Schon wieder ich.
Ein Fall aus der täglichen Praxis am Krankenbett:
Pat. geb. 1931 mit Vorhofflimmern, den üblichen cardiolog. Begleiterkrankungen. Ist wegen Vorhofflimmern marcumarisiert, ein Basaliom auf der Nase soll entfernt werden, daher stationär zum Absetzen des Marcumar, NMH-Behandlung und OP beim HNO-Beleger auf unsere Innere eingewiesen.
Korrekte Kodierung?
Drei Möglichkeiten:
1.) HD I48, ND C44.3, z92.1 (oder besser D68.3 - Hämorrhagische Diathese durch zirkulierende Antikoagulanzien?), weiter irrelevante ND wie i07.1, i10, i25.8, k80.20. Przedur: 5-212.0. Ergibt DRG 902Z, cw 0,903
2.) HD C44.3, ND I48, D68.3 etc., Prozedur: 5-212.0 DRG I10Z CW 0,836
3.) HD D68.3, ND i48, D68.3 etc., Prozedur 5-212.0 DRG Q02A CW 1,664.
Es gilt zu philosophieren, was der eigentliche Anlass zur stationären Aufnahme war, denn ohne die OP wäre die Aufnahme nicht erforderlich gewesen, ohne Antikoagulation aber auch nicht. Ohne AF wäre auch die Antikoagulation nicht gewesen, also wäre die OP amb. gemacht worden. Ist das jetzt ein typischer "Wahlfall", sozusagen im umgekehrten Sinn (also keine der drei Diagnosen hätte für sich allein eine Aufnahme generiert, sondern nur die Kombination OP+AF+Marcumar.
Bin auf Eure Lösungsvorschläge gespannt (ich neige natürlich zu Lösung 3, aus begreiflichen Gründen).
MR:roll: