D69.50 oder Z86.2 b. bek. HIT II und Thromboseprophylaxe m. Heparinoid

  • Liebes Forum,

    ich bräuchte bitte einmal Ihren Rat.

    Ein Patient hatte bei einem Voraufenthalt eine HIT II.
    Nun musste er aktuell wieder aufgenommen und eine Thromboseprophylaxe durchgeführt werden. Er bekam dieses Mal natürlich kein Heparin sondern ein Heparinoid.

    Jetzt stellt sich die Frage, was bei diesem Aufenthalt zu kodieren ist - D69.50 oder Z86.2?

    Ich persönlich tendiere eher zu D69.50.

    Vielen Dank für Ihre Hilfe.

    Mit freundlichen Grüßen

    mm

  • Guten Morgen!

    DKR D003d:
    (...)
    Sofern eine Begleitkrankheit das Standardvorgehen für eine spezielle Prozedur beeinflusst, wird
    diese Krankheit als Nebendiagnose kodiert.

    Damit wäre die Kodierung einer HIT II m.E. gerechtfertigt.

    Gruß
    GenS

  • hallo!

    und EINSPRUCH!

    Ihr patient hat derzeit keine HIT II, daher geht D69.50 nicht als ND.
    (NDs bestehen gleichzeitg mit der HD oder entwickeln sich während des aufenthaltes ). Das it ähnlich zur Hypokaliämie.

    Anamnestische diagnosen (meist aus Z ) können codiert werden, wenn sie das patientenmanagement beeinflussen. Dies ist hier der fall ( änderung medikation, heparinoid ).
    Z86.2 bildet diesen aufwand ab.

    Eine begleiterkrankung HIT II liegt derzeit auch nicht vor.

    mfg ETgkv

  • Zitat


    Ihr patient hat derzeit keine HIT II, daher geht D69.50 nicht als ND.
    (NDs bestehen gleichzeitg mit der HD oder entwickeln sich während des aufenthaltes ). Das it ähnlich zur Hypokaliämie.

    Hallo ETgkv,

    der Vergleich mit Hypokaliämie hinkt, denn Hypokaliämie ist ein passagerer Zustand.

    Wenn es richtig wäre, dass

    Zitat


    Eine begleiterkrankung HIT II liegt derzeit auch nicht vor.

    ,
    dann hätten Sie wieder Heparin geben können. Würden Sie das wirklich tun?

    Was ist HIT-II - eine Thrombozytopenie oder eine autoimmune Erkrankung, bei welcher die Gabe von Heparin zu Thrombosen führt?

    Zugegeben, bei einem Vergleich mit _Allergien_ fällt mir die Gegenargumentation schwerer, aber auch dann würde ich es im Einzelfall z.B. davon abhängig machen, wie lange ist es her (die beruhmten \"100 Tage\").

    Gruß
    GenS

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,


    Zitat

    Was ist HIT-II - eine Thrombozytopenie oder eine autoimmune Erkrankung,


    Zitat

    Ihr patient hat derzeit keine HIT II


    Gegenthese:

    Bei der HIT II liegt eine Punktmutation des IgG-Fc-Rezeptors vor , die parallel mit einer verminderten Phagozytose des PF4-Heparin-Komplexes auftritt.

    Dieser immunologische Zustand (Antikörpern gegen den Komplex aus Heparin und Plättchenfaktor 4 ) hat besondere therapeutische Konsequenzen und ist mit einer Z Diagnose nicht spezifisch kodiert.


    Gruß

    E Rembs

  • Liebe Mitstreiter.
    Ohne aktuelle Heparingabe und ohne dadurch induzierte, tatsächliche Thrombozytopenie besteht auch keine HIT. Ein Z.n. HIT kann daher nicht wie eine manifeste HIT kodiert werden.

    Liebe Grüße

    H. Weyland
    Facharzt für Chirurgie

  • hallo,

    besser, klarer und kürzer als Dr. Weyland kann man nicht begründen, warum hier D69.5 nicht kodierbar ist.

    meinerseits also nur noch punktuelle anmerkungen
    @ GenS: eine begleiterkrankung liegt derzeit nicht vor - wohl aber die anlage dazu.
    @ ERembs: im titel von Z86.2 ist ... bestimmte Störungen des Immunsystems ... enthalten. Was würden Sie (zusätzlich ) spezifisch kodieren?

    mfg ETgkv