Sehr geehrtes Forum,
folgendes Problem ist zwar vor ca. 1 Jahr schon einmal andiskutiert worden, meines Erachtens aber noch nicht gelöst:
n der urologischen Abteilung unseres Hauses wird bei männlichen Patienten mit Stressinkontinenz, i.d.R. nach Prostata-Operationen auftretend, ein sog. Argus-Band implantiert.
Beschreibung:
Argus-Band (Male sling)
Indikation: Behandlung der Belastungsharninkontinenz beim Mann
Produkt: Das System besteht aus zwei Silikonbändern, die ein Kissen aus Elasto-plastschaum halten. Mit Hilfe von jeweils zwei Halteringen aus Silikon werden die beiden Silikonbänder auf der Rektusfaszie fixiert.
Eingriff: Es werden zwei Inzisionen durchgeführt. Die 1. erfolgt quer über der Symphyse über eine Länge von ca. 6 cm zur Freilegung der Rektusfaszie, die 2. perineal zur Freilegung der bulbären Harnröhre. Danach werden zwei Na-deln von perineal, paraurethral retropubisch gestochen und suprasymphysär ausgeleitet. Die Nadelenden sind dann perineal und suprapubisch zu sehen. Es findet dann eine Urethrozystoskopie statt, um eine intraurethrale oder in-travesikale Lage auszuschließen. Ist dies der Fall, wird die Nadel neu platziert. Danach werden die beiden Bandenden perineal an einer Öse der Nadeln fixiert und nach suprapubisch gezogen. Das Kissen wird nun unter der bulbären Harnröhre platziert und die Bandenden auf der Rektusfaszie locker fixiert. Danach erfolgt eine erneute Zystoskopie. Das Zystoskop wird soweit in die Harnröhre eingeführt, dass der vom Kissen stabilisierte Harnröhren-anteil eingesehen werden kann. Die Spannung wird so eingestellt, dass ein Druck von 30 bis 35 cm H2O resultiert. Danach wird der Wundverschluss durchgeführt.
Im Gegensatz zu den anderen auf dem Markt befindlichen Systemen, besteht einzig das Argusband aus Silikon. Die meisten anderen Systeme werden aus Polypropylen herge-stellt. Dieses Material wird durchwachsen, so dass eine spätere Korrektur durch Lockern oder Anspannen nicht möglich ist.
Das Argusband ist dagegen adjustierbar. Es kann noch nach Monaten, wahrscheinlich sogar nach Jahren gelockert oder angezogen werden. Nach den bisherigen Ergebnissen aller \'male slings\' ist eine Lockerung der Bänder ein signifikantes Problem.
Meine Frage:
Ist hier neben oder anstelle der OPS 5-598.0 die Kodierung der OPS-Ziffer 5-596.70 und somit die Abrechnung des ZE 90 gerechtfertigt?
Ich habe diese Frage auch an das DIMI gestellt. Dort können jedoch OPS-Anfragen wg. eines Ressourcen-Engpasses derzeit nicht beantwortet werden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Siegfried Stephan