Geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung

  • Hallo liebe Foren-Mitglieder,

    ich bin relativ neu hier im Forum und Neuling bezüglich der"geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung".

    In den MDK Gutachten werden oft unvollständige Assessments, wie z.B. die Dauer einer Therapieeinheit ist nicht dokumentiert, Handzeichen fehlen bei Teambesprechung kritisiert, oder eine Fehlbelegung wird festgestellt (der Patient ist bereits am Rollator mobil , Patient somnolent und somit GFK nicht indiziert, Therapie hat rehabilitativen Charakter, nur pflegerischer Aufwand, Barthel-Index von 70, Schmerzsymptomatik nicht derart ausgeprägt, die restlichen Untersuchungen hätten ambulant erbracht werden können).

    Wer hat Erfahrung mit solchen Gutachten, um die 8-550.- verschlüsseln zu können werden Mindestmerkmale gefordert, die auch von der Klinik eingehalten werden. Ist eine GFK wirklich nicht angesagt, wenn der Patient schon einigermaßen am Rollator mobil ist, oder die Ergo-Physio-Logopädie neben Diagnostik (die laut MDK ambulant ebracht werden könnte) im Vordergrund steht?

    Danke und ein sonniges Wochenende :)

  • Hallo Bruehl
    Das kommt ein wenig auf das Bundesland an in dem du bist, weil die Geriatrie unterschiedlich abgebildet ist.
    Für den Krankenhausbereich gilt die einfache Regel, dass diese allen anderen Versorgungsformen nachgeordnet ist. Soll also im Krankeknhaus behandelt werden, brauchst du einen medizinischen Grund, warum das nicht woanders möglich ist.
    Hilfreich ist, am beginn der Behandlung ein Dokument anzulegen,warum der Arzt meint, warum einen andere Versorgungsform unangemessen ist. Wenn keine medizinische Therapieplanung erkennbar ist, spielt das den Gutachtern in die Hände. Hinerher it man immer schlauer und eine andere Rehaform oder nur Pflege hätte auch ausgereicht.
    Gruss Schmitz

  • Hallo bruehl,

    auch ich schlag mich seit zwei Jahren mit der GFK herum, manchmal ist es zum Verzweifeln.

    Ich schau schon beim Kodieren, dass in der Dokumentation des Assessments alles i.O. ist. Alle Akten, in denen irgendwas in der beziehung nicht stimmig ist, gehen mit Vermerk an den Doc zurück...sie mögen mich trotzdem :D .

    Was an Gutachten mitunter bemängelt wird, grenzt häufig an Erbsenzählerei. Ich hatte mal den Fall, dass in der Teamkonferenz die Physios aus Versehen das falsche Datum eingetragen hatten (einen Tag vorher), das war Grund genug, die komplette 8-550.2 nicht anzuerkennen...da muss ich mich schwer zusammenreißen. Oder es werden behandlungseinheiten nicht mitgezählt, ...ärgerlich.

    Was die VWD anbelangt oder die Notwendigkeit der Aufnahme des Patienten, geht alles an die Ärzte. Darauf hab ich ja letztlich keinen Einfluß. Das müssen sie begründen, oder die entsprechende Kürzung absegnen. Hat somit auch einen Lerneffekt.

    Ich kann nur appellieren, dies oder jenes kritisch zu überdenken. Wenn jemand kein Rehapotential hat, merk ich das nicht erst am Tag 21. Und kommt der Patient dabei mit barthel 0 und geht auch noch mit selbigem, weiß ich jetzt schon, das Ding wird geprüft.

    Alles in allem ist es schon schwierig, oft bekommt man mit den Patienten ja ein Überaschungspaket ins Haus verlegt.

  • Hallo zusammen und danke für die Antworten :) ,

    es ist doch oft so, dass die GFK echt was bringt: Wenn ein somnolenter Patient behandelt wird und bei Entlassung wieder auf Fagen Antwort geben und einige Schritte mit den Rollator gehen kann, ja dann kann man doch m.E. nicht von einer primären Fehlbelegung reden. Und ist es wirklich so, dass die Dauer der Therapieeinheiten dokumentiert werden müssen, ebenfalls die Handzeichen der Ärzte? Davon steht eigentlich nichts in den OPS Mindestmerkmalen.