eingeblutete Nierenzysten

  • Guten Tag allen im Forum,
    ich würde gern Ihre Meinung zu folgendem Kodierproblem erfahren :
    Pat. kommt mit UB- Schmerzen , als dessen Ursache massiv eingeblutete Nierenzysten diagnostiziert werden.
    Ich bin mit nicht sicher bei der Wahl der Hauptdiagnose
    R58 Blutung oder Nierenzysten ?
    Allen noch einen schönen Restsonntagabend
    Viele Grüße
    Paul

  • Hallo PsychOPS,
    vielen Dank für Ihre Antwort,
    mein Probleme ist, das ich den Fall nicht adäquat abgebildet finde, da Pat, bei einem Quick von 28% ( Falithrompat.)massiv einblutete und an den Folgen des hämorrhagischen Schocks und einem akuten Nierenversagen ( Pat. hatte nur noch die eine Niere) verstarb.
    Allen noch einen schönen Abend
    Paul

  • Hallo Pauli,
    das kommt mir doch etwas spanisch vor. Schock durch Einblutung in die Niere. War da nicht doch dann nach entsprechender Ruptur eine retroperitoneale Einblutung? Gab es ein CT?

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Hallo,
    im CT wurde nur eine ausgedehnte Raumforderung der Niere z.B. Nierenzellkarzinom mit Infiltration im Bereich der Capsula adiposa beschrieben.
    Klarheit brachte erst der Obduktionsbericht: Eingeblutete Nierenzyste mit massivem
    perirenalem und retroperitonealem Hämatom: kindskopfgroßes Hämatom in der gerotaschen Faszie mit Kompression des Nierenparenchyms. Ausläufer des Hämatoms retroperitoneal bis zur Harnblase und Pankreas. Einblutung auch in das perikolische Fett des Colon descendens sowie in das perisplenische und perigastrale Fett. Multiple bis 3,8 cm große Zysten der Niere, in der größten reichlich frisches Blut, in den kleineren auch Blutkoagel.
    Mit freundlichen Grüßen
    Paul

  • Hallo Pauli,
    da bleibt noch zu klären, ob eine Antikoagulation bzw Thrombozytenaggregationshemmung vorlag oder doch ein Trauma

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Hallo Herr Finke,

    Zitat


    Original von Pauli:
    ...bei einem Quick von 28% ( Falithrompat.)massiv einblutete...

    Antikoagulation lag also vor. Da es keinen Code für ein retroperitoneales Hämatom gibt, neige ich zu D68.30.

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo,

    noch einmal: Das systematische Verzeichnis kennt keinen Kode für ein nichttraumatisches retroperitoneales Hämatom. K66.1 steht für Hämoperitoneum (=intraperitoneal). Der bei K66.1 aufgeführte Hinweis (Exkl.: Traumatisch bedingtes Hämoperitoneum (S36.81) ) zeigt, dass sich die Blutung intraperitoneal abspielen muss, sonst stünde hier nicht nur der Verweis auf S36.81, sondern auch auf S36.83 (Retroperitoneum).

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
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    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • hallo Herr Dr. Balling!

    mit Ihrem einwand habe ich beim schreiben gerechnet.
    Das alphab-VZ ist aber in der x-ten revision. Ein solch elementarer \"fehler \" wäre längst bereinigt, wenn Sie recht hätten.

    Nein, die weisen gezielt/ absichtlich zu:
    Hämatom > retroperitoneal >nichttraumatisch >>K66.1

    mfg ETgkv

  • Zitat


    Original von ETgkv:
    ...Ein solch elementarer \"fehler \" wäre längst bereinigt, wenn Sie recht hätten...

    Und die Babys bringt der Storch, nichts für ungut ;)

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
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    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld