Valvuloplastie richtig kodieren

  • Guten Tag

    Habe in der Suchfunktion kein passendes Thema gefunden, daher erstelle ich es neu. Beitrag bitte verschieben falls ich blind war. :)

    Aufgrund aktueller Probleme mit dem MDK in Fragen der Kodierung der Valvuloplastie in unseren Venenkliniken, wende ich mich heute an Sie.
    Ich bin hier überfragt und wünsche mir Unterstützung bzw. Aufklärung.

    Auszug aus dem OP-Bericht:
    „Quere Hautinzision in der Leiste. Darstellung der Vena accessoria lateralis mit dem Mündungsaneurysma. Vollständige Freipräparation bis zur Crosse hin. Die Vene wird dann in Crossenhöhe ligiert. Nach distal ebenfalls ein Stück Accessoria lateralis entfernt mitsamt des Aneurysmas. Einmündende Venen werden zwischen Ligaturen durchtrennt. Dann Darstellung der Vena saphena magna, ohne sie anzufassen. Freipräparation aus der Umgebung. Hier findet sich nur ein kleiner Venenast proximal, der zwischen Ligaturen durchtrennt wird.
    Freipräparation bis zur Crosse hin. Dann Anlegen des Venenpatches, der unterhalb der Venen durchgeführt wird. Die Flügel werden oben in Femoralis-Höhe angeheftet. Nach distal dann mit weiteren 5,0 Polene-Nähten wird der Venenpatch verschlossen und liegt dicht der Vene an. Ausspülen der Wunde. Sorgfältige Prüfung aus Trockenheit. Subcutane Hautnaht. Dann Entfernung der Astvaricocis durch 46 Stichinzisionen. Eine insuffiziente Perforansvene wird dargestellt und diseziert.

    Wir Kodieren diese Vorgehensweise mit dem OPS-Kode 5-399.8 Venenklappenplastik, der begutachtende MDK ist der Meinung, dass diese Vorgehensweise mit dem OPS-Kode 5-397.a Andere plastische Rekonstruktion von Blutgefäßen Oberschenkel abzubilden sei.
    Da hier je nach OPS eine andere DRG ermittelt wird, herrscht nun Unstimmigkeit darüber wie die durchgeführte Operation im DRG-System abzubilden ist.

    Unsere Kodierung des Falls:
    Hauptdiagnose: I83.9 Varicosis
    Prozedur: 5-399.8 Venenklappenplasti
    DRG: F54Z Komplexe oder mehrfache Gefäßeingriffe ohne kompliz. Konstell., ohne Revision, ohne kompliz. Diagn., Alter > 2 J., ohne bestimmte beidseitige Gefäßeingriffe od. mäßig kompl. Gefäßeingr. m. kompliz. Diagn., ohne äuß. schw. CC, ohne Rotationsthrombektomie

    Vorschlag des MDK:
    Hauptdiagnose: I83.9 Varicosis
    Prozedur: 5-397.a Andere plastische Rekonstruktion von Blutgefäßen Oberschenkel
    DRG: F65B Periphere Gefäßkrankheiten ohne komplexe Diagnose oder ohne äußerst schwere CC

    Folgende Fragen stehen derzeit im Raum:
    - Mit welcher Prozedur ist unsere OP-Methode zu kodieren?
    - Gibt es Literatur, die unsere Kodierung untermauert/bestätigt?
    - Wie können wir gegenüber dem MDK argumentieren?

    Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns hier unterstützen bzw. zur Aufklärung beitragen.

    Vielen Dank im Voraus.

    Beste Grüße

    Thorsten Günther
    Bereichsleiter operatives Medizincontrolling
    RS S Röming und Schneider Strategie GmbH

  • Guten Tag!

    Da direkt an der Veneklappe nicht operiert wurde, sondern lediglich eine art Manschette um die Vene gelegt wurde, würde ich hier dem MDK zustimmen. Es handelt sich auch nicht um einen sehr komplexen Gefäßeingriff.
    46 Inzisionen für die Exhairese von Seitenästen ist schon gewaltig.

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg

  • Guten Tag Gefäßchirurg

    Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
    Wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

    Beste Grüße

    Thorsten Günther
    Bereichsleiter operatives Medizincontrolling
    RS S Röming und Schneider Strategie GmbH