bereits Überlegungen gibt die Basis-DRG T60 neu zu überdenken. Gibt es ähnlich defizitäre Fälle in anderen Häusern?

    MfG

    Willm

    Moin, moin!

    \"Ick bün al weer dor\" :b_wink:

  • Guten Tag Willm,

    da es sich um eine Mischkalkulation handelt und die RG auf den Daten der Kalkulationshäusern basieren, dürfte es über das gesamte Spektrum der Patienten in dieser DRG schon hinkommen. Das hilft Ihnen im Einzelfall nicht weiter.
    Ggf. lässt sich über das Vorschlagsverfahren hier eine Änderung herbeiführen, ich bezweifle das aber, da Sie im vorgegeben Beispiel sowohl mit den Beatmungsstunden, als auch mit dem IKB Score unter den üblichen Schwellenwerten bleiben.
    Ggf. findet sich das InEK bereit, die Beatmung ähnlich der Basis- DRG E40 einfließen zu lassen.

    Im pauschalierenden System dürfte es allerdings sicher sein, dass es auch Ihrem Haus gelingt, Vorteile in anderen DRG zu realisieren, die eigentlich der Sache im Einzelfall nicht gerecht werden.

    Fällt halt nur meistens nicht auf, weil es gar nicht weh tut.

    Gruß

    merguet

  • Hallo merguet,

    vielen Dank für die Antwort.

    Na da bleibt wohl nur zu hoffen, dass die Kalkulationshäuser ähnlich kostenintensive Daten für die DRG-Neubewertung der T60 für 2009 geliefert haben.

    Gruß

    Willm

    Moin, moin!

    \"Ick bün al weer dor\" :b_wink: